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Ewiges Verlangen

Ewiges Verlangen

Titel: Ewiges Verlangen Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Laura Wright
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aber nein danke. Ich werde laufen.«
    Die Veana fluchte leise. »Alex hat mir nicht gesagt, wie schwierig Sie sind.«
    Alex? Wie gut waren sie befreundet? »Das ist zu schade. Es hätte Ihnen die Mühe erspart hierherzukommen.«
    Sara wandte sich um und ging weiter, wobei der eiskalte Wind seinen Weg in ihre Jacke fand. Sie hörte mehrere Sekunden lang nur Straßenlärm, aber dann erklangen hinter ihr, in der Nähe ihres linken Ohrläppchens, die geflüsterten Worte: »Seien Sie keine Närrin.«
    Sie wirbelte mit hämmerndem Herzen herum. Die Frau stand vor ihr und atmete langsam und mühelos.
    Wie, zum Teufel …?
    Dillon neigte den Kopf zur Seite und sagte leise und drohend: »Mein Auftrag lautet, Sie zum Anwesen der Romans zurückzubringen, und ich erfülle meine Aufträge immer. Wenn Sie also glauben, heute Abend irgendwo anders hingehen zu können als dorthin, dann denken Sie lieber noch einmal darüber nach.«
    Angst pulsierte in Saras Blut. Dillon, ruhig und würdevoll, wirkte absolut nicht groß oder hart, aber Sara spürte instinktiv, dass sie ebenso tödlich war wie eine Waffe am Kopf.
    »Sie und Alexander …?«, begann Sara, aber Dillon wusste, worauf sie hinauswollte, und unterbrach sie.
    »Wir sind nichts.«
    »Freunde?«
    »Nein.«
    Sara kaufte ihr das nicht ab. »Warum tun Sie das dann?«
    »Ich schulde ihm etwas.«
    »Er hat Ihnen in Vietnam das Leben gerettet?«
    »Nein. Im spanischen Bürgerkrieg.«
    »Was?«
    Dillons Gesicht verhärtete sich. »Gehen wir, Doktor.«
    Sara wusste nicht, ob der weibliche Vampir log oder die Wahrheit sagte, aber es war auch nicht wirklich wichtig. Ihr Hauptanliegen war es, jegliche potenziell gefährliche Situation zu überstehen, damit sie sich um Gray kümmern konnte. Wenn sie fort wäre, würde Grays Behandlung in andere Hände gelegt, und das würde sie niemals zulassen. Diese Veana vor ihr hatte die Aufgabe übernommen, Saras Sicherheit zu garantieren, und davon würde die Vampirin anscheinend nicht abzubringen sein.
    »Gut«, sagte Sara und reckte das Kinn. »Ich fahre nach SoHo zurück.«
    »Wunderbar«, murrte Dillon und wandte sich um.
    »Aber«, rief Sara noch, »nicht in diesem Wagen.«
    Der weibliche Vampir hielt inne und knurrte: »Verdammte New Yorker Frauen«, und eilte dann auf die schwarze Limousine zu.
    Nachdem Sara ihre Schultertasche zurechtgerückt hatte, wandte sie sich um und nahm ihren Weg die 12. Straße hinab Richtung SoHo wieder auf. Das leise Brummen eines Automotors hinter ihr erinnerte sie daran, dass Dillon ihr im Schneckentempo folgte.

20
    Ethan Dare hatte eine Liaison mit der Mafia. Er plante Geschäfte und verhängte Strafen, welche die personifizierte Perfektion waren. Und so hatte er, als er den Plan entwickelte, die Ewigwährende Art zu stürzen, viele ihrer Traditionen übernommen, im Besonderen ihre spezielle Art, mit einem schwierigen Mitarbeiter – oder in Ethans Fall einem schwierigen Rekruten – umzugehen: ein dunkles Restaurant, ein großer Tisch, verborgene Waffen.
    »Ihr habt zwei Zielvorgaben«, begann Ethan und sah jedem der sechs Rekruten an seinem Tisch nacheinander in die Augen. »Andere Unreine zu finden und zu rekrutieren und Frauen zu schwängern, Unreine und, wenn wir Glück haben, auch Reinblütige. Meine Frage ist: Warum geschieht Letzteres nicht rascher?«
    Ein Rekrut, Grevon, ein kleiner Mischling mit schwarzem Haar und Augen von der Farbe von Schnee, stellte seinen Scotch mit Soda ab, bevor er antwortete: »Reinblütige DNA stößt unsere ab.«
    Ethan sah den kleinen Mistkerl mit eiskaltem Blick an. »Das kommt, weil sich das Verlangen gleich nach der Erlösung verliert.«
    »Sie haben uns eine gewisse Macht zugestanden, Commander, aber sie ist nicht annähernd so groß wie Ihre. Wir sind in solchen Momenten geschwächt und verlieren die Kontrolle, die wir zuvor über den Geist einer Veana hatten.«
    Ein großer männlicher Rekrut zu Ethans Linken knurrte in seinen Teller Rigatoni. »Sprich nur für dich, Grevon.«
    Grevon fauchte den Mann an. »Das tue ich, sowie für mehrere Weitere, die hier sitzen.« Er wandte sich Ethan zu und zuckte die Achseln. »Wir brauchen mehr Macht, Commander. Sie müssen sie uns geben, wenn diese Aufgabe schneller erfüllt werden soll.« Der Mann verschränkte die Arme über der Brust. »Ich schlage vor, Sie gehen zum Erhabenen und …«
    Der Schuss war durch das Stimmengewirr des abendlichen Restaurantbetriebs kaum zu hören, und Grevon war so liebenswürdig, sehr rasch mit

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