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Ewiges Verlangen

Ewiges Verlangen

Titel: Ewiges Verlangen Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Laura Wright
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versteckt haben. Aber ich werde ihn finden.«
    »Zweifellos.«
    »Und wenn ich ihn finde, wird er darum betteln, dass ich seinem Leben ein Ende setze. Der Orden kann innerhalb des Eternal Breed keine Folter entdecken, nur Tod.«
    Lucian lächelte beeindruckt. »Dieser Mensch bringt eine Seite an dir hervor, die ich nicht mehr gesehen habe, seit wir an vorderster Front kämpften. Du hast das in dir verborgene Tier bis jetzt gut unterdrückt.« Der stolze Ausdruck in seinen mandelförmigen Augen verwandelte sich jäh in Unbehagen. »Sollte ich mir über diese neue Entwicklung Sorgen machen? Ist da noch mehr? Ist dein Hunger gewachsen?«
    »Nein. Nichts dergleichen.« Aber, sann Nicholas, er hatte in letzter Zeit tatsächlich eine Veränderung an sich bemerkt. Keinen Hunger, sondern Aggression und ein Verlangen nach Gravo , dem vergifteten Vampirblut, das seine Mutter zu sich genommen hatte, als er noch ein Balas war; die Droge, die er für seine Mutter vor ihrem Tod verzweifelt für sie hatte besorgen wollen, jene Droge, die er mehrere Jahre danach auch selbst in beeindruckenden Mengen konsumiert hatte. Er fuhr sich mit den Händen durchs Haar, bemüht, die Gedanken und Bilder in seinem Geist zu vertreiben. Er bemerkte, dass Lucian ihn mit einem misstrauischen Zug um den Mund aufmerksam ansah. Er täte gut daran, seinen neuen, aber noch kontrollierbaren Drang für sich zu behalten. Er würde zweifellos wieder vergehen.
    Nicholas trat um seinen Schreibtisch herum und öffnete seinen eigenen Laptop. »Wie weit bist du mit der Schattenhöhle?«
    Lucians Stirnrunzeln vertiefte sich. »Es gibt nur sehr wenige Informationen über den Standort des Ordens. Als ich in der dritten Credenti lebte, habe ich nichts über ihren Aufenthaltsort gehört. Sie scheinen, nach allem, was ich finden konnte, zwischen Welten zu leben. Es wird nicht leicht sein, sie zu finden.« Er blickte auf, die Augen voller Abscheu. »Vielleicht wird Alexander wirklich seine alte Credenti besuchen und seine … Familie befragen müssen, um die Information zu bekommen.«
    Nicholas verfiel in Schweigen, während seine Finger über der Tastatur hingen. Das war ein Leben, eine Realität, in die niemals zurückzukehren sie geschworen hatten, und nun zwang der Orden sie wieder hinein. »Überrumple ihn nicht damit, Luca. Lass ihn nach Hause kommen, dann werden wir gemeinsam gehen, sie gemeinsam finden, es gemeinsam durchstehen.«
    »Er wird nicht zulassen, dass wir ihm helfen.«
    Nicholas schaute von seinem Bildschirm auf und zog seine schwarzen Augenbrauen in die Höhe. »Es kümmert mich nicht, ob er es zulässt. Dich?«
    Ein Lächeln trat jäh auf Lucians volle Lippen. »Wir sind Blutsbrüder, Nicky.«
    Es klopfte an der Tür zur Bibliothek, und Evans betrat den Raum. Der Diener schaute von einem Bruder zum anderen und sagte förmlich: »Bitte entschuldigen Sie die Störung.«
    »Kein Problem«, erwiderte Nicholas. »Was ist denn, Evans?«
    »Es wurde eine Nachricht überbracht, Sir.«
    »Von Alexander?«, fragte Nicholas.
    »Nein.«
    Nicholas schwieg und sah Lucian an, dessen Blick völlig auf den alten Unreinen konzentriert war. Es wurden nie Nachrichten zum Haus gebracht, nicht einmal in den sechzig Jahren, in denen sie hier schon lebten. Geschäftspost wurde in einem Fach im Postamt hinterlegt, und manchmal erhielten sie an ihre Adresse in SoHo Werbebriefe, aber nichts Persönliches.
    »Von deinem Menschen, Nicky?«, witzelte Lucian düster. »Vielleicht ist er aus seinem Versteck gekommen und stellt sich.«
    Nicholas gab Evans ein Zeichen, ihm den Brief auszuhändigen, und als der Butler den grauen formellen Umschlag mit dem Goldsiegel in seine Hände legte, gefror das Blut in Nicholas’ Adern. Kettler. Eine der höchstrangigen Familien des Eternal Breed , Vorzeigebürger, die Reinsten der Reinen, die in der Bostoner Credenti residierten. Sein Blick fand den seines Bruders. »Kettlers Siegel.«
    »Was?« Lucian schleuderte seinen Laptop auf den Teppich und sprang auf, und seine mandelförmigen Augen loderten nun in goldener Glut. Er knurrte. »Nein.«
    »Von einer Bronwyn Kettler.«
    »Verdammt.«
    Nicholas öffnete den Umschlag.
    »Es hat begonnen«, sagte Lucian vehement, während Evans rückwärts zur Tür zurückwich. »Der Orden hat unseren Aufenthaltsort bekannt werden lassen. Wenn sie uns so leicht finden kann, dann werden die Übrigen auch folgen.«
    Nicholas las die Nachricht einmal, und dann ein zweites Mal. »Sie fordert eine Eheleite.

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