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Ewige Treue

Ewige Treue

Titel: Ewige Treue Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Sandra Brown
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fairer Kampf gewesen – Griff gegen fünf andere Sportler, drei Footballspieler und zwei vom Basketballteam.
    Nachdem die Hilfstrainer sie getrennt hatten, wurden zwei der Jungs ins Sanitätszimmer gebracht, einer mit gebrochener Nase, der andere, weil seine Unterlippe genäht werden musste. Die anderen drei hatten blutige Nasen und blaue Flecke abbekommen, brauchten aber nicht ärztlich versorgt zu werden.
    Griff, der den Kampf scheinbar grundlos angezettelt hatte, war mit ein paar Kratzern und einem blauen Auge davongekommen.
    »Wir haben keine andere Wahl, Coach Miller«, sagte der Schulrektor, als er ihm Griff übergab. »Sie können froh sein, dass die Eltern der anderen Jungs keine Anzeige erstattet haben. Das hätten sie durchaus tun können«, ergänzte er mit einem finsteren Blick auf Griff.
    Coach brachte ihn nach Hause, schob ihn an der betreten blickenden Ellie vorbei und steckte ihn bis zum Ende der Suspendierung in sein Zimmer. Am Abend des zweiten Tages trat Coach ohne anzuklopfen in den Raum. Griff lag auf dem Rücken auf seinem Bett und warf gelangweilt einen Football in die Luft.
    Coach zog den Schreibtischstuhl heran und setzte sich rittlings darauf. »Mir ist heute was Interessantes zu Ohren gekommen.«
    Griff warf weiter den Football in die Luft, den Blick stur zur Decke gerichtet. Er würde sich eher die Zunge abbeißen als fragen.
    »Von Robbie Lancelot.«
    Griff fing den Football auf, presste ihn an seine Brust und drehte den Kopf zu Coach um.
    »Robbie hat mich gebeten, dir in seinem Namen zu danken. Vor allem dafür, dass du niemandem was verraten hast.«
    Griff blieb stumm.
    »Er hat wohl gedacht, ich wüsste alles, obwohl du mir nichts erzählt hast. Ich möchte, dass du es jetzt erzählst.«
    Griff presste den Football zwischen seine kräftigen Finger, studierte die Nähte und wich Coachs Blick aus.
    »Griff.«
    Er ließ den Football fallen. Und seufzte. »Lancelot wiegt wie viel? Vielleicht siebzig Kilo? Er ist ein Nerd, der volle Streber. Eine Nervensäge, klar? Die Leute schreiben in Chemie bei ihm ab, aber sonst …« Er sah Coach an, der verständnisvoll nickte.
    »Ich war mit dem Gewichtetraining fertig und wollte gerade in die Umkleide. Da habe ich Lärm aus der Dusche gehört. Die fünf hatten Robbie in die Ecke gedrängt. Sie hatten ihm die Unterwäsche weggenommen. Er stand völlig nackt da, und sie haben ihn gezwungen, vor ihnen zu … du weißt schon. Sich einen runterzurubbeln. Und dabei haben sie immer wieder Sachen gesagt wie: ›Was ist jetzt mit deiner Lanze, Lanze-Lot? Lass sie uns sehen. Zu blöd, dass deine Lanze nicht so viel hermacht wie dein Hirn.‹ So in der Art.«
    Er sah Coach kurz an und gleich wieder weg. »Er hat geweint. Ihm ist der Rotz aus der Nase gelaufen. Sein Schwanz war … Er hat wie wild daran rumgerieben, aber da … hat sich nichts gerührt.«
    »Okay.«
    »Die Typen haben ihn vollkommen fertiggemacht. Also bin ich hin, hab ihn rausgeholt, bin mit ihm in die Umkleide, hab ihm gesagt, er soll sich anziehen und sich um Gottes willen die Nase putzen, und dann soll er abhauen.«
    »Und dann bist du zurück und hast dir seine Quälgeister vorgenommen.«
    »Jedenfalls hab ich es versucht«, murmelte Griff.
    Coach sah ihn lange an, dann stand er auf, schob den Stuhl wieder unter den Schreibtisch und ging zur Tür. »Ellie lässt dir ausrichten, das Essen ist in einer halben Stunde fertig. Du solltest vorher noch duschen.«
    »Coach?« Er drehte sich um. »Verrat es niemandem, okay? Ich bin nur noch einen Tag suspendiert, und … ich habe es Lancelot versprochen.«
    »Ich werde niemandem was sagen, Griff.«
    »Danke.«
    Bis zu diesem Tag erinnerte sich Griff genau an Coachs Miene, als er an jenem Abend aus dem Zimmer ging. Er hatte sie nie wirklich deuten können, aber ihm war klar gewesen, dass etwas Wichtiges passiert war, dass sich in diesem Moment eine Art von beiderseitigem Verständnis entwickelt hatte. Soweit er wusste, hatte Coach sein Wort gehalten und nie wieder über den Vorfall gesprochen.
    Inzwischen war er einmal um den Block gefahren und näherte sich zum zweiten Mal dem Haus mit den weißen Blumen vor der Haustür und dem Pool mit Rutsche im Garten. Er hatte genug Zeit vergeudet. Jetzt ging es um alles oder nichts.
    Die beiden Kids mit dem Football warfen sich immer noch Pässe zu, als Griff den Wagen an den Straßenrand lenkte und ausstieg.

8
    D
    ie Jungen hörten zu werfen auf und beobachteten, wie er auf sie zukam. »Hey«, sagte

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