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Ewige Treue

Ewige Treue

Titel: Ewige Treue Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Sandra Brown
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er.
    »Hey«, antworteten sie argwöhnisch im Chor.
    »Ist das das Haus von Bolly Rich?«
    »Er ist drin«, erwiderte der Größere der beiden. »Er ist mein Dad.«
    »Wie heißt du?«
    »Jason.«
    »Spielst du Football?«
    Er nickte.
    »Welche Position?«
    »Quarterback.«
    »Ach ja?«
    »In der B-Mannschaft«, bekannte Jason unsicher.
    »Willst du in der A-Mannschaft spielen?«
    Jason sah erst seinen Freund und dann wieder Griff an. »Klar.«
    »Gib mir den Ball.«
    Wieder versicherte sich Jason erst mit einem Blick bei seinem Freund, dann reichte er Griff den Football am ausgestreckten Arm. »Ich werfe nur Eier.«
    Griff grinste über den Ausdruck für einen langsamen und unsicheren Pass. »Das kann jedem mal passieren, aber es lässt sich vermeiden.« Er nahm den Ball in die rechte Hand und presste die Fingerspitzen gegen die Nähte. »Siehst du?« Er hielt Jason und seinem Freund den Ball hin.
    »Du musst deine Finger richtig anspannen, so als wolltest du die Luft aus dem Ball drücken. Und wenn du ihn loslässt …« Er gab Jasons Freund ein Zeichen, ein Stück zurückzulaufen. Der Junge rannte los. Griff zog den Arm zurück. »Dann kannst du den Ball besser kontrollieren, besser zielen und schneller werfen.«
    Er schleuderte den Ball weg. Er segelte in einem klaren Bogen über den Rasen. Der Junge fing ihn auf und strahlte. Griff zeigte ihm den erhobenen Daumen und drehte sich wieder zu Jason um. »Eine Kugel, kein Ei.«
    Jason schirmte mit der Hand seine Augen gegen die Sonne ab. »Sie sind Griff Burkett.«
    »Genau.«
    »Ich hatte ein Poster von Ihnen im Zimmer, aber mein Dad hat gesagt, ich muss es abnehmen.«
    Griff lachte schnaubend. »Kann ich mir denken.«
    »Griff?«
    Er drehte sich um. Ein schlanker Mann in Cargoshorts, löchrigem T-Shirt und alten Turnschuhen hatte die Haustür geöffnet und stand jetzt zwischen den Blumentöpfen auf der Schwelle. Er hatte weniger Haare, aber immer noch dieselbe Brille wie damals, als er Griff das letzte Mal interviewt hatte.
    »Hallo, Bolly.« Er sah den Jungen an. »Nicht nachlassen, Jason.« Der Kleine nickte respektvoll. Dann ging Griff mit ausgestreckter Hand auf Bolly zu. Er musste dem Mann zugutehalten, dass er ihm die Hand gab – nach nur ein, zwei Sekunden Zögern. Doch die Augen hinter dem Drahtgestell begannen nicht gerade glückselig zu glühen, als sie den meistgehassten Mann in Dallas auf seiner Türschwelle stehen sahen.
    »Ich glaube, Jason hat das Potential, ziemlich gut zu werden.«
    Bolly nickte gedankenverloren, weil er immer noch versuchte, seinen Schock zu verdauen. »Was willst du hier, Griff?«
    »Kannst du ein, zwei Minuten für mich erübrigen?«
    »Wofür?«
    Er blickte über die Schulter auf die beiden Jungen, die den Wortwechsel mit ungeteilter Aufmerksamkeit verfolgten. Griff wandte sich wieder Bolly zu und sagte: »Ich verspreche dir, dass ich nicht mit dem Familiensilber durchbrennen werde.«
    Der Sportjournalist zögerte wieder ein paar Sekunden, dann trat er ins Haus und winkte Griff herein. Von der Haustür aus führte Bolly ihn durch einen kurzen Flur in einen kompakten, holzverkleideten Raum. Die Regale waren mit Sportsouvenirs vollgestellt – nein, überhäuft. Die freien Wandflächen waren größtenteils mit gerahmten Fotos verhängt, die Bolly mit verschiedenen Starathleten zeigten. In der Ecke stand ein unaufgeräumter Schreibtisch, der vor allem ein Telefon und einen Computer trug. Der Monitor war eingeschaltet. Der Bildschirmschoner zeigte ein Feuerwerk, das stumm in zahllosen Farben explodierte.
    »Setz dich, wenn du irgendwo einen freien Fleck findest«, sagte Bolly und quetschte sich selbst hinter den Schreibtisch.
    Griff hob einen Stapel Zeitungen von dem einzigen anderen Stuhl im Raum und setzte sich. »Ich habe in der Sportredaktion der News angerufen. Der Typ am Telefon meinte, du würdest heute von zu Hause aus arbeiten.«
    »Das mache ich inzwischen hauptsächlich. Ins Büro gehe ich nur noch an zwei Tagen in der Woche, wenn überhaupt. Solange man E-Mail hat, kann man praktisch jedes Geschäft von zu Hause aus führen.«
    »Ich habe heute Vormittag in der Bücherei am Computer gesessen. Bin mir vorgekommen wie ein Höhlenmensch im Cockpit einer 747.«
    »Die Sachen veralten absichtlich so schnell. Damit jeder ständig was Neues kaufen muss.«
    »Bestimmt.«
    Daraufhin folgte betretenes Schweigen. Bolly griff nach einem einsamen Tennisball auf seinem Schreibtisch und rollte ihn zwischen den Handflächen. »Hör

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