Ewiger Schlaf: Thriller
sagen, dass ich wünschte, du wärst jetzt in mir.«
Waters schluckte. So etwas hatte Lily seit Jahren nicht mehr getan.
»Ich weiß, du glaubst mir nicht, aber es ist wahr. Ich denke gerade daran, was wir letzte Nacht getan haben. Und ich berühre mich selbst. Ich wünschte, du würdest es für mich tun. Mmmm. Würdest du es tun, dann wüsstest du, dass ich die Wahrheit sage. Nun ... ich hoffe, du kommst bald nach Hause.«
Er legte auf und bog auf das Grundstück des Saragossa ein. Als das Clubhaus in Sicht kam, beschloss er, Lily nicht zurückzurufen. Er war froh, dass sie sich Mühe gab, die Distanz zu überwinden, die sie beide so lange getrennt hatte, aber er wusste nicht, wie er auf ihren Anruf reagieren sollte.
Er parkte den Land Cruiser und ging durch die Eingangstür direkt zum Spielsalon. Cole spielte nicht mehr Golf; er spielte Gin oder Bourée.
Waters fand ihn an einem Tisch mit drei Männern im Alter zwischen dreißig und sechzig. Alle hatten harte Drinks vor sich stehen. Diese Mannschaft saß jeden Tag hier – redete, trank, spielte. Wenn ein Match im Fernsehen übertragen wurde, wetteten sie auch darauf. Waters konnte sich nicht vorstellen, sein Leben so zu vergeuden, wusste aber, dass Männer wie Cole im Grunde keine Wahl hatten. Sie gehorchten einem inneren Zwang, der sie auf diesen Weg führte.
»Rock!«, rief Cole. »Bist du gekommen, um ein paar Runden mit uns zu spielen?«
»Nein. Ich muss dich mal kurz sprechen. Es gibt Probleme mit der Ablaufpumpe einer Quelle in Jefferson County.«
»Ablaufpumpe? Wovon redest du?«
Waters bedeutete Cole mit einer Kopfbewegung, dass er mit ihm allein sprechen wollte. Cole starrte ihn an; dann sagte er: »Spielt eine Runde ohne mich, Jungs. Die Pflicht ruft.«
Die anderen Spieler nickten, und Cole stand auf und folgte Waters durch eine Seitentür, die auf den Golfplatz führte. Ein Chirurg im Ruhestand übte hier das Einlochen, also ging Waters weiter, um außer Hörweite zu gelangen. Cole hielt sich an seiner Seite. Sie hatten schon häufig solche Spaziergänge unternommen, bisher aber immer als Partner, um über Strategien oder geplante Geschäftsabschlüsse zu diskutieren. Jetzt hatten die Ereignisse sie auseinander gerissen – Waters fühlte es in seinem Innern. Auch wenn Cole vielleicht nicht sein Feind geworden war, so hatte sich zwischen ihnen doch eine Kluft aufgetan. Bei einer Metallbank blieb Waters stehen und drehte sich um. Cole blinzelte ins Sonnenlicht und hob die rechte Hand, um seine Augen zu schützen.
»Du würdest niemals wegen irgendeinem Scheiß mit einer Quelle hier rausfahren«, sagte Cole. »Was ist los?«
»Hast du nicht selbst gesagt, dass es keine gute Idee sei, seinem Partner etwas zu verheimlichen?«
Coles Nacken versteifte sich, als er angestrengt versuchte, ein ausdrucksloses Gesicht zu wahren. »Stimmt.«
»Ich habe gehört, wir haben unsere Drei-zwanziger Förderpumpe von der Madam-X-Quelle verkauft.«
Coles Mund öffnete sich ein wenig; dann setzte er eine Miene auf, als wolle er Entsetzen über ein schlimmes Missverständnis ausdrücken. »Rock, wir haben schon ein halbes Dutzend Mal darüber gesprochen, dass wir dieses alte Ding ersetzen wollen.«
»In ein paar Jahren vielleicht.«
Cole neigte den Kopf zur Seite und schob die Unterlippe vor. »Na, das ist wohl Ansichtssache.«
»Und meine Ansicht wurde gar nicht erst gehört.«
»Bin ich für diese Quelle verantwortlich oder nicht?«
»Du warst es, bis heute. Aber wenn du mir nicht sofort ein paar ehrliche Antworten gibst, bist du in Zukunft für einen Scheiß verantwortlich.«
Coles Gesicht rötete sich, und er machte einen Schritt nach vorn, als wolle er Waters niederschlagen. Stattdessen senkte er den Blick und schüttelte den Kopf.
»Hör zu, verdammt. Ich habe ein paar Tausender gebraucht, um über die Runden zu kommen. Ich wollte die Pumpe in ein paar Wochen ersetzen.«
Das war zwar eine lächerliche Aussage, aber immerhin ein Schuldeingeständnis. »Was ist mit den fünfzig, die ich dir neulich gegeben habe, Cole?«
»Ich sagte dir doch, dass ich fünfundsiebzig brauche!«
»Wo steckst du denn drin, zum Teufel? Spielschulden?«
Cole starrte über das achtzehnte Loch hinweg in die Ferne. »Ja.«
»Football?«
»Größtenteils. Und ein paar Pokerrunden vom letzten Mal, als Jenny und ich in Vegas waren. Die Zinsen auf diese Schulden sind ziemlich hoch. Du weißt doch, wie das ist. Ich habe versucht, mir die Schulden vom Hals zu schaffen, indem
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