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Ewig sollst du bueßen

Ewig sollst du bueßen

Titel: Ewig sollst du bueßen Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Allison Leotta
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– sie wollten
D’marcos Haus stürmen und ihn festnehmen. Die Westen trugen sie, weil sie davon
ausgingen, dass er auf sie schießen könnte. Anna hatte auf einmal das Gefühl,
dass ihr Kopf und ihr Hals sehr exponiert waren.
    Jack zeigte dem Anführer des SWAT-Teams, einem erfahrenen Sergeant
namens John Ashton, die Haft- und Durchsuchungsanordnungen. Sergeant Ashton
legte Jack den Grundriss des Hauses vor. Das Team hatte seine Hausaufgaben
gemacht. Sie wussten, welche Apartments bewohnt und welche Bewohner eine
kriminelle Vorgeschichte hatten. Sie wussten genau, wo D’marcos Wohnung lag und
wie sie geschnitten war. Die beiden Männer waren nicht froh darüber, dass der
Morgen schon fortgeschritten war. Sie zogen es vor, Durchsuchungsanordnungen
vor Sonnenaufgang zu vollstrecken, ihr schlafendes Ziel zu überraschen.
Trotzdem waren sie sich einig, die Suche jetzt durchzuziehen, anstatt noch
einmal zwanzig Stunden zu warten.
    Auf ein Signal von Sergeant Ashton hin begann das SWAT-Team sich
leise in Bewegung zu setzen. Die Beamten zogen ihre Visiere herunter, und einer
nahm einen großen Schild von der Wand des Vans. Sie drängten sich aus dem Wagen
hinaus und trafen draußen leise auf weitere Mitglieder eines SWAT-Teams, das
sich im zweiten Van aufgehalten hatte. Ihre Bewegungen muteten wie
choreografiert an, als die Männer sich hinter dem Mann mit dem Schild in einer
Kolonne formierten. Der Mann vorn spähte durch einen schmalen Spalt in seinem
Schild, als er voranging. Die anderen folgten ihm direkt auf dem Fuße. Anna
blieb im Van, als das SWAT-Team in das Gebäude marschierte.
    Sergeant Ashton führte seine Männer zur Treppe und in den
zweiten Stock hoch, wo sie den schäbigen Flur bis zu D’marcos Wohnung
hinuntermarschierten. Ashton klopfte energisch an die Tür. »Polizei! Wir haben
eine Durchsuchungsanordnung!« Keine Antwort. »Polizei! Öffnen Sie!« Er wartete
einige Sekunden. Dann nickte er den beiden Männern zu, die einen Rammbock
hielten. Sie zählten leise, als sie ihn Richtung Tür schwangen und mit jeder
Bewegung mehr ausholten. Eins … zwei … drei! Die Beamten ließen den
Rammbock auf die Tür krachen, die schon beim ersten Mal nachgab, und sprangen dann
zurück. Ashton warf eine Blendgranate in die Wohnung und drückte sich dann
gegen die Flurwand.
    Bam! Eine Explosion erschütterte die dünnen Wände und grelles Licht
kam aus dem Eingang. Die Blendgranate zerstörte nichts, würde aber jeden in
ihrer Nähe vorübergehend unter Schock setzen und die Orientierung verlieren
lassen. Der Officer mit dem Schild rannte in die Wohnung, ein anderer mit einer
Schrotflinte gleich hinterher. Der Mann mit dem Schild blieb stehen und stellte
den Schild auf den Boden; der Officer hinter ihm legte den Lauf der
Schrotflinte oben darauf. Die Männer waren hinter dem Schild in Deckung, und
sollte es ein Problem geben, würde ein Schuss aus der Schrotflinte viele Menschen
ausschalten.
    Der Rest des SWAT-Teams versammelte sich dahinter, bereit, sich
jeden zu schnappen, der noch von der Blendgranate benommen war. Mit ihren
Gewehren im Anschlag brüllten die Officers: »Polizei, nehmen Sie die Hände
hoch!«
    Aber es gab niemanden, der ihrem Kommando nachkam. Der Mann mit dem
Schild trat beiseite. Die Officers inspizierten jeden Raum und Schrank,
schauten unter das Bett und hinter die Vorhänge.
    Die Wohnung war leer.
    Anna saß im Van auf einer ausklappbaren Bank Jack und
Detective McGee gegenüber. Bevor sie nicht von den Leuten drin Entwarnung
bekamen, konnten sie nichts tun. Sie schaute sich im Van um. Jack drehte
geistesabwesend an einem Knopf des SWAT-Funkgeräts. Er wirkte ruhig und
unbekümmert. Tatsächlich sah er mit seinem glatt rasierten Kopf und seiner
breiten Brust tougher aus als jeder Anwalt, den sie je gesehen hatte. Dann
bemerkte Anna einen leichten Schweißfilm auf seiner braunen Stirn. Sie ging
davon aus, dass ihm in diesem stickigen Van warm war. Sie konnte sich nicht
vorstellen, dass Jack Bailey so nervös war wie sie.
    Anna fragte sich, ob Nick wusste, dass die Polizei die Wohnung
seines Mandanten durchsuchte. Im nächsten Moment waren Jacks grüne Augen auf
sie gerichtet. Ihr Herz setzte aus; sie hatte das Gefühl, Jack könne Gedanken
lesen und habe sie beim Nachdenken über Nick ertappt. Sie blinzelte und schaute
McGee an, dessen Sitz unter seinem

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