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Ewiges Verlangen

Ewiges Verlangen

Titel: Ewiges Verlangen Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Laura Wright
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besitzergreifend umschlossen hatte. Sie wollte ihn ganz.
    Verdammte Hölle. Hatte sie es nicht begriffen? Sie war ein Mensch, konnte ihn niemals ernähren und sich auch nicht von ihm nähren, nicht wenn sie ihre Seele und ihr Herz rein halten wollte. Sein Körper regte sich, sein Schwanz auch, bei dem bloßen Gedanken daran, wie ihre eigenen Fänge seine Haut durchdrangen und sie unmittelbar aus seinem Herzen trank, tiefe Züge nahm, während er ihre Möse liebkoste und daran saugte.
    Sein Kiefer verkrampfte sich schmerzhaft, und er erhob sich und zog sich an. Er war fertig – bis zur nächsten Mahlzeit, wann auch immer und was auch immer das sein mochte. Vielleicht hatten Nicholas und Lucian nicht ganz Unrecht, dachte er, als er den Käfig verließ. Vielleicht musste Sara gehen, ebenso sehr zu ihrem eigenen Schutz als auch um seiner geistigen Gesundheit willen. Aber noch während er die Worte im Geist formulierte, erkannte er, dass er das niemals zulassen würde.
    Er rannte durch die Tunnel, so dass die Unreinen, die Wache hielten, jäh die Köpfe senken mussten. Als er wieder im Haus war, ging er zu Sara hinauf und setzte sich in die Dunkelheit, welche die Schatten der schweren, von Hand gearbeiteten Möbel bewirkten.
    Als der sinnliche Geruch des Orgasmus, den er ihr nur Stunden zuvor verschafft hatte, von den Laken in seine Nase stieg, ließ er sich in seinen Sessel sinken und schloss die Augen. Er würde nur eine oder zwei Minuten bleiben, sann er, und umfasste seinen Schwanz.
    Heute war die Nacht, in der Dare sterben würde, in der seine Brüder vom Orden befreit werden würden und in der Tom Trainer die Hölle erleben sollte. Die Nacht, in der seine wunderschöne Frau sein Leben für immer verlassen würde, wenn er, Alexander, es zuließ.

25
    »Sogar bei uns Erwachsenen bilden sich noch ständig neue Gehirnzellen. Das Beispiel der Zellen dieses Mannes hat gezeigt, dass das Gehirn, während sein Arzt versuchte, sein Vergangenheitstrauma mit gewissen nichtinvasiven Behandlungen zu unterdrücken, eine ganze Reihe neuer aktiver Zellen bekam. Ich möchte das mit dir ausprobieren und dich dann für die sieben Tage ins MRT zurückbringen.«
    Sara stand neben Grays Bett, im Mantel, die Tasche über der Schulter. Es war spät, und sie war müde, aber sie hoffte, dass ihre Worte, ihre Bitte eine Wirkung auf ihn hätten. Allein schon ein Hinweis auf Hoffnung in seinem resignierten Gesicht würde ihr im Moment genügen. Leider war, während Gray zu ihr blickte, nichts als Verdrossenheit in seinen Augen erkennbar.
    »Verstehst du denn nicht«, sagte sie und bemühte sich verzweifelt, enthusiastisch zu klingen. »Wenn genug neue, junge Zellen geschaffen würden, vielleicht könnten sie die Erinnerung dann vernichten oder neu schreiben.«
    Er blickte auf seine vom Feuer verheerten Hände hinab und schüttelte den Kopf. In diesem Moment spürte Sara einen Felsblock der Verzweiflung.
    »Es kümmert dich einfach nicht mehr, oder?«, sagte sie, sah aus dem Fenster in die schwarze Nacht und auf die Lichter der Stadt und schließlich wieder zu ihrem Bruder. »Nun, in Ordnung. Ich werde mich einfach weiter um dich kümmern müssen.«
    Sie sah, wie er den Kiefer und auch die Fäuste anspannte, und nickte.
    »Okay, ich gehe. Ich sehe dich morgen früh.«
    Sie verließ den Raum und lief zu den Fahrstühlen. So schwer war ihr Herz seit vielen Jahren nicht mehr gewesen. Gewiss hatte sie während ihrer Schulzeit und in den ersten Jahren von Grays Therapie stets Zorn und Verdrossenheit und Schuld empfunden, aber sie waren auch die Grundlage ihres Studiums und gaben ihr einen Grund, bezüglich ihrer Fähigkeiten optimistisch zu sein.
    In letzter Zeit jedoch umgab sie dieses Gefühl bevorstehenden Unheils und möglichen Scheiterns …
    Die Nacht ballte sich kalt und schwarz zusammen, als sie das Krankenhaus verließ. Als sie die Limousine an der Kurve stehen sah, eilte sie erleichtert darauf zu, und ein dankbares Lächeln spielte um ihren Mund. Es war ein langer, schwieriger Tag gewesen, und der Gedanke daran, nach Hause zu Alexander zu gehen, erfüllte sie mit einem tiefen Gefühl der Hoffnung und der Freude.
    Der Fahrer nickte, als sie einstieg und den Platz gegenüber von Dillon einnahm, die ein weißes Hemd, einen dunkelgrauen Hosenanzug und schwarze Lederschuhe mit hohen Absätzen trug und die Nase, wie immer, tief ins Wall Street Journal versenkt hatte. Die Veana liebte Zeitungen eindeutig.
    »Sie werden mit jedem Moment schlauer,

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