Ewiger Tanz der Liebe
seinen Lippen und Zähnen, die sie am ganzen Körper erschauern ließen. „Ich bringe dich an Orte, an denen du noch nie gewesen bist. Wundervolle, magische Orte.“
Daran hatte sie nicht den geringsten Zweifel. Sie wusste tief in ihrem Innern aber auch, dass Sex – selbst der Stürmischste – keine Basis für eine dauerhafte Beziehung war.
„Oh Alec.“ Sie unterbrach den Kuss. „Begreifst du denn nicht? Ich will dich so sehr, dass ich es kaum ertragen kann. Aber das genügt nicht.“
Er erstarrte. Dann ließ er sie langsam wieder herunter. Er musste seine Selbstbeherrschung zurückgewinnen, ganz gleich, wie schwer es ihm fiel. „Wie du willst.“
Kate legte ihm beschwichtigend die Hand auf den Arm und fühlte, dass sich die Muskeln unter ihrer Berührung anspannten. „Es tut mir leid.“
„Du musst dich nicht entschuldigen. Eine Frau darf ihre Meinung ändern.“ Er grinste schief. „Und jetzt sollten wir gehen.“
Als Alec und Kate über den Dorfplatz schlenderten, tauchte die untergehende Sonne die Landschaft in leuchtendes Orange und Blau. Ein Junge, sechs oder sieben Jahre alt, rannte vor ihnen her, mit einem imposanten Kakadu auf der Schulter.
„Früher habe ich geglaubt, der Dschungel sei grün“, bemerkte Kate, „Aber er ist so farbenprächtig.“
„Ja“, stimmte Alec zu. „So schwer es auch ist, ihm seine Geheimnisse zu entlocken, seiner Faszination kann man sich nicht entziehen.“
„Das klingt ganz so, als wolltest du bleiben.“
„Nein. Ich werde wahrscheinlich später mal zurückkommen, und sei es nur, um nach Rafael zu schauen und den Onkel für seine Kinder zu spielen, sobald er eine Familie gegründet hat. Aber sobald ich die Galeone gefunden habe, muss ich ein Buch schreiben. Außerdem wartet vor der Küste Lapplands ein Wikingerschiff voller erbeuteter keltischer Schätze.“
Wieder einmal fand Kate, dass Alec ihrem Vater sehr ähnelte. George Campbell hätte ihren Mann nicht nur gemocht, sondern ihn auch respektiert. Und er wäre nicht besonders glücklich darüber gewesen, dass seine Tochter einen viel sichereren Lebensweg eingeschlagen hatte.
Aber wenn ihr Vater gewollt hätte, dass sie risikobereiter wird, hätte er eben lange genug am Leben bleiben müssen, um ihr als Vorbild zu dienen, statt sie der Obhut seiner strengen, stockkonservativen Mutter zu überlassen, von der er selbst sich schon Jahre vor Kates Geburt entfremdet hatte.
„Was denkst du?“, wollte Alec wissen.
„Ich habe gerade an meinen Vater gedacht und daran, wie aufgeregt er wegen dieses Abends gewesen wäre.“
„Ich wünschte, ich hätte ihn kennengelernt.“
„Er hätte dich gemocht.“
„Obwohl ich ihm seine Tochter weggenommen hätte?“
„Du hättest bloß seine Arbeit loben müssen, und schon hättest du ihn für dich gewonnen.“
„Das wäre mir leichtgefallen. Aber noch leichter wäre es gewesen, ihn für seine wundervolle Tochter zu loben.“ Er gab ihr einen raschen Kuss auf die Stirn.
Sie erreichten die große Zeremonienhütte, wo Rafael auf sie wartete. Im Gegensatz zur Lodge war die Zeremonienhütte mit Regierungsgeld gebaut worden, wie Rafael berichtete. Die Männer saßen darin auf der einen Seite im Schneidersitz auf Strohmatten, Frauen und Kinder auf der gegenüberliegenden Seite. Alle waren mit Farben bemalt, die freundliche Geister heraufbeschwören sollten.
Kate und Alec nahmen zwischen den Gruppen amerikanischer und europäischer Touristen Platz. Der Stamm war offenbar der Ansicht, dass ein sattes Publikum aufmerksamer war, und hatte für die Gäste einen Festschmaus bereitet.
Insgeheim hatte Kate befürchtet, Termiten essen zu müssen. Darum war sie um so erleichterter, dass das Essen vertraut war und köstlich schmeckte. Das Mahl begann mit Scheiben geräucherten Fisches, umgeben von großen dunklen Trauben und auf heißen Steinen gebackenen Bananen. Ein Tapir oder Wildschwein war in einer Grube geröstet worden und schmeckte vorzüglich zu den ebenfalls auf Steinen gegarten süßen Kartoffeln. Fleisch von einem Gürteltier, das in seinem Panzer gegart worden war, lehnte Kate allerdings höflich ab.
„Die Bowle ist lecker“, bemerkte sie und nahm eine weitere Kürbiskelle des hellorangefarbenen Getränkes von einem Indianer in Lendenschurz und mit bunten Papageienfedern um den Hals entgegen. Sie trank einen Schluck. „Woraus wird sie überhaupt gemacht.“
„Aus der Pupunha- oder Pfirsichpalme mit etwas Kokosmilch.“
„Ja, es schmeckt wie Piña
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