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Ewiges Verlangen

Ewiges Verlangen

Titel: Ewiges Verlangen Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Laura Wright
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gewaltige Zicke sind.«
    Von Saras Zorn unbeeindruckt, stellte Dillon gleichmütig fest: »Ich sollte Sie hierherbringen und Sie festhalten.«
    Sara atmete tief ein und langsam wieder aus. »Ich habe Hunger. Außerdem ist mein Benzintank leer. Ich brauche etwas zu essen, und ich werde gewiss nicht auf Ihre Diät einsteigen, also …«
    »Ich würde nur zu gerne teilen, was ich mitgebracht habe.«
    Sowohl Sara als auch Dillon wandten sich zu der Sprecherin um. Im Eingang stand, mit hautengen Jeans, einem langen hellgrauen Wollpullover und demselben weißen Halstuch sowie hohen Absatzstiefeln bekleidet, die perfekte Vampirfrau namens Bronwyn. Sie lächelte kühn und betrat den Raum, eine schwarze Reisetasche in einer zierlichen, mit einem Tuch umwickelten Hand.
    Evans neigte den Kopf. »Miss Kettler.«
    Die schwarzhaarige Schönheit setzte sich auf die Couch gegenüber von Dillon. Sara beobachtete, wie sie etwas aus der Tasche nahm, das wie eine Bentobox aussah, sie öffnete und eine Mahlzeit zusammenzustellen begann.
    Sara blickte sie verwirrt an. »Sie essen Nahrungsmittel?«
    »Gewisse Nahrungsmittel«, erklärte Bronwyn und schöpfte sich mit einem Löffel etwas auf den Teller, das wie eine Eichhörnchendiät wirkte. »In der Credenti – der Gemeinschaft – schenkt uns die Erde Grundnahrungsmittel wie Körner und Beeren, die uns helfen, unsere Klarheit und Geisteskraft zu erhalten, und zugleich unsere Körper rein halten.«
    Dillon schnaubte hinter ihrer Zeitung.
    »Nicht alle befolgen das«, sagte Bronwyn ohne Verlegenheit, ohne Kritik.
    Sara setzte sich fasziniert auf die dritte Couch zwischen den beiden Veanas . Sie fragte sich, wie es bei Alexander war. Ob er auch Nahrungsmittel aß? »Ist das alles, was Sie zu sich nehmen, oder trinken Sie auch noch …«
    »Blut?«, beendete Bronwyn den Satz für sie.
    »Ja.«
    »Ja, und zwar Blut des Ordens. Es wurde entnommen, in kleine Phiolen gefüllt und dann an die Bürger der Credenti ausgeteilt.«
    Leises Unbehagen regte sich in Sara. Der Orden. Diese Gruppierung schien bei allem die Finger im Spiel zu haben – in aller Leben, in aller Zukunft.
    »Wir trinken nicht voneinander«, fuhr Bronwyn fort und nahm einen Bissen von einer Art Getreideriegel. »Diese Ehre wird nur unserem wahren Gefährten zuteil.«
    Das Unbehagen in Sara verwandelte sich in einen reißenden Strom des Zorns und der Eifersucht. Bronwyn wartete auf ihren wahren Gefährten, auf Alexander, wartete darauf, von ihm trinken zu können, ihren Körper mit seinem mächtigen roten Blut zu füllen.
    Sara betrachtete die wunderschöne Vampirin. Der Gedanke daran, das Blut eines anderen Wesens in den Mund zu nehmen, die metallische Flüssigkeit zu schlucken und mehr davon zu wollen, sollte ihr bestenfalls Übelkeit bereiten, aber so war es nicht. Nicht mit Alexanders Bild im Kopf – das Bild seiner nackten Brust, der breiten Schultern und des langen, kräftigen, wartenden Halses.
    Sie blickte zu Dillon hinüber, die in ihre Zeitung vertieft blieb. »Gibt es bei Ihnen zum Mittagessen Nüsse und Beeren?«
    »Um Himmels willen.«
    »Warum nicht?«
    Dillon ignorierte sie, aber Bronwyn antwortete rasch. »Es gibt einige, die mit dieser Lebensart nicht einverstanden sind und ihre Vorteile nicht sehen. Einige glauben, unsere Art sollte sich nur von Blut ernähren.«
    »Was geschieht mit ihnen?«, fragte Sara.
    »Sie beschließen, die Credenti zu verlassen.« Bronwyn zerkaute ihre Nahrung, schien sie aber nicht sehr zu genießen. »Sie gehen fort und wählen ein anderes Leben.«
    Sara fragte sich, ob es tatsächlich so einfach war. Sie blickte erneut zu Dillon, die weiterhin ruhig und schweigsam hinter ihrer Zeitung saß. »Sind Sie fortgegangen, Dillon?«
    »Nein, Mensch. Ich bin fortgerannt.«
    Bronwyn zuckte die Achseln, als wäre das keine große Sache. »Wie ich bereits sagte, dieser Lebensstil behagt nicht jedem.«
    »Nein«, grollte Dillon, senkte die Zeitung und fixierte die Vampirin ihr gegenüber. »Die Zeit im Gefängnis behagt nicht jedem.«
    Ein Muskel an Bronwyns Wange zuckte, aber sie blieb ruhig. »Manche empfinden es vielleicht so. Für andere ist es eine wundervolle, glückliche, vollständige Existenz.«
    Sara hatte schon immer begeistert menschliches Verhalten beobachtet, aber dieses Vampirverhalten und die Kulturunterschiede bei Vampiren zu beobachten fand sie besonders spannend. Sie beugte sich vor und blickte von einer Veana zur anderen. »Können denn diejenigen, welche die Credenti

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