Ewiges Verlangen
Tötung war neben der Umwandlung die einzige andere Möglichkeit, wie der Orden außerhalb der Credenti einen Unreinen oder einen Reinblütigen aufspüren konnte.
»Nein, aber der Unreine, der dich beobachtet und sich dann von dem Menschen genährt hat, nachdem du aufgehört hast – ihm ist es gelungen, ihr Herz nach weniger als einer Minute anzuhalten.« Der ältere Paven schnaubte. »Ein widerlicher kleiner Sacro -Bastard, aber seine Erinnerungen haben uns zu dir geführt.«
Alexanders Blick zuckte zu dem schwarzhaarigen Paven . So hatte ihn sein unkontrollierter Hunger zum Gefangenen gemacht. »Was wollt ihr?«
»Du bist zu lange vor uns davongelaufen. Es ist an der Zeit. Du und deine Brüder müsst unserer Art helfen.«
»Helfen?« Alexander stieß ein verbittertes Lachen aus. »Ihr fordert mich auf, denjenigen zu helfen, die mich gequält und gefoltert haben? Darum habt ihr mich vor der Zeit umgewandelt?«
»Du sprichst von einem oder zwei Mitgliedern der Credenti , nicht von der Ewigwährenden Art als Ganzes.«
»Ich spreche von euch.«
»Du bezichtigst den Orden der Folter? Hüte deine Zunge, Sohn des Breeding Male .«
Ein Knurren entrang sich Alexanders Kehle, und er warnte die Männer: »Bezeichnet mich noch ein einziges Mal mit diesem dreckigen Titel, und ihr werdet sehen, wie sehr ich umgewandelt wurde!«
Die Augen des Paven verengten sich, er hob eine Hand vor sein Gesicht und bereitete sich auf einen geistigen Kampf vor. Ein weiteres Mitglied des Ordens neben ihm, eine Veana mit tonfarbener Haut und hüftlangem, schneeweißen Haar, beugte sich zu ihm und flüsterte ihm etwas zu. Kurz darauf ließ der Paven die Hand sinken, aber sein Zorn auf Alexander blieb. »Es gibt in mehreren unserer Credenti Probleme«, sagte er angespannt. »Eine Unterwanderung. Unreine sind in unsere Gemeinschaften eingebrochen, haben mehrere unserer Veanas gefangen genommen, sie geschwängert und dann zu uns zurückgebracht. Glücklicherweise haben die meisten der Balas nicht einmal den ersten Monat der Schwangerschaft überlebt, aber die Gemeinschaften sorgen sich nun. Es ist die Rede davon, dass Familien davonlaufen, sich verbergen wollen.«
»Gut«, äußerte Alexander obenhin. Glaubte dieses Arschloch wirklich, es würde ihn kümmern, wenn Vampire die Credenti verließen? Zum Teufel, er war begeistert!
»Du hast vielleicht das Verlangen verspürt davonzulaufen«, fuhr der Paven fort, »aber für andere ist das Leben hier nicht qualvoll. Es geht um Familien, die auseinanderbrechen.«
»Vielleicht wollen sie nicht mehr unter eurer Kontrolle stehen. Ich weiß, dass es bei mir so war.«
»Sie sind friedliebende, leichtgläubige Vampire. Die meisten werden außerhalb ihrer Credenti nicht überleben können.«
»Sie werden zurechtkommen.«
Der ältere Paven wandte sich mit vor Zorn bebenden Nasenflügeln an die Übrigen und murmelte etwas in der alten Sprache. Alexander konnte es nicht verstehen, aber er vermutete, dass es etwas mit seiner herausfordernden Haltung zu tun hatte. Das gefiel ihm.
Als sich der Paven ihm wieder zuwandte, blitzten seine fahlblauen Augen vor Wut. »Du wirst uns helfen. Du wirst deinen Part in diesem Krieg übernehmen, in dem wir uns befinden.«
»Wie? Indem ich die Credenti beschütze?«, unterbrach Alexander ihn düster.
»In gewisser Weise.«
Alexander knurrte. »Auf keinen Fall.«
Der Paven sprang auf und wurde, während Alexander hinsah, immer größer, bis er doppelt so groß war wie er. »Dein anmaßender Ton wird dein Todesurteil sein«, brüllte er. »Hüte gegenüber dem Orden deine Zunge.«
Alexander stolzierte auf ihn zu und blieb weniger als einen Meter vom Tisch entfernt stehen. »Ich werde den Orden so ansprechen, wie es mir beliebt. Ihr wollt etwas von mir.«
»In der Tat«, erwiderte das Veana -Mitglied des Ordens mit der glatten, tonfarbenen Haut sanft. »Bitte setz dich«, sagte sie zu dem Paven neben ihr. »Wir sollten nicht nur zweckdienlich, sondern auch wohlüberlegt handeln.« Sie wandte sich Alexander zu und neigte den Kopf. »Es ist der Mischling Ethan Dare, der die Unreinen anführt und ihnen befiehlt, unsere Reinblütigen zu entführen und mit ihnen zu schlafen.«
Alexander wandte seine Aufmerksamkeit der Veana zu, obwohl er sich Cruens bewusst blieb. »Warum?«
»Wir glauben, dass es sein Ziel ist, alle Reinblütigen auszulöschen und den Eternal Breed in eine Rasse von Unreinen zu verwandeln. Er will uns entehren.«
Alexander lachte leise. Als wäre
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