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Ewige Treue

Ewige Treue

Titel: Ewige Treue Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Sandra Brown
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zu, Griff. Du sollst wissen, dass ich nichts mit dem Artikel über dich zu tun habe, der während deiner Verhandlung rauskam.«
    »Das habe ich auch nicht gedacht.«
    »Gut, gut. Ich wollte es dir trotzdem sagen. Der Verfasser – du weißt, dass er inzwischen in Chicago ist.«
    »Aus den Augen aus dem Sinn.«
    »Amen. Jedenfalls hat er mich nach Informationen über deinen Hintergrund angezapft. Deine Familie. Coach Miller. Und so weiter. Ich habe ihm nichts erzählt, nur dass du den besten Arm und den kräftigsten Wurf jedes Quarterback hast, der mir je begegnet ist. Besser als Montana, Staubach, Favre, Marino, Elway, Unitas. Wen du auch nennst, du warst besser. Ehrlich.«
    »Danke.«
    »Und darum macht mich das, was du getan hast, umso wütender.«
    Bolly Rich, Sportkolumnist bei den Dallas Morning News, war immer fair zu ihm gewesen. Selbst wenn er nicht in Form war wie bei dem einen Monday Night Football Game gegen Pittsburgh. Es war in seinem ersten Jahr als Profi gewesen und sein erstes Auswärtsspiel gegen die Steelers. Er hatte das schlechteste Spiel seiner Laufbahn hingelegt. Am nächsten Morgen hatte ihn Bolly in seiner Kolumne zwar kritisiert, aber er hatte die Niederlage auch teilweise mit dem demütigenden Verlust der Offensive Line erklärt, die gefährlich wenig getan hatte, um den neuen Quarterback zu schützen. Er hatte Griff im Gegensatz zu anderen Sportjournalisten nicht gleich an die Wand genagelt. Das war nicht Bollys Stil.
    Griff hoffte, Bollys Sinn für Fairness auch jetzt ansprechen zu können. »Ich hab abgekackt«, sagte er. »Total.«
    »Wie konntest du das nur tun, Griff? Vor allem nach einer so sagenhaften Saison? Ihr wart nur noch ein einziges Spiel von der Super Bowl entfernt. Ihr hättet nur noch dieses eine Spiel gegen Washington gewinnen müssen.«
    »Stimmt.«
    »Oakland hätte die Cowboys in diesem Jahr unmöglich schlagen können. Ihr hättet das Super-Bowl-Spiel gegen sie mit links gewonnen.«
    »Das weiß ich auch.«
    »Du musstest nur noch Whitethorn den Ball zuwerfen, der stand schon auf der Zwei. Auf der Zwei! Und niemand war in seiner Nähe.«
    Bolly brauchte ihm das Spiel nicht noch einmal zu schildern. Tausendmal hatte er in Gedanken durchgespielt, wie er diesen Pass geworfen hatte, während die letzten Spielsekunden tickten.
    Das vierte Quarter und der letzte Spielzug auf der Zehn-Yard-Linie der Redskins – natürlich mussten es die verdammten Redskins sein. Die Cowboys liegen vier Punkte zurück. Ein Field Goal – ein Schuss des Balles über die Querstange des Tores – gibt nur drei Punkte.
    Der Center schleuderte beim Snap den Ball in Griffs Hände.
    Whitehorn schoss durch die Reihe der Gegner.
    Ein Lineman der Redskins patzte und konnte ihn nicht zu Boden werfen. Whitethorn schaffte es bis an die Fünf-Yards-Linie.
    Spieler der Redskins, die ihn umzurammen versuchten, wurden brutal aufgehalten. Sie konnten die Verteidigungslinie der Dallas Cowboys, die in diesem Jahr allgemein nur »Betonmauer« genannt wurde, weder umlaufen noch durchbrechen.
    Ein Linebacker der Skins hielt auf Whitethorn zu, aber Whitethorn war inzwischen auf der Zwei und hatte reichlich Platz. Das Team stand einen Schritt vor dem Ziel, vor dem Sieg, vor der Super Bowl.
    Griff musste nur noch ganz kurz zu Whitethorn passen.
    Oder ihn verfehlen, um ganz cool zwei Millionen von den Vista-Boys zu kassieren.
    Die Cowboys verloren 14 zu 10.
    »Es war eine unerträgliche Niederlage«, erklärte ihm Bolly jetzt. »Aber ich weiß noch wie heute, dass die Fans dir nachgejubelt haben, als du vom Feld gegangen bist. Sie haben dich erst zu hassen begonnen, als rauskam, dass dein Fehlpass auf Whitethorn Absicht war. Und wer kann es ihnen verübeln? Ihr Superstar und Super-Bowl-Garant war ein Betrüger, ein Gangster.«
    Noch fünf Jahre später machte es Bolly wütend, über den Vorfall zu reden. Er ließ den Tennisball fallen, der unbeachtet vom Schreibtisch auf den Boden hopste. Dann nahm er seine Brille ab und rieb sich hektisch die Augen. »Was willst du von mir, Griff?«
    »Einen Job.«
    Bolly setzte die Brille wieder auf und sah ihn an, als warte er auf die Pointe. Schließlich hatte er begriffen, dass Griff es ernst meinte. »Wie bitte?«
    »Du hast richtig gehört.«
    »Einen Job? Und als was?«
    »Ich dachte, vielleicht braucht ihr noch einen Austräger. Könntest du bei jemandem in der entsprechenden Abteilung ein gutes Wort für mich einlegen?« Bolly starrte ihn immer noch an; er lächelte nicht

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