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Ewiges Verlangen

Ewiges Verlangen

Titel: Ewiges Verlangen Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Laura Wright
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zur Welt gebracht hast, wird es dem Commander gehören.«
    Pearl zuckte zusammen. Sie mochte es nicht, wenn er das Baby »es« nannte.
    Alistair musste ihren Kummer gespürt haben, denn er trat sofort zu ihr, setzte sich neben sie und sprach in tröstlichem Tonfall mit ihr. »Wenn der Balas nicht mehr in dir ist, kannst du wieder mit dem Commander zusammen sein. Das würde dir doch gefallen, oder? Wenn dieses Kind überlebt, dann wirst du von entscheidender Bedeutung für ihn sein.«
    Pearl schluckte schwer. Sie wollte für Ethan mehr als nur wichtig sein. Sie wollte, dass er sie in das verwandelte, was er war. Sie wollte sich von ihm nähren und ihn dann von sich trinken lassen, während er ihren Körper nahm. Es hatte siebzehn Jahre gedauert, um zu erkennen, dass sie nicht für dieses Leben, diese menschliche Existenz bestimmt war. Und dieses Leben brauchte sie auch nicht.
    »Kannst du ihn hierherbitten?«, flehte sie leise. »Nur ein einziges Mal.«
    Sie sah kurzzeitig Ärger in Alistairs Gesicht aufflackern. Dann beanspruchte etwas seine Aufmerksamkeit. Das Schwarz in seinen Augen verschwamm zu Grau, und er erstarrte und neigte den Kopf zur Seite. Er wirkte, als lausche er auf etwas, das Pearl nicht hören konnte. Plötzlich erhob er sich. »Ich muss gehen.«
    Pearl sank der Mut. »Was?«
    »Sie ist hier«, zischte Alistair rau.
    Pearl starrte ihn an. »Wer?«
    »Deine neugierige kleine Ärztin. Sie betritt gerade das Krankenhaus.«
    Sara nahm bei der Feuertreppe je zwei Stufen auf einmal, während frische Energie in ihren Adern pulsierte. Es war das erste Mal im Verlauf ihrer Karriere, dass sie zu spät kam und es nicht bedauerte. Sie lächelte und schüttelte den Kopf. Vergiss das »Unmögliche«. Sie wollte eine Weile darin schwelgen, so lange, wie es sich so intensiv anfühlte. Die letzte Nacht und der frühe Morgen hatten etwas in ihr verändert, eine Leidenschaft entfacht, von der sie nicht gewusst hatte, dass sie ihr fehlte.
    Sie stieß die Tür auf, lief eilig zum vierten Stockwerk hinauf, gab ihren Erkennungscode ein und betrat die Erwachsenen-Station. Sie hatte sich all die Jahre abgeschottet, sich völlig ausgeschaltet, vielleicht weil sie das Gefühl gehabt hatte, sie verdiene keine Leidenschaft oder Erlösung oder irgendetwas anderes, was ihr ein derartiges Vergnügen verschaffte, bis ihr Bruder diese Dinge auch haben könnte.
    Wie auch immer die Antwort lautete – heute Abend würde sie, anstatt in ein leeres Apartment und ein leeres Bett zurückzukehren, zu Alexander gehen. Und jeder, der etwas dagegen hätte, sollte daran ersticken.
    Sie ging den Flur hinab und näherte sich ihrem Büro, als Claire sie aufhielt und sie in die Schwesternstation bat.
    Sara ging hinüber und nahm die Nachrichten aus ihrem Fach. »Was ist los, Claire?«
    »Du sagtest, du wolltest wissen, wenn Pearl McClean Besuch hätte.«
    Ein seltsames Gefühl durchfuhr Sara. »Ja.«
    »Vor ungefähr dreißig Minuten.«
    »Sind sie noch da?«
    »Er«, korrigierte Claire sie und steckte sich ein Certs in den Mund. »Er ist noch da.«
    »Der Freund?«, fragte Sara, nun angespannt.
    »Ja.«
    Mist. Sara ließ ihre Unterlagen auf dem Tisch liegen, wandte sich um und ging zurück zur Station für Jugendliche. Warum besuchte der Freund der Mutter das Mädchen allein? Wusste die Mutter überhaupt davon? Während Sara hinüberstürmte, war sie sich bewusst, dass ihr Misstrauen nicht Pseudo-Stiefväter im Allgemeinen betraf – es ging nur um diesen speziellen Mann. Ihr Inneres sagte ihr, dass an dieser Beziehung etwas faul war und dass sie hätte verhindern sollen, dass der Mann das Mädchen ohne die Mutter besuchte, auch wenn sie damit rechtlich vielleicht in Schwierigkeiten geraten wäre.
    Als Sara im Besucherraum eintraf und erkannte, dass er leer war, fluchte sie, eilte zur Schwesternstation hinüber und fragte den Pfleger hinter dem Tresen: »Pearl McCleans Besucher? Ist er gegangen?«
    Der Mann nickte. »Vor ungefähr fünf Minuten. Sie ist jetzt wieder in ihrem Zimmer.«
    Sara stieß frustriert den Atem aus. »Kann ich ihre Karteikarte haben?«
    »Sicher.« Der Pfleger sah den Stapel auf seinem Schreibtisch durch, nahm eine Karte hervor und reichte sie ihr. »Bitte schön.«
    »Danke.« Sara sah schnell nach. »Hier sind keine Laborwerte eingetragen.«
    Der Pfleger zuckte die Achseln. »Vielleicht sind sie noch unten.«
    »Sind sie das nicht immer?«, sagte Sara lächelnd und trat vom Tresen zurück. Sie wollte sich die Blutwerte des

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