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Ewiges Verlangen

Ewiges Verlangen

Titel: Ewiges Verlangen Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Laura Wright
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in sie hineinkriechen und tagelang dort bleiben zu wollen. Es war eine Empfindung, die er noch nie zuvor erlebt hatte, und das bereitete ihm Sorgen.
    »Sind wir wenigstens noch immer in New York?«, fragte sie, und ihr Blick forderte die Wahrheit, obwohl er gleichzeitig zu akzeptieren versprach, was auch immer die Antwort war.
    »Wir sind in Montauk«, sagte er.
    »Long Island?« Sie wölbte die Augenbrauen. »Warum?«
    Er streckte eine Hand aus und strich über ihr Haar, ihr Kinn. »Ein kleiner Umweg.«
    »Wofür?«
    Er wollte den Kopf senken und sie nur einmal schmecken, die Droge, die ihm vielleicht die wenigen Minuten Ruhe schenkte, um das tun zu können, was in dieser Nacht getan werden musste.
    »Hör zu, Alexander«, sagte sie leicht verärgert. »Ich bin mit dir hier, weil ich mir eingestehen musste, dass es logisch war, was du in meiner Wohnung gesagt hast, und weil meine oberste Priorität das Überleben ist. Tom macht mir zugegebenermaßen Angst, aber ich glaube, du kannst ihn von mir fernhalten. Ich bin nicht hier, weil du mich dazu zwingst oder mich gefangen hältst. Ich bin hier, weil ich dir vertraue.« Sie zog eine dunkle Augenbraue in die Höhe. »Und ich verdiene dasselbe.«
    Ja, sie war furchtlos. Niemand sonst als seine Brüder stellten sonst Forderungen an ihn. »Wie bist du zu einer derartigen Einstellung gelangt?«
    »Welche Einstellung?« Sie bemühte sich, sowohl irritiert als auch verärgert zu wirken. »Ich habe eine Einstellung?«
    Er lachte leise. »Das war keine Beleidigung, Sara. Du beeindruckst mich mit deiner Freimütigkeit. Woher kommt das?«
    »Ich weiß es nicht. Vermutlich dadurch, dass ich so lange allein überlebt habe.«
    »Es hat dich stark gemacht.« Das war keine Frage.
    »Das denke ich. Gott, das hoffe ich.«
    Er wandte den Blick auf das schwarze Wasser jenseits des Strandhafers hinaus. »Einige Menschen hätte das zerstört.«
    Sie lachte leise. »Ich wurde gebrochen, ein paar Mal, aber ich hatte etwas, woran ich mich festhalten konnte – jemanden, der mich zum Weitermachen veranlasst hat.«
    Alexander wandte sich ihr jäh wieder zu. »Wer ist dieser Jemand?«, fragte er nervös. »Ein Mann?«
    Sie nickte. »Ein Mann. Ein Mensch.«
    Er verspürte jäh rasende Eifersucht, die ihn überraschend traf. Er hatte noch nie eine Frau vereinnahmen wollen, und auch diesmal sollte es nicht anders sein. Doch warum wollte er dann gerade dem Mann, von dem sie mit solcher Sanftheit und Behutsamkeit sprach, den Kopf abreißen?
    Alexander ergriff ihre Hand und führte sie genau auf die Tore zu, vor denen er vor einhundert Jahren davongelaufen war. Denn im Moment gehörte Sara ihm, und wer auch immer dieser Mann war – hier war im Moment kein Platz für ihn.
    »Da sind wir«, verkündete er angespannt. Es war riskant, sie an diesen Ort zu bringen, das wusste er, aber er konnte nicht anders. Er musste sie in seiner Nähe wissen. Das war seine einzige Antwort, und wenn er für ihre Sicherheit kämpfen müsste, würde er es tun.
    »Wo da?«, fragte Sara und blickte von dem Eisentor vor ihnen zu dem über zwei Meter hohen, außerordentlich dichten Strauchwerk, das zu beiden Seiten wuchs, so weit das Auge reichte. »Es wirkt abweisend. Wie ein Privatbesitz.«
    »Das ist es«, sagte Alexander.
    Sara hörte das Elend in seiner Stimme, die Belastung. Sie sah zu ihm hoch, auf sein Profil, das vom Mondlicht beschienen wurde. Sie spürte seinen nachlassenden Schmerz, aber was sie in seine Züge eingegraben sah, dieser reine Hass, bereitete ihr Sorgen. Nicht um ihre eigene Sicherheit, sondern um die Sicherheit dessen, was auch immer hinter dem Tor lag.
    »Geht es dir gut?«, fragte sie ihn.
    »Perfekt«, sagte er, hob sein Handgelenk an den Mund und offenbarte seine Fänge.
    Sara beobachtete ihn, war augenblicklich von seiner Schönheit und diesen spitzen Fängen gefesselt. Dann änderte sich alles. Er sog wortlos den Atem ein, streckte sein Handgelenk aus und stieß die Fänge in seine Ader.
    Sara keuchte entsetzt. »Hör auf! Gott!«
    Das Blut, das sein Handgelenk hinablief, hatte die Farbe Roter Bete. Sara folgte seinem Verlauf zutiefst entsetzt. »Was, zum Teufel, tust du?«
    Er trat näher an das Tor, drückte sein blutendes Handgelenk an eine der dicken Eisenstangen und fuhr daran hinab. »Ich benutze meinen Schlüssel.«
    Er zog seinen Arm zurück und präsentierte Saras besorgtem Blick dann die Wunde. »Sieh nur«, sagte er. »Nichts passiert.«
    Seine Erklärung konnte das sie

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