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Ewiger Schwur

Ewiger Schwur

Titel: Ewiger Schwur Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Anne Marsh
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zwei Meter großer gefallener Engel in einem Luxussommerhaus am See. Keine schäbigen Motels für sie.
    Brends’ dunkles Haar ergoss sich über die Kissen und seine nackten Schultern. Ein Teil von ihr wollte die seidigen Strähnen durch ihre Finger gleiten lassen und dann den faszinierenden Schatten seines Schlüsselbeins erkunden. Wollte die dunkle Haut kosten und sehen, ob Sünde tatsächlich einen Geschmack hatte.
    Sex im Kopf. Nicht gut. Anscheinend reichte eine Nacht in den dekadenten ägyptischen Baumwolllaken (fünfhundert Fäden pro Zoll) des Mannes, und sie war bereit, ihre Beziehung auf eine ganz neue Ebene zu stellen. Sie hatten ein Bündnis geschmiedet, aber sie hatten nur eine Dreißig-Tage-Zukunft. Nicht eine Für-immer-Zukunft.
    Brends hatte ziemlich deutlich gemacht, dass er nicht der Typ war, der glücklich bis ans Ende aller Tage mit jemandem zusammenlebte. Also war es mehr als dumm, irgendetwas in das hineinzuinterpretieren, was zwischen ihnen vorgefallen war.
    Vielleicht geschah so etwas ganz automatisch bei einem Bündnis. Vielleicht geschah es jedem.
    Ja, und wem machte sie etwas vor?
    Am Ende würde er auf dem Weg zur Tür über ihr ganzes Herz hinwegtrampeln. Er öffnete die Augen, und diese boshaften dunklen Wimpern hoben sich sinnlich, und seine Finger strichen sanft über ihre nackte Haut. »Komm her, Baby«, flüsterte er, als hätte er die ganze Zeit über gewusst, dass sie ihn beobachtete und versuchte, das Rätsel zu lösen, das Brends Duranov war. Als könne er direkt durch ihre Seele sehen. Sie spürte seinen Hunger, und sie wollte nichts mehr, als diesen schrecklichen Hunger zu stillen.

19
    Brends erwachte, und er war im Himmel. Oder so nah daran, wie es einer der Gefallenen jemals sein konnte. Mischka beugte sich in einem durchsichtigen weißen Hemdchen über ihn. Gott, ja! Angesichts der dunklen Schatten ihrer Brustwarzen lief ihm das Wasser im Mund zusammen. Sein Schwanz war härter als je zuvor.
    Sie war perfekt.
    »Zeig sie mir!«, flüsterte sie.
    Er legte ihr eine Hand in den Nacken und zog ihr Gesicht zu seinem herunter. Sie roch so gut. Warm und feminin. »Ich werde dir alles zeigen, was du willst, Baby.« Und er meinte es ernst. Was sie auch wollte, er würde es liefern.
    Was sie dann sagte, hätte er als Allerletztes von ihr erwartet. »Zeig mir deine Bestie!«, verlangte sie. »Diese Seite von dir, die« – sie zögerte – »herauskam, als wir das letzte Mädchen fanden.«
    Ja, da hatte er die Fassung verloren, hatte sie vollkommen verloren. Er hatte sich verwandelt und die Bestie zum Spielen hinausgelassen. Und er war viel zu nah daran gewesen, die Kontrolle vollends zu verlieren. Er war sich nicht sicher, ob seine Brüder ihn hätten beruhigen können, wäre Mischka nicht da gewesen. Sie hatte getan, was die anderen Dämonen nicht tun konnten, sie hatte die Bestie ebenso besänftigt wie den Mann, bis er selbst wieder die Kontrolle zurückerlangt hatte.
    Warum zum Teufel wollte sie also eine Wiederholung? »Nein«, antwortete er.
    Ihre Augen wurden schmal. »Was ist daraus geworden, dass du meine Wünsche erfüllen willst, Brends?«
    Hier ging es gar nicht um Sex, oder? Sie konnte unmöglich seine Bestie in ihrem Körper wollen. Auf ihr. Also musste es sich bei dieser Bitte um etwas ganz anderes drehen.
    Er musste nur noch dahinterkommen.
    Außerdem führte er hier das Kommando, nicht wahr? Wenn er es eben verhindern konnte, würde sie diese Seite von ihm auf keinen Fall zu Gesicht bekommen.
    Einen Moment lang sah sie ihn still mit dunklen Augen an, dann wälzte sie sich herüber und setzte sich rittlings auf ihn. Ihre Schenkel teilten sich, und, Gott, sie war unter diesem Hemdchen unanständig nackt. Er erstarrte. Heißes, feuchtes weibliches Fleisch presste sich gegen ihn.
    »Ich will dich sehen«, sagte sie noch einmal. »Diese Bestie, sie ist ein Teil von dir. Also will ich sie sehen.«
    Er hasste die Bestie. Sie war kein Teil von ihm, den er anerkennen wollte. Vielleicht konnten seine Brüder sich mit dieser dunklen Seite ihrer Kriegerinstinkte abfinden, aber dieser Teil von ihm gehörte nicht hierher, nicht in dieses Bett. Nicht zu ihr. Mischka bedeutete ihm etwas, daher würde er sie vor dieser dunklen Gewalt beschützen. Sie konnte nicht wissen, was sie von ihm verlangte, oder sie würde schnell genug ihre Meinung ändern.
    Er hatte früher am Nachmittag den Ausdruck auf ihrem Gesicht gesehen. Wenn der Mann sich nicht erinnerte, so erinnerte sich die Bestie

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