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Ewiges Verlangen

Ewiges Verlangen

Titel: Ewiges Verlangen Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Laura Wright
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»
    »Du veralberst mich doch!«
    »Eine traditionelle Eheleite des Eternal Breed . Sie wünscht, hier zu wohnen, sich die gesamten drei Wochen hier aufzuhalten, als Vorbereitung auf eine Heirat.«
    »Mit wem?«, fragte Lucian und trat neben Nicholas, damit er den Brief auch sehen konnte.
    »Mit Alexander.«
    »Nun, gelobt sei der Herr auch für geringfügige Gunst.«
    Nicholas übergab seinem Bruder den Brief und kehrte an seinen Laptop zurück. Er brauchte Nahrung. Bald. Etwas, um sich und das, was auch immer in seinem Gehirn wütete, zu beruhigen.
    »Sie sagt, dass sie morgen hier sein wird.« Lucian knurrte und wandte sich dann dem Butler zu, der noch immer in der Nähe der Tür zur Bibliothek verweilte. »Evans, schicken Sie ein Antwortschreiben. Sagen Sie der Veana , sie soll das Packen einstellen. Sie wird nicht in Vorbereitung einer Verheiratung mit Alexander oder sonst jemandem hier wohnen. Sagen Sie ihr, dass wir nicht mehr zur Credenti gehören – wir spielen nicht nach ihren Regeln.«
    »Nein«, erwiderte Nicholas rasch und unerbittlich. »Bereiten Sie den Raum des Weisen vor, Evans.«
    Lucian wirbelte zu ihm herum, und seine Fänge waren deutlicher zu sehen als sonst, als er brüllte: »Bist du verrückt?«
    »Vielleicht«, sagte Nicholas ruhig, »aber kein reinblütiger Paven , auch wenn er sich von seiner Art distanziert hat, kann die Aufforderung zu einer Eheleite abweisen. Es geht um einen Blutschwur mit unseren reinblütigen Frauen, der Jahrhunderte zurückreicht, noch bevor der Orden die Macht übernahm.« Er nahm Lucian den Umschlag ab. »Ganz zu schweigen davon, dass es wirklich verdammt unhöflich wäre.«
    »Wann hat es dich jemals gekümmert, unhöflich zu sein?«
    »Wir müssen sie zumindest empfangen.«
    »Du vielleicht«, protestierte Lucian und zeigte seine Fänge noch deutlicher. »Ich kann verdammt für mich selbst entscheiden.«
    »Das kannst du genauso gut für dich behalten, kleiner Bruder.«
    »Wir haben auch einen Schwur abgelegt, Nicholas. Wir drei – keine Menschen, keine Credenti .«
    Nicholas wurde noch ernster. Ja, und so war es seit einhundert Jahren. Er und seine beiden Brüder führten ein Leben in Abgeschiedenheit und bauten in Städten Geschäfte auf, die eine derartige Zurückgezogenheit zuließen, ein Leben fern der schimpflichen Verpflichtungen gegenüber der Credenti und der Kontrolle durch den Orden.
    Nicholas atmete tief ein. »Die Zeiten ändern sich anscheinend.«
    Lucian, dessen Fänge nun vollständig entblößt waren und dessen Augen durch einen Hunger loderten, der nichts mit Blut zu tun hatte, riss seinen Laptop an sich und stürzte die Treppe zum zweiten Stock hinauf. »Tu, was du willst, Bruder, aber ich werde diese Schattenhöhle finden, bevor der Orden noch tiefer in unser Leben eindringt und auch dein wohlerzogener Hintern umgewandelt wird.«
    Alexander zwang sich, tief in seinem umwölkten Geist, zu landen. Sara lag in seinen Armen, ihre Hände um seine Taille, ihre Nägel auf seinem Rücken ins Fleisch gegraben. Er wünschte sich einen kurzen Moment lang, er könnte weiterfliegen, könnte sie fest an seinen Körper gepresst halten und sich ihre Nägel noch tiefer in sein Fleisch graben spüren, bis es blutete.
    Aber seine Füße trafen unmittelbar auf Beton auf, und die eiskalte Meeresluft des Atlantiks strömte auf ihn ein und peitschte Saras langes dunkles Haar in sein Gesicht. Er schloss die Augen, und seine Nasenflügel weiteten sich, als er ihren Blutgeruch einsog. Menschen waren normalerweise kalt, nichtssagend, es fehlte ihnen die Würze, aber nicht dieser Mensch. Sie roch nach Erde, eine üppige, warme Mischung, die in seiner Lunge Verlangen entfachte und ihm, obwohl das unmöglich war, irgendwie vertraut erschien.
    Sara drängte sich im Licht des Mondes enger an ihn und schaute hoch, ihre atemberaubend blauen Augen neugierig und nun ohne Skepsis. »Auch wenn es draußen dunkel ist, weiß ich, dass dies nicht SoHo ist.«
    Alexander spürte, wie ihn von der Brust bis zu den Lenden ein Schmerz befiel, als er zu ihr hinabblickte. Er wollte auf dem eisigen Pfad neben dem hohen Strandhafer stehen und mit ihr verbunden bleiben. Er wollte ihren Mund an seinem spüren, wollte wissen, wie sie schmeckte. Er konnte es sich beinahe vorstellen. Sie war eine wunderschöne Frau, ja, aber es war ihre Kraft, ihr Anspruch, angesichts von etwas Unmöglichem und Unmenschlichem furchtlos zu bleiben, was sie so begehrenswert für ihn machte – was ihn veranlasste,

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