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Ewiges Verlangen

Ewiges Verlangen

Titel: Ewiges Verlangen Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Laura Wright
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warf einen raschen Blick zu seiner Mutter. »Tut mir leid, dich enttäuschen zu müssen.«
    Theydon trat vor seine Veana . »Du gehörst nicht hierher, Sacro . Was willst du?«
    Alexander zuckte bei dem alten Wort für »Dreck« zusammen, das Wort, mit dem Theydon ihn beschimpft hatte, wann auch immer er durch das Gitter seines Käfigs um Blut flehte. Es juckte ihn in den Fingern, seine Hände um den Hals des alten Paven zu legen.
    »Warum hast du unsere Abendmeditation unterbrochen – oder bist du nur hier, um deine Mutter zu quälen?«
    »Das überlasse ich dir.«
    Seine Mutter schüttelte den Kopf. »Also wirklich, Alexander. Du kommst nach all den Jahren hierher, so gekleidet, und bringst dieses ›Ding‹ mit.«
    »Unreiner Sacro «, knurrte Theydon.
    »Du kannst mich als alles bezeichnen, was du willst«, warnte Alexander den alten Mann, »aber sag ein Wort gegen meine Frau, und ich werde dir den Kopf von den Schultern reißen, ungeachtet des geweihten Bodens und der Konsequenzen durch den Orden.«
    Seine Mutter keuchte auf, senkte den Kopf und richtete im Flüsterton einen alten Appell an den Orden.
    Theydon legte eine Hand auf ihre Schulter. »Madeline …«
    »Er will mich beschämen. Darin war er ja schon immer gut.«
    »Es ist das Einzige, was er kann. Das liegt am Blut seines Vaters, nicht an deinem. Breeding Male Witte .«
    Alexander lächelte düster. Ja, sein Vater war ein »Tier«. »Und dieses Tier ist jetzt in mir, Theydon. Also sei vorsichtig.«
    Madelines Blick aus braunen Augen wanderte zu den Brandmalen auf Alexanders Wangen. »Du bist umgewandelt worden.«
    »Ja.«
    Abscheu lag in ihrem Blick. »Ja, deine Größe, deine Augen, die Male auf deinem Gesicht und den Handgelenken … der Ausdruck des Ungeheuers, des Schänders – auch wenn du kein Breeding Male werden wirst, erkennt man deinen Vater in dir.«
    Alexander hörte Sara neben sich keuchen, und er löste seinen Arm von ihrer Taille und suchte ihre Hand. Das war das Band, das er brauchte, die Kraft, die er benötigte, damit er das Paar vor sich nicht tötete. Als er ihre warme, bereitwillige Hand fand, drückte er sie sanft.
    Theydon machte Madeline ein Zeichen. »Geh ins Haus, Madeline. Ich werde mich um deinen unerwünschten Balas kümmern.«
    Madeline wandte sich mit einem letzten Blick zu Alexander um und eilte die Stufen hinauf.
    Als die Tür geräuschvoll zufiel, wirbelte Theydon zu Alexander herum und zischte: »Warum bist du hier, Sacro Witte ?«
    Dreckiges Tier. Ja, wirklich. »Ich suche die Schattenhöhle.«
    Der Abscheu in den fahlen Augen des Paven wich Angst und Ehrfurcht. »Den Orden?«
    »Ich brauche ihren Standort.«
    »Den kenne ich nicht.«
    »Treib keine Spielchen mit mir.«
    »Das würde ich niemals tun. Ich will meine Seele nicht beschmutzen.«
    Alexander ließ Saras Hand los, stürzte mit der Schnelligkeit des Umgewandelten voran und landete kaum einen Zentimeter vor dem verfluchten Paven , der es immer noch so mühelos schaffte, ihn zu reizen. Er sprach langsam und mit tödlicher Deutlichkeit. »Mein Hunger ist unstillbar, ganz so wie du es haben wolltest, Stiefvater. Und wenn ich dich so ansehe, kann ich den heftigen Drang, dich in Stücke zu reißen und dein totes Herz zu essen, kaum kontrollieren.«
    Der alte Paven erschauderte. »Droh mir nicht, Witte .«
    »Das ist keine Drohung, sondern eine Tatsache. Ein Tier wird töten, um zu überleben.«
    Theydon hielt inne und schien seinen nächsten Zug zu überdenken. »Niemand von uns darf den Standort der Schattenhöhle preisgeben. Wir würden dafür eingesperrt werden. Und für dich würde ich niemals ein solches Opfer bringen. Du musst sie selbst finden. Oder auch nicht.« Sein Blick fiel auf Sara, und er verzog höhnisch das Gesicht. »Deine Menschenfrau verpestet unsere Luft. Bring sie dorthin zurück, woher ihr gekommen seid, und kehre niemals zurück.«
    Alexander zeigte seine Fänge so weit, dass sein Stiefvater sie sehen konnte, aber der ältere Paven wandte sich nicht ab, um zu flüchten. Er ging ruhigen und leichten Schrittes ins Haus zurück, genauso wie schon Jahrhunderte zuvor, als er den Außenkäfig und den darin zusammengekauerten hungernden, frierenden Balas verlassen hatte.
    Sara war der Weg zur Credenti schleppend und wachsam erschienen. Der jetzige eilige Aufbruch war jedoch alles andere als das.
    Sie blieb auf halbem Weg durch die Wälder stehen, wich vor Alexander zurück und sank in dem Versuch, wieder zu Atem zu kommen, vornüber. »Ich kann

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