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Ewig sollst du bueßen

Ewig sollst du bueßen

Titel: Ewig sollst du bueßen Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Allison Leotta
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welcher
Aufgabenbereich?«
    Als Anna mit McGee über seinen Hintergrund und seine Erfahrung
sprach, merkte sie, wie sie sich entspannte. Sie hatte auf der Uni gelernt, wie
man Beweismaterial zusammentrug, und das konnte sie gut. Sie kümmerte sich auch
um die undankbaren Aufgaben – das Auftreiben von unkooperativen Zeugen, das
Kopieren von Polizeiberichten, das Lochen von Aufnahmeformularen –, um die
Gelegenheit zu bekommen, Prozesse zu verhandeln. Und Detective McGee war der
ideale Zeuge – er war schlau, er würde die Wahrheit sagen und er war auf ihrer
Seite.
    Als sie mit ihm die Geschichte von D’marcos und Lapreas
gewalttätiger Beziehung durchging, vergaß sie vollkommen, dass Nick am
Nebentisch saß und die Journalisten hinter ihr alles mitschrieben. Sie konzentrierte
sich darauf, die Geschichte mittels ihrer Fragen und McGees Antworten zu erzählen.
McGees Aussage war reines Hörensagen, doch Hörensagen war bei dieser vorbereitenden
Anhörung zugelassen. Sobald sie die Voraussetzungen geschaffen hatte,
dirigierte Anna McGee zu der Nacht, in der Laprea getötet wurde. McGee
beschrieb Roses letztes Gespräch mit ihrer Tochter und dass Laprea sich auf den
Weg zu D’marcos Wohnung gemacht hatte.
    Â»Ohne uns den Namen der Person zu nennen«, sagte Anna, »aber gibt es
in D’marcos Wohnanlage einen Nachbarn, der den Angeklagten mit dem Opfer in der
Nacht ihres Todes gesehen hat?« Sie würden Ernie Jones’ Identität so lange wie
möglich geheim halten, um den Zeugen zu schützen. Doch McGee konnte heute berichten,
was der Hausmeister gesehen hatte.
    Â»Ja. Ich werde diese Person als Zeuge eins bezeichnen.« McGee beschrieb,
dass der Zeuge gesehen hatte, wie D’marco Laprea schlug und sogar den Zeugen angriff.
Sie gingen dazu über, wie die Leiche am nächsten Tag von einem neunjährigen
Jungen entdeckt wurde. Die Reporter schrieben fleißig mit.
    Anna ließ McGee die Adresse von D’marcos Wohnung mitteilen und dann
fragte sie ihn: »Wie lautet die Adresse des Gebäudes, wo Laprea Johnsons Leiche
gefunden wurde?«
    McGee hielt dramatisch inne, bevor er antwortete: »Es war dieselbe.«
    Â»Können Sie die Verletzungen an der Leiche beschreiben?«
    Â»Ma’am, da waren so viele, dass ich mir nicht sicher bin, wo ich
anfangen soll.«
    Der Detective spielte es für die Reporter hoch. »Fangen Sie mit
ihrem Kopf an, Detective.« McGee nickte und gab eine detaillierte Auflistung
von Lapreas Verletzungen ab.
    Â»Konnte die Rechtsmedizinerin die Todesursache feststellen?«
    Â»Stumpfe Gewalteinwirkung auf den Schädel.«
    Â»Und hat die Rechtsmedizinerin die Todesart festgestellt?«
    Das war eine Standardfrage, doch McGee ließ sie einen Moment lang
wirken, bevor er mit tiefer und unheilvoller Stimme sagte: »Es war Mord.«
    Anna fuhr fort, Fragen zu stellen, bis die ganze Geschichte vor
ihnen lag. Dieser Fall hört sich ziemlich aussichtsreich an, dachte Anna, als
sie zum Ende kam. »Keine weiteren Fragen.« Sie setzte sich erleichtert und
zufrieden hin.
    Doch das war erst die Hälfte gewesen. Nun musste sie zusehen, wie
ihr Ex-Freund den Detective ins Kreuzverhör nahm.
    Nick ging zum Rednerpult zwischen ihren beiden Tischen. Er
verschwendete keine Zeit für nette Höflichkeiten, sondern fing sofort mit dem
Versuch an, ihre Beweisführung auseinanderzunehmen.
    Â»Detective, Sie haben nicht einen einzigen Augenzeugen, der belegen
kann, wie Laprea Johnson wirklich gestorben ist, ist das richtig?«
    Â»Das ist richtig«, gestand McGee ein.
    Â»Oder wie ihre Leiche auf den Platz hinter das Gebäude mit den
fünfzig Wohnungen kam, in dem mein Mandant wohnt, stimmt das?«
    Â»Stimmt.«
    Â»Hat irgendjemand außer Zeuge eins in der Nacht etwas Ungewöhnliches
gehört?«
    Â»Bis jetzt haben wir mit keinem Nachbarn gesprochen, der zugegeben
hätte, etwas gesehen oder gehört zu haben.«
    Â»Fünfzig Wohnungen, und nicht eine Person hat den mutmaßlichen Mord
gesehen? Mit wie vielen Mietern haben Sie gesprochen?«
    Â»Einspruch«, brachte Anna vor, als sie aufstand. Normalerweise hätte
sie bei dieser Art der Vernehmung keinen Einspruch erhoben und ihr war durchaus
bewusst, dass Nick während ihrer ganzen direkten Befragung darauf verzichtet
hatte. Aber jetzt war nicht der Zeitpunkt, ihm irgendwelche Gefallen zu
erweisen. Nick

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