Ewig sollst du bueßen
Mitte
thronte eine abstrakte Stahlskulptur. Im Hintergrund lag hinter einer Wand aus
Glas ein japanischer Garten, in dem verborgene Strahler einen Wasserfall und
einen Teich mit Kois beleuchteten. Der Mann an der Rezeption war komplett in
Schwarz gekleidet und wirkte wie ein Calvin-Klein-Model.
Der Empfangstresen, massives Glas, das auf Felsgestein ruhte,
verfügte über eine Reihe von Monitoren, Computern und Schaltern, die den
Eindruck vermittelten, dass dieses Gebäude in der Lage war, auf dem Mars zu
landen. Als sie am Tresen vorbeigingen, konnte Anna auf einem der Monitore Nick
und sich selbst sehen. Seine Hand lag leicht und besitzergreifend auf ihrem
Rücken. Sie wirkten wie ein richtiges Paar.
»Heeey, Nick«, trillerte der Rezeptionist, wobei der Singsang in
seiner Stimme verriet, dass er Nicks nächtliche Begleitung sehr interessant
fand.
»Hallo, Tyler«, antwortete Nick und schob Anna in den Aufzug aus
mattem Stahl. Er drückte auf die Taste, auf der »PH« stand. »Er ist ein netter
Kerl«, flüsterte Nick Anna zu, als sich die Türen schlossen, »mehr aber auch
nicht.«
 Nicks zweistöckige
Maisonette-Wohnung hätte einem modernen Architekturmagazin entsprungen sein können:
Die Holzböden schimmerten, und die vom Boden bis zur Decke reichenden Fenster
gaben den Blick frei auf den angestrahlten weiÃen Obelisk des Washington Monument
in der Ferne. Eine frei schwebende metallene Treppe führte zum zweiten Stock.
Ein Kamin aus geschichtetem Schiefer trennte den Wohnraum von der Küche, sein
Gestein zog sich hoch bis unter die Decke. Vor dem Kamin standen schwarze
Ledercouchen auf einem unglaublich dicken weiÃen Teppich.
»Hast du einen Eisbär getötet?«, fragte Anna und deutete auf den
Teppich.
»Nein, nur ein hilfloses kleines Alpaka. Habe ich aus Peru
mitgebracht.« Er nahm ihre Hand und führte sie zum Kamin, wo sie sich
hinunterbeugte, um in das weiche Fell zu greifen.
Nick drückte auf einen im Schiefer verborgenen Schalter und im Kamin
loderten Flammen auf. Anna erhob sich und lachte. »Hast du auch einen Spiegel,
der bei Knopfdruck von der Decke fährt? Oder vielleicht ein vibrierendes Bett?«
»Denkst du, ich will dich anmachen?«
Anna nickte. »Was keine schlechte Sache wäre.«
Nick drehte zärtlich ihr Gesicht zu ihm hin. Er legte seine Hand auf
ihre Wange und fuhr mit dem Daumen über ihr Kinn.
»Anna, das habe ich schon seit der Law School gewollt.«
Sein Gesicht kam langsam näher. Sein Atem war süà und warm. Annas
Magen hüpfte, als sie seine Lippen sanft auf ihren spürte. All ihre Muskeln
spannten sich an und entspannten sich wieder. Sie zog ihn näher zu sich heran
und drückte sich an ihn. Er streichelte ihr Gesicht mit dem Rücken seiner Hand
und lieà seine Finger über ihren Hals und die Schulterblätter hinunterwandern.
Auch sie lieà ihre Hände wandern, über die straffen Muskeln seines Oberkörpers
und seines Bauches. Ihre Zunge erkundete seine. Zwischen den Küssen flüsterte
Nick, dass sie wunderschön sei, atemberaubend, auÃergewöhnlich und strahlend.
Sie lächelte und flüsterte, dass er ein Synonymwörterbuch sei.
Sie wusste, dass seine Schmeicheleien, sein ständiges Anbieten von
Wein und seine Rico-Suave-Junggesellenbude zu seinem Verführungsplan gehörten,
und sie fragte sich, wie oft er schon darauf zurückgegriffen hatte. Trotzdem
gefiel es ihr. Ihr war warm und sie fühlte sich beschwingt, war entspannt und
trotzdem aufgeregt, und sehr erregt. Wärme breitete sich in ihrem Bauch aus,
als er ihren Rücken massierte.
Sie küsste ihn, zog seine Krawatte ab und knöpfte sein Hemd auf. Er
zog sie geschickt aus, dann sich selbst, und ging dabei so geübt vor, dass sie
es kaum bemerkte, und legte sie auf das weiÃe Fell. Anna kicherte, als sie das
Fell an ihrem Rücken spürte. Sie betrachtete Nick, als er sich neben sie legte.
Er war schmal, aber athletisch gebaut, hatte die langen kräftigen Muskeln eines
Läufers. Seine Haut schimmerte golden im Schein des Feuers.
Sie schloss wieder ihre Augen, als er sie küsste. Er fuhr mit seinen
Fingern über ihren Hals, ihr Schlüsselbein bis zu ihren Brüsten, wo er sehr
sanft Kreise über ihre Nippel zog. Sie stöhnte, als seine Zunge folgte und
genau den Pfad seiner Finger nahm. Er liebkoste ihren Rippenbogen, erkundete
mit
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