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Ewig sollst du bueßen

Ewig sollst du bueßen

Titel: Ewig sollst du bueßen Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Allison Leotta
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sie
ein Fotoalbum herausgeholt und sich zu Anna auf die Couch gesetzt. Rose
blätterte das Album durch und zeigte Anna Fotos aus Lapreas Kindheit: Laprea
beim Ostereiersuchen in Sherrys Vorgarten; Laprea in einem knalligen pinkfarbenen
Kleid beim Abschlussball auf der Highschool; Laprea im Krankenhaus nach der
Geburt der Zwillinge. Green bewegte sich in seinem Sessel und Rose blickte auf.
    Â»Tut mir leid, meine Herren, ich rede zu viel. Sie können bei der
Hitze sicher etwas zu trinken vertragen. Im Kühlschrank ist Limonade. Brad, Sie
wissen doch, wo die Becher sind? Könnten Sie bitte vier holen und die Limonade?«
    Green nickte und ging in die Küche, offenbar erleichtert, etwas zu
tun zu haben. Rose wandte sich an Jack. »Er ist ein guter Officer. Kümmert sich
um uns, kommt regelmäßig vorbei, um nachzuschauen, ob alles in Ordnung ist.«
    Jack nickte. »Officer Green ist ein ausgezeichneter Polizist, dem
die Bürger am Herzen liegen.«
    Â»Er kommt doch aus der Gegend hier, oder?«, fragte Rose.
    Â»Nun, ich würde nicht sagen, dass er von hier kommt«, merkte Jack ironisch an; Anna erinnerte sich, dass auch Jack in dieser
Gegend aufgewachsen war. »Ich glaube, Officer Green kommt aus einem der Vororte – war es Silver Spring? Er hat etwa ein Jahr lang Football für die University of
Maryland gespielt.«
    Rose lehnte sich interessiert vor. »Wirklich?«
    Â»Ja, als ich in der letzten Klasse war, war er der Kicker.«
    Â»Er war bestimmt gut.«
    Â»Er war ziemlich gut. Ich kann mich noch
daran erinnern, wie er in den letzten Sekunden das Siegestor gegen die Virginia
Tech geschossen hat. Das Team hat ihn auf den Schultern rausgetragen. Danach
war er so etwas wie eine örtliche Berühmtheit. Bis er sich verletzt hat – ich
glaube, es war ein Bänderriss am Knie. Das war das Ende seiner
Football-Karriere.«
    Â»Mmh«, murmelte Rose und blickte lächelnd Richtung Küche. Die
Vorstellung von Green als Football-Helden gefiel ihr ganz offensichtlich.
    Anna folgte Roses Blick und beobachtete Green beim Herumhantieren in
der Küche. Jetzt sah er nicht mehr wie ein Football-Held aus. Obwohl er immer
noch klare blaue Augen hatte und sein kurzes Haar dicht war, so zeichnete sich
doch unter seiner Uniform ein kleiner Bauch ab und auch sein rosa Gesicht wurde
runder. Die Zeit hatte ihren Tribut gefordert. Anna konnte sich vorstellen,
dass es schwer für Green gewesen sein musste, seinen Status als Star zu
verlieren, und dass ihm sein Job als Polizist wahrscheinlich dabei half, diese
Leere ein wenig auszufüllen. Seine Polizistenuniform reichte zwar nicht an den
Glanz eines Trikots der Maryland Terrapins heran, doch sie zog die
Aufmerksamkeit und den Respekt vieler Frauen auf sich und verhalf zu einer
Menge Vergünstigungen in den Geschäften und Firmen, wo der Officer Streife
lief. Green war sicherlich ein durchschnittlicher Student gewesen, dachte Anna
bei sich, irgendwie verloren auf dem großen Campus, als er nicht mehr Football
spielte – aber als Polizist konnte er immer noch vor Ort ein Held sein.
    Jack lenkte die Unterhaltung auf das Thema, weshalb sie hergekommen
waren. »Ich möchte mit Ihnen über unsere Ermittlungen sprechen. Anna und ich
werden allen möglichen Spuren nachgehen. Und deshalb würden wir es begrüßen,
wenn Sie nächste Woche vor der Grand Jury erscheinen könnten.«
    Â»Ich werde alles tun, was helfen kann.« Rose nickte nervös. »Denken
Sie, dass Sie D’marco bald festnehmen werden?«
    Â»Die Polizei unternimmt alles in ihrer Macht Stehende.«
    Als D’marco das auf der Veranda hörte, grinste er und duckte sich
noch tiefer. Er konnte hören, wie der Polizist auf der anderen Seite der Wand
den Kühlschrank öffnete. D’marco schob die Kinder zurück zu ihren Modellautos.
Er wollte nicht, dass Rose stutzig wurde, weil es so still war.
    Â»Los, spielt weiter«, flüsterte er. »Ich schaue euch zu.«
    Drinnen erklärte Jack Rose ihre Rolle in diesem Fall. »Wir brauchen
Sie, um den genauen Zeitpunkt festzustellen, wann Laprea in der Nacht, als sie
getötet wurde, das Haus verlassen hat. Und wohin sie gegangen ist.«
    Â»Sie sagte, dass sie zu D’marcos Wohnung wollte«, antwortete Rose
ruhig.
    Jack nickte und stellte weiter Fragen über diese Nacht. Trotz ihrer
Trauer konnte sich Rose sofort klar und genau an alle Einzelheiten

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