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Ewig sollst du bueßen

Ewig sollst du bueßen

Titel: Ewig sollst du bueßen Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Allison Leotta
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schoben
kleine Modellautos auf einer kurvigen Strecke herum und spielten Verfolgungsjagd.
Rose ließ sie nicht Grand Theft Auto auf der Xbox spielen, da sie es für zu
brutal hielt. Das hier musste genügen.
    Â»D’montrae«, rief er leise. »Komm her. Aber leise.« Der kleine Junge
drehte sich zu der Stimme seines Vaters um.
    Â»Daddy!«, rief er und rannte zu ihm.
    Â»Schhh«, sagte D’marco und legte einen Finger auf seine Lippen.
Dameka kam auch angerannt, und beide knieten sich zu ihrem Vater, dem die
Veranda bis zur Brust ging. Er streckte seine Hand hoch und drückte sie gegen
ihre Hände. Er konnte die Wärme ihrer kleinen Finger durch das Fliegengitter
spüren. »Ganz ruhig«, flüsterte er.
    Â»Warum ruhig, Daddy?«, flüsterte Dameka zurück.
    Er hielt inne und wartete ab, ob Rose ans hintere Fenster ihrer
Küche kommen oder ob sich die Tür öffnen würde, die von der Küche auf die
Veranda führte. Nichts geschah.
    Â»Es ist eine Überraschung«, sagte er sanft. Nach einer weiteren
Minute ging D’marco die Stufen hoch und öffnete ruhig die Gittertür. Er duckte
sich, als er sich nach hinten in eine Ecke begab, wo Rose ihn von drinnen nicht
sehen konnte. Er kauerte sich dort hin und winkte die Kinder zu sich heran. Sie
rannten zu ihm, ihre Gesichter strahlten bei diesem Spiel, in ihren Augen standen
weder Angst noch Besorgnis. Sie waren einfach nur froh, ihren Vater zu sehen.
Sie hatten Gerüchte über den Tod ihrer Mutter gehört, doch die Leute waren
diskret gewesen; die Zwillinge verstanden noch nicht, welche Rolle ihr Vater
dabei gespielt hatte.
    Als D’marco in der Ecke kniete, drückten sie sich an ihn und warfen
ihm die Ärmchen um den Hals. Dameka lehnte sich gegen sein Bein und drückte auf
die Tasche, wo er den Schraubenzieher verstaut hatte. Er spürte, wie sich das
Ende in seinen Oberschenkel grub. Er zog sie näher zu sich heran.
    Â»Wie geht es meiner kleinen Maus?«, fragte er sanft.
    Â»O Daddy –«, antwortete sie und fing an zu erzählen, doch dann hörte
er es an der Haustür klingeln.
    Â»Schhh«, sagte er wieder und legte ihr einen Finger auf den Mund.
Dann zog er die Zwillinge eng zu sich heran, damit sie still waren.
    Er konnte hören, wie Rose an der Tür jemanden begrüßte. Er hörte
Schritte im Haus und die Stimmen mehrerer Leute. Einen Augenblick blieb er mit
den Kindern zusammengekauert auf dem Boden der Veranda und überdachte seine
Möglichkeiten. Er hatte nicht damit gerechnet, dass noch jemand hier sein
würde. D’marco ließ seine Hände auf den Köpfen der Kinder, stand langsam auf
und spähte über das Sims des Küchenfensters. Außen war das Fenster vergittert,
doch das Fenster selbst war offen, damit eine Brise ins Haus kam. Er konnte
Stimmen hören.
    Â»Wir danken Ihnen sehr, dass wir heute vorbeikommen durften«, sagte
eine Frau.
    Â»Aber das ist doch selbstverständlich«, erwiderte Rose. »Schön, dass
Sie gekommen sind.«
    Wenn er die Augen zukniff, konnte er durch das Gitter ins Haus
sehen. Rose saß hinter der Küche auf der Couch im Wohnzimmer. Eine junge weiße
Frau neben sich. D’marco konnte die anderen nicht sehen, aber er hörte auch
männliche Stimmen; offenbar saßen einige Männer außerhalb seines Sichtbereichs.
Es dauerte einen Augenblick, bis D’marco die Frau als die Strafverfolgerin erkannte,
die das letzte Mal versucht hatte, ihn zu verurteilen.
    D’marco hockte sich schnell wieder hin. Sein Atem ging flach und
hektisch und seine Hände waren plötzlich feucht. Wie um sich zu beruhigen,
griff er nach dem Schraubenzieher in seiner Tasche. Nach einem Moment wurde ihm
klar, dass dies eine Gelegenheit für ihn sein konnte. Er lächelte die Zwillinge
an.
    Â»Schhh«, flüsterte er wieder.

KAPITEL 16
    Sie saßen alle in Roses Wohnzimmer, Anna neben Rose auf
der Couch, Jack und Officer Brad Green auf Stühlen am Tisch. Jack hatte Green
anstelle von McGee gebeten, heute mitzukommen, weil er der Meinung war, Rose
würde sich mit einem Officer, den sie kannte, wohler fühlen. Er hatte recht.
Rose hatte sie alle herzlich begrüßt, war aber besonders glücklich gewesen,
Green zu sehen. Sie hatte ihn zur Begrüßung umarmt und ihn gebeten, sich in
einen bequemen Sessel zu setzen – offenbar der beste Platz im Haus. Dann hatte

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