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Ewiges Verlangen

Ewiges Verlangen

Titel: Ewiges Verlangen Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Laura Wright
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begann an seinen Füßen, schoss aufwärts, und sie wehten wie in einem Windstoß fort. Dieses Mal trafen sie auf Waldboden außerhalb einer Höhle auf, und es war warm. Sommer.
    »Verdammt.« Dies war vor langer Zeit für ihn und seine Brüder ein Schlachtfeld gewesen. Hier hatten sie gelernt, einfache Waffen zu handhaben. Hier verlor sich die Spur von Alexanders Freund und Lehrer. Warum spielte der Orden dieses Spiel? Nur um ihn zu demütigen?
    Ein Knurren baute sich tief in seiner Kehle auf. Sie würden auf ewig auf eine solche Gelegenheit warten müssen, und selbst wenn er schon Staub wäre, könnten sie sich weiterhin umsonst bemühen.
    Sara hustete, trat von ihm fort zum Eingang der Höhle und setzte sich dort mit dem Rücken am Felsen hin. Sie wirkte blass, müde und in ihrer Schönheit doch so zerbrechlich. Er trat zu ihr und kniete sich neben sie. »Geht es dir gut?«
    »Mir ist ein wenig übel.«
    »Es tut mir leid. Ich habe nicht darüber nachgedacht, was die Bewegung durch Geisteskraft deinem Körper antun würde.«
    »Ist schon in Ordnung. Es geht schon wieder. Ich war nur nie wirklich eine robuste Fliegerin.«
    Er lächelte leicht.
    Sie ließ den Kopf wieder an den kühlen Fels sinken und blickte ins Gebüsch hinaus. »Vielleicht liegt es an mir.«
    »Was meinst du?«
    »Vielleicht wollen sie dich nicht sehen, weil du mit mir zusammen bist.«
    »Völliger Blödsinn.« Aber er hatte sich schon dasselbe gefragt. »Sie treiben zweifellos einfach ihr Spiel mit mir.« Bastarde. »Wenn sie mich so sehr wollen, dass sie meinen Körper vorzeitig der Umwandlung unterziehen konnten, dann werden sie mich auf jede Art nehmen, auf die sie mich kriegen können.«
    »Umwandlung?«
    »Die Zeit der Reife für einen Paven , einen reinblütigen männlichen Vampir.«
    »Ist es das, was vor meinem Apartment geschehen ist? Das Sonnenlicht und die Brandmale auf deiner Haut?«
    »Ja.«
    »Warum haben sie das getan?«
    »Ich weiß es nicht, aber ich werde es erfahren.« Ein lautes Krachen ertönte, wie Donner eine Meile am Himmel entlang. Alexander lief instinktiv auf Sara zu, aber ein unsichtbarer Haken erwischte sein Handgelenk und zog daran. Er griff in die Luft, aber es war sinnlos. Er wurde in einen Tunnel gesogen, sah nur noch Schwärze, und Sekunden später stand er auf Sand, und Sara war nirgendwo mehr zu sehen.
    »Willkommen, Alexander, Sohn des Breeding Male .«
    Alexander nahm Kampfhaltung ein, und sein Blick zuckte umher, um die Quelle der Stimme und eine Waffe zu finden, die er dagegen benutzen könnte. Eine Lage Sand peitschte vor ihm auf und sank dann so schnell wieder zu Boden, als hingen an jedem Sandkorn Gewichte.
    Vor ihm, an einem langen Glastisch, der bemerkenswert an eine moderne Version des Letzten Abendmahls erinnerte, saßen die zehn Ältesten des Ordens. Sie entsprachen nicht im Geringsten seiner Vorstellung von ihnen als Balas : geisterhaft, jenseitig, papierdünn, aber dennoch zutiefst tödlich. Letzteres entsprach zweifellos der Wahrheit, aber die herrschenden zehn waren ebenso von fester Beschaffenheit und dreidimensional wie er selbst. Sie saßen in ihren Sesseln, die Hände auf dem Glastisch gefaltet, die Blicke auf ihn gerichtet. Sie alle trugen eine rote mönchsähnliche Robe, ein schwarzer Kreis, ein perfektes O, war um das jeweils linke Auge eingebrannt, und alle wiesen, bis auf drei Veanas , einen Vollbart auf.
    »Wo ist sie?«, grollte Alexander drohend.
    Ein Ordensmitglied, das hinten links saß, ein Paven mit funkelnden himmelblauen Augen und einem schwarzen Bart, der in einer perfekten Spitze endete, sprach zuerst. »Es geht ihr gut. Sie schläft. Sie wird nicht einmal merken, dass du fort bist.«
    Alexanders Finger zuckten, als er sich vorstellte, wie er sie um den Hals jedes einzelnen Mitglieds des Ordens legen und zudrücken würde, bis ihre Augen ebenso deutlich hervorträten wie ihre Brandzeichen. »Ich hoffe, das stimmt, sonst haben wir ein ernsthaftes Problem.«
    Der ältere Paven lächelte leicht und offenbarte dabei zwei ziegelrote Fänge – ein weiteres Zeichen dafür, dass er dem Orden angehörte, dass sein Hunger vollkommen gestillt worden war, dass sein langes Dasein mit Blut als Nahrung vorüber war. »Der Umwandler stimmt mit dir überein, Sohn des Breeding Male .«
    »Wie habt ihr mich gefunden?«, knurrte Alexander.
    »Durch die Menschenfrau, die du beinahe verschlungen hättest.«
    »Unmöglich!«, brüllte Alexander. »Ich habe ihr nicht das Leben genommen.«
    Die

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