Ewiger Schlaf: Thriller
hinterfragen. Wer könnte dich erpressen? Außer Eve Sumner, meine ich, denn sie ist tot. Würde jemand davon profitieren, wenn du wegen Mordes ins Gefängnis kämst? Und hasst jemand dich so sehr, dass er – oder sie – dich aus Rache vernichten will?«
»O Gott.«
Penn begann wieder Unkraut zu jäten. »Ich glaube, wir wissen beide, über wen wir sprechen. Aber lass uns der Logik folgen, bevor wir Namen nennen. Wer könnte all die Fakten kennen, die Eve benutzt hat, um dich zu überzeugen, dass sie Mallory sei?«
»Niemand. Darüber denke ich schon seit drei Wochen nach.«
»Könnten zwei Menschen ihr Wissen zusammengeworfen haben, um auf Eves Wissensstand zu kommen?«
»Ich glaube nicht.«
»Was ist mit einem Tagebuch?«
»Was?«
»Hat Mallory Tagebuch geführt? Einen Terminkalender? Irgendetwas in der Art?«
»Mein Gott«, dachte Waters laut. »Mallory hat Tagebuch geführt. Sie besaß mehrere, und sie reichten lange Zeit zurück.«
»Das könnte unsere Antwort sein. Du musst herausfinden, wer diese Tagebücher hat. Ich würde bei Mallorys Mutter anfangen.«
»Sie wird nicht mit mir sprechen. Und schon gar nicht über dieses Thema.«
»Vielleicht kann ich dir dabei helfen.« Penn zupfte weiter Unkraut aus der Erde. »Aber lass uns jetzt zu etwas anderem übergehen. Ich habe gehört, dein Partner steckt in finanziellen Schwierigkeiten.«
Waters nickte. »Das habe ich auch gehört.«
»Aber nicht von Cole, oder?«
»Er war nicht gerade mitteilsam.« Waters erzählte Penn von der Förderpumpe, die Cole unter der Hand verkauft hatte.
»Du hast ernsthafte Probleme, John.« Penn sah auf und lächelte. »Aber es sind nur irdische Probleme, keine übernatürlichen. Das lässt dich hoffentlich ein wenig aufatmen.«
Waters fühlte sich leicht benommen. »Ja, allerdings.«
»Lass uns nochmal kurz auf Eve zurückkommen. So wie du es mir geschildert hast, warst du bewusstlos, als sie starb.«
»Soweit ich mich erinnern kann.«
»Es ist schwer vorstellbar, dass Cole ins Zimmer schlich und sie tötete, um seinem besten Freund etwas anzuhängen.«
»Allerdings.«
»Aber er würde es vielleicht fertig bringen, jemanden zu bezahlen, damit er Eve tötet und es dir anhängt. Wir wissen nicht, was für Probleme er hat und in was für einer Gefahr er schwebt. Ich habe Dinge gesehen, die sich lebenslange Freunde angetan haben ... du würdest es nicht glauben. Ein Mensch kann in unvorstellbare Abgründe sinken.«
Waters hockte sich neben Penn auf den Boden und sagte leise: »Cole hat angeboten, mir für den Mord ein Alibi zu verschaffen.«
Penn fuhr zu ihm herum. »Hast du ihn darum gebeten?«
»Himmel, nein.«
»Okay. Du hast also in jener Nacht mit Eve kein Kondom benutzt, stimmt’s?«
»Stimmt.«
Penn stieß die Luft aus, stemmte sich hoch und wischte sich die Hände an der Hose ab. »Dann hast du an jenem Abend nicht nur Eve geritten, John, sondern auch dich selbst – nämlich ziemlich tief in die Scheiße. Und in der steckst du immer noch. Wenn man herausfindet, dass du in diesem Hotelzimmer warst, John, und einen DNA -Test macht, brauchst du schon den Erzengel Gabriel, um die Staatsanwaltschaft von einer Anklage abzuhalten. Motive gäbe es mehr als genug. Eve hat dich verführt und dann versucht, dich zu erpressen, und du hast sie ermordet. Oder du hast versprochen, deine Frau zu verlassen, und dann einen Rückzieher gemacht. Eve drohte damit, alles zu verraten, und du hast sie getötet. Es gibt unendlich viele Möglichkeiten.«
Waters stand auf. »Du bist ein echter Optimist, nicht wahr?«
»Ich bin Anwalt. Du hast zwei Möglichkeiten. Erstens, dich den Behörden zu stellen, was ich zu diesem Zeitpunkt nicht empfehlen würde.«
Waters schloss die Augen und seufzte erleichtert.
»Zweitens, herauszufinden, wer versucht, dein Leben über den Haufen zu werfen, und die Betreffenden auffliegen zu lassen, bevor sie – oder die Polizei – dich drankriegen.«
Penns Theorie – in Verbindung mit der Aussicht, etwas tun zu können – ließ in Waters zum ersten Mal, seit er neben Eves Leiche aufgewacht war, Hoffnung aufkeimen. »Wo würdest du anfangen?«
»Ich würde Cole wegen der Förderpumpe zur Rede stellen. Sei aggressiv! Beobachte, wie er reagiert. Ich werde tun, was ich kann, um etwas über Mallorys Tagebücher herauszufinden. Wir sprechen uns heute Abend wieder.«
»Was ist mit Tom Jackson? Soll ich ihm einfach aus dem Weg gehen? Ich hab keine Ahnung, was er mich fragen wird.«
»Du bist
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