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Ewiges Verlangen

Ewiges Verlangen

Titel: Ewiges Verlangen Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Laura Wright
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die Ewigwährende Art nicht bereits entehrt. Es kümmerte ihn, ehrlich gesagt, keinen Deut, ob ein Vampir reinblütig war oder nicht, und nach all den Jahren, in denen der Orden seine unreinen Bürger wie unerwünschte Peinlichkeiten behandelt hatte, war ein Aufruhr keine große Überraschung. Wenn die Geschichte, die sie ihm aufgetischt hatten, andererseits stimmte und Frauen gegen ihren Willen entführt und entehrt wurden, musste schnell und tödlich gehandelt werden. »Was soll ich, eurer Meinung nach, dagegen tun?«
    Nun sprach Cruen, der sich wieder hingesetzt hatte, sein bleiches Gesicht eine Maske der Gleichgültigkeit. »Wir wissen, wo du und deine Brüder hingegangen sind, nachdem ihr uns verlassen hattet. Wir wissen von deinem im Kampf erworbenen Können. Von dem, was du erreicht hast.« Er wölbte eine schwarze Augenbraue. »Wir wollen, dass du dieses Können einsetzt, um unseren neuen Feind zu vernichten.«
    »Ihr wollt, dass ich Dare töte«, sagte Alexander.
    Cruen nickte, und danach auch alle anderen Mitglieder des Ordens.
    »Und wenn ich mich weigere?«
    »Dann wird der zweite Roman-Bruder hierhergeholt.«
    Alexanders Blick zuckte zu Cruen, der ihn beobachtete, die Mundwinkel zu einem leisen Lächeln verzogen, als wüsste er genau, was Alexander dachte. Es war klar. Verdammt kristallklar. Wenn er nicht kooperierte, sich dem Befehl des Ordens nicht beugte, dann würde Nicholas als Nächster umgewandelt. Gefolgt von Lucian.
    Alexander reckte das Kinn. »Hat Dare getötet?«
    »Ja.«
    »Dann ergreift ihn. Beendet sein Leben.«
    »Das haben wir versucht«, erklärte die weißhaarige Veana . »Aber wir können ihn nicht länger als wenige Sekunden halten. Es ist unmöglich, und doch …« Sie blickte zu Cruen hoch, der Alexander gelassen ansah.
    Alexander hätte in diesem Moment am liebsten einem jeden von ihnen empfohlen, sich zu verpissen, weil er bereits betrogen worden war, denn er wurde bereits umgewandelt. Aber er musste an Nicholas und Lucian denken.
    Er biss die Zähne zusammen, so dass jäher Schmerz durch sein Kiefer schoss. »Ich werde Ethan Dare finden und töten, aber ich fordere von euch einen Blutschwur, dass der Orden die Roman-Brüder danach vergessen wird. Nicholas und Lucian werden erst zur gegebenen Zeit umgewandelt.«
    Cruens babyblaue Augen flackerten auf. »Bring uns seine Leiche, und wir werden den Schwur leisten.«
    »Gut«, sagte Alexander. »Und jetzt will ich nichts wie weg hier.«
    Er spürte erneut den Zug wie von einem Haken und sah wieder den Tunnel in die Dunkelheit. Aber bevor die Welt für ihn vollständig schwarz wurde, blieb sein Blick noch an einem weiteren Mitglied des Ordens haften, an jemandem, auf den er bisher nicht weiter geachtet hatte, der ihm aber, obwohl er weitgehend von einer Kapuze bedeckt war, seltsam vertraut vorkam. Der Moment verblasste sofort, und als er wieder Licht sah, war er zurück in den Wäldern, vor der Höhle, und Sara schlief auf einem Grasflecken in der Nähe des Eingangs.
    Sie wirkte so weich, so zerbrechlich, und doch hatte er das Feuer erlebt, das unter ihrer hellen Haut loderte, hatte es gerochen und sich gewünscht, dass es mit dem Blut flösse, das in seinen Adern lief.
    Er wusste, er sollte sie wecken und das Gebiet sofort verlassen, aber stattdessen legte er sich hinter sie und schlang seine Arme um sie. Die Wärme, die sie ihm spendete, tröstete ihn. Er hörte, wie das Blut sich in ihren Adern bewegte, hörte den Atem in gleichförmigem Rhythmus in ihre Lunge ein- und ausströmen. Er schloss die Augen, barg sein Gesicht in ihrem Haar und sehnte sich verzweifelt nach dem Trost, dem er sich zuvor verweigert hatte, so dass er mit steifem Schwanz und einer trockenen Kehle zurückgeblieben war.
    Sie regte sich, hob die Schultern und wölbte den Rücken durch. Kurz darauf wandte sie sich in seinen Armen um. »He …«
    »He.« Er hatte dunkelblaue Augen noch nie als so sanft, so zärtlich empfunden. Er wollte genau so bleiben, seine Hände um ihre Hüften gelegt und an sie geschmiegt, und sie wissen lassen, dass er ihren Körper nicht länger vor seinem beschützen konnte.
    »Tut mir leid, dass ich eingeschlafen bin«, sagte sie und rieb sich die Augen.
    »Das muss es nicht.«
    »Ich bin startklar.« Als sie sich aufsetzte, tat er es ihr gleich.
    »Es ist geschehen, Sara. Ich habe sie getroffen.«
    »Was?«
    »Ich habe mit dem Orden gesprochen.«
    »Aber wie …«
    »Sie haben mich geholt – mit Hilfe der Geisteskraft.«
    Es brauchte

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