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Ewiger Schwur

Ewiger Schwur

Titel: Ewiger Schwur Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Anne Marsh
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wenn sie etwas will. Ich muss sie einige Tage lang bearbeiten, um sie in die richtige Stimmung zu bringen.«
    Für eine Verführung.
Die Worte hingen unausgesprochen in der Luft zwischen ihnen.
    »Kriegst du das auch ganz bestimmt hin?«
    »Meine Güte, Zer. Ich bin ein verdammter gefallener Engel.« Betonung auf
verdammt.
»Natürlich kann ich das. Mir wäre es nur lieber, es richtig zu machen. Es ist nicht nötig, brutal zu ihr zu werden. Sie ist interessiert, kämpft aber gegen das Gefühl an. Ich gebe ihr nur ein oder zwei Tage Zeit, um sich mit der Idee anzufreunden.«
    »Du kannst unmöglich ihr erster Liebhaber sein.« Zer tat die Idee ab. »Und sie ist in den Club gekommen, also würde ich sagen, sie hat eine gewisse Vorstellung davon, was sie erwartet.«
    Was konnte eine menschliche Frau wirklich darüber wissen, was es bedeutete, einen Dämonenliebhaber zu nehmen, bis sie es getan hatte? Und sobald sie ihn akzeptiert hatte, war es zu spät, um ihre Meinung noch zu ändern. Er sollte es einfach schnell tun. Er sollte sich keine Sorgen darum machen, ihre verdammten
Gefühle
zu verletzen. Teufel. Er würde nicht wie Dathan enden, total nobel drei beschissene Jahre lang, während die Frau, die er wollte, so tat, als sei Freundschaft mehr als genug für sie, herzlichen Dank auch.
    Auf gar keinen Fall!
    Zer seufzte. »Bums sie, Mann, wenn sie nur irgendeine Frau ist. Nimm sie.«
    Das war sie eben nicht. Das Problem war: Brends wusste nicht, zu was sie das machte. Und
anders
bedeutete seiner Meinung nach nicht zwangsläufig
gut.
»Ich werde mich darum kümmern«, fauchte er. »Ich werde sie in die Gärten einladen. Wenn ich sie das nächste Mal frage, wird sie nicht ablehnen, das garantiere ich.«
    »Heute Nacht«, konterte Zer, aber Brends war bereits draußen. »Gute Jagd«, brüllte er und lachte über Brends’ obszöne Geste in seine Richtung.
    Zer, der sich in seinen Sessel gelümmelt hatte, richtete sich auf. »Verdammt. Den Bruder hat es schlimm erwischt.«
    »Ja.« Nael wirkte nachdenklich – völlig untypisch für ihn. »Wenn ich es nicht besser wüsste, würde ich denken, dass er etwas für diese Menschenfrau
empfindet.
Die Frage ist, warum?«
    Zer zuckte die Achseln. »Seine menschliche Frau ist verdammt schwierig. Stur und sexy wie der Teufel. Warum sollte er sie nicht wollen?«
    »Würdest du sie wollen?«
    »Sicher.« Zer zog seine mächtigen Schultern hoch. »Aber ich glaube nicht, dass Brends in der Stimmung ist zu teilen.«
    »Nein«, sagte Nael, lehnte sich zurück und verschränkte die Arme vor der Brust. »Das glaube ich auch. Also, warum reagiert er so stark auf diese Frau? Besteht die Möglichkeit, dass sie seine Seelenverwandte ist?«
    Zer starrte ihn an. »Das sind Märchen, Nael. Müssen es sein. Dreitausend Jahre, und man sollte denken, wir hätten zumindest eine Frau gefunden, die als Seelenverwandte gelten könnte.«
    Lange Zeit war kein anderes Geräusch im Raum zu hören als das leise Klicken von Eiswürfeln, während beide Männer überlegten, wie ihre Chancen standen.
    »Warum haben wir keine gefunden?«, fragte Nael.
    »Vielleicht existieren sie nicht.«
    »Michael hat geschworen, dass es welche gäbe.«
    »Und Michael ist ein verlogener Bastard. Das wissen wir, Nael. Er hat uns wegen seiner eigenen Scheiße aus dem Himmel geworfen. Er hat uns die Schuld an dem in die Schuhe geschoben, was er selbst getan hat.«
    »Vielleicht.« Nael schwieg für einen Moment. »Vielleicht.«

12
    Dathans Finger glitten tief in Pell hinein, und sie ritt ihn, ritt ihn heftig. In ihm entfaltete sich dieses dunkle, unbekannte, überraschende Vergnügen. Er konnte sie glücklich machen, er konnte
genug
für sie sein. Zum ersten Mal seit Jahrtausenden verspürte er ein Gefühl von Heimkehr.
    Sie musste ihn behalten wollen.
    »Mehr.« Seine Finger bewegten sich schneller. »Ich werde dir mehr geben.«
    Er senkte den Kopf und umfing ihren Mund in einem heißen, tiefen Kuss. Schlicht. Direkt. Er genoss ihren honigsüßen Geschmack. Das war die Pell, nach der es ihn so viele Jahre verlangt hatte. Er konnte das Wunder immer noch nicht fassen, das sie zu ihm gebracht hatte.
    Als die kurzen Tageslichtstunden verblassten, hatten sie für die Nacht in einem Gebäude haltgemacht, das einst die Sommerdatscha eines russischen Edelmannes gewesen war. Alter und Vernachlässigung hatten aus dem kiesbedeckten Innenhof eine Wildnis gemacht, wo Unkraut wucherte, das ihn in einen herrlichen Teppich aus gelbem Labkraut

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