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Ewig sollst du bueßen

Ewig sollst du bueßen

Titel: Ewig sollst du bueßen Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Allison Leotta
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haben nicht nur das Fachwissen, mit dieser Art von Familiendynamik umzugehen, sondern eine unserer Anklägerinnen
hat auch schon mit dieser ganz speziellen Familie gearbeitet.« Carla legte ihre
Hand auf Annas Arm. Annas Körper verkrampfte sich. Sie konnte nicht glauben, in
welche Richtung dieses Gespräch lief. Sie war nicht hier, um gerügt zu werden –
sie wurde als Hebel in einem Revierkampf eingesetzt. »Anna Curtis hat das Opfer
getroffen; sie kennt die Mutter. Sie hat schon eine Beziehung zu Familienmitgliedern
entwickelt, die Zeugen der Anklage sein werden. Sie wird in meiner Abteilung
mit einem leitenden Staatsanwalt zusammenarbeiten. Häusliche Gewalt ist die
richtige Abteilung für diesen Fall.«
    O Gott, dachte Anna. Und was ist mit Nick? Ich kann nicht mit diesem
Fall zu tun haben!
    Jack schüttelte den Kopf. »Ich respektiere die Arbeit der Abteilung
für häusliche Gewalt. Aber das Fachwissen in Sachen Familiendynamik hat zu
keiner Verurteilung geführt, als es sich noch um ein einfaches Angriffsdelikt handelte.«
    Anna sank beschämt auf ihrem Stuhl in sich zusammen.
    Â»Nichts gegen HG oder Miss Curtis«, fuhr Jack fort und schaute dabei
Anna an. »Aber hier braucht man einen erfahrenen Ankläger für Mordfälle. Es ist
einer der Fälle, um die ich mich selber kümmern würde.«
    Â»In Ordnung, Sie haben ihn«, verkündete McFadden. »Dieser Fall geht
an die Abteilung für Mordfälle. So wurde bisher verfahren und dabei wollen wir
es auch belassen. Jack, da Sie es angeboten haben, möchte ich Sie bitten, die
Sache persönlich zu übernehmen.« Jack schloss seine Augen für den Bruchteil
einer Sekunde länger als ein Blinzeln. Er hatte offensichtlich vorgehabt, den
Fall an Land zu ziehen und ihn dann an einen seiner leitenden Ankläger
weiterzugeben. »Aber Carla hatte ein paar gute Ansatzpunkte. Ich teile Anna
Curtis ebenfalls diesem Fall zu. Sie wird zusammen mit dem Team für Mordfälle
an dieser Sache arbeiten. Jack, Anna wird Ihnen assistieren. Carla, Sie werden
Anna von einigen ihrer Verantwortlichkeiten entbinden, damit sie dieser Angelegenheit
die notwendige Zeit widmen kann. Und jede Pressemitteilung wird sich auf beide
Abteilungen beziehen: Mord und HG.«
    Â»Okay.« Carla war nicht völlig zufrieden, aber doch ziemlich
angetan.
    Anna blickte ihre Chefin und McFadden staunend an. »Aber – ich habe
noch nie mit einem Mordfall zu tun gehabt.«
    Â»Sie müssen es irgendwann lernen«, sagte Carla, »und Jack ist ein
ausgezeichneter Lehrer.«
    Carla konnte großzügig sein, wenn sie gewonnen hatte.
    Anna blickte sich im Raum um. Sollte sie diesen Leuten erzählen,
dass sie eine Beziehung mit dem Verteidiger hatte? Dies hier waren die
hochrangigsten Ankläger ihrer Behörde. Wenn man von Carla einmal absah, waren
es alles ernste silberhaarige Männer. Sie konnte sich nicht vorstellen, ihnen
die intimen Einzelheiten ihres Liebeslebens zu schildern. Aber sie war sich
nicht sicher, ob sie den Fall annehmen und mit Nick zusammenbleiben konnte.
    Sie öffnete ihren Mund, doch Jack schritt ein, bevor sie auch nur
ein Wort sagen konnte.
    Â»Hören Sie zu, Joe«, sagte Jack. »Das wird nicht einfach werden.
Einen Mordfall zu bearbeiten bedeutet eine unglaubliche Verantwortung. Man muss
sie sich verdienen. Es gibt Dutzende von erfahrenen Anwälten, die sich liebend
gern um diesen Fall kümmern würden. Aber davon einmal abgesehen, Detective
McGee und ich haben schon damit begonnen. SWAT-Teams machen sich bereit, und
wir lassen gerade Durchsuchungsanordnungen für die Wohnung des Verdächtigen
ausfertigen.«
    Â»Gut«, erwiderte der US-Bundesstaatsanwalt und erhob sich. Das
Treffen war zu Ende. »Ich hoffe, Sie haben eine kugelsichere Weste in einer
kleinen Größe dabei. Sie nehmen Ihre neue Mitarbeiterin mit.«

KAPITEL 11
    Anna trottete unglücklich hinter Jack her, als er das Gebäude
der US-Bundesstaatsanwaltschaft verließ und in den feuchten Sommermorgen
hinausging. Er hatte nicht ein Wort zu ihr gesagt. Er lief über den Platz zu
einem marineblauen Crown Victoria, der am Bordstein geparkt stand. Ein Mann,
gebaut wie der Weihnachtsmann, aber mit der Hautfarbe von Espressobohnen,
lehnte am Kofferraum. Er richtete sich auf, als Jack näher kam.
    Â»Hey Chef«, rief er mit tiefer, rauer Stimme. »Warum hat das so
lange

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