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Ewigkeit

Ewigkeit

Titel: Ewigkeit Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Greg Bear
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mit einem besseren Verstand, als ich jetzt habe. Falls ich mich irre, werden die Folgen beachtlich sein…«
    »Ist das eine Drohung?« fragte Ram Kikura.
    »Nein. Es ist eine Gewißheit.«
    »Wie beachtlich?«
    »Ich weiß nicht. Ich habe die Pläne für die Eventualitäten nicht gemacht. Ich würde sie in meiner gegenwärtigen Form wahrscheinlich auch ohnehin nicht verstehen.«
    »Zu viele Fragen«, sagte Korzenowski traurig. »Ser Mirsky, wenn Ihre Geschichte publik gemacht wird… Wie viele unserer Bürger werden Ihnen glauben und wie viele werden denken, daß Ihre Erscheinung hier ein Trick der Orthodoxen Naderiten ist, um uns an die Erde gebunden zu halten?«
    »Ich kann nicht überzeugender sein, als ich es jetzt bin«, sagte der Russe und entspannte sich. »Glauben Sie nicht an mich?« Er sah sich in der Gruppe um, die dicken Augenbrauen fragend hochgezogen.
    Karen, für die diese Darbietung noch neu war, riskierte keine Meinung. Korzenowski, Olmy und Lanier zögerten nicht, ihre Meinung auszudrücken. Ram Kikura erklärte zögernd, daß sie einverstanden wäre.
    »Wir müssen unsere Strategie festlegen«, sagte Lanier. »Unter uns können wir etwas planen, das es wert ist, den opponierenden Würdenträgern und Senatoren unterbreitet zu werden. Die können ihren Prozeß veranstalten – Ram Kikura kann ihn der Justiz vortragen. Ein Zangenangriff.«
    »Ich denke, daß ich besser auf der Erde anfangen sollte«, sagte Ram Kikura. »In wenigen Tagen tritt der Rat des Hexamons der Erde zusammen. Wir werden dort die Ergebnisse unserer Konferenz auf jeden Fall vortragen. Niemand im Nexus wird irgendwie klüger sein, wenn Karen und ich fortgehen und jener Ratssitzung beiwohnen. Wieviel hiervon ist offiziell vertraulich?«
    »Alles«, sagte Korzenowski. »Bis die Empfehlung gemacht ist, sollte keiner von uns reden.«
    »Das ist auch nicht streng legal«, grübelte Ram Kikura. »Die Neo-Geshels des Nexus’ sind doch eine verbissene Gruppe geworden. Ich bin überrascht, daß Farren Siliom mit ihnen zusammengehen würde…«
    »Er würde lieber seine Regierung beisammenhalten, als alles seinen Gegnern überlassen«, sagte Lanier.
    Ram Kikura bildete ein komplexes Symbol, das er nicht lesen konnte. »Ich werde mich davon zurückhalten, die Waffen zu erwähnen. Das könnte mich in das Verteidigungsgesetz verwickeln, und darin bin ich kein Experte.«
    Mirsky sagte kopfschüttelnd: »Als ich nicht in diesem Körper steckte und mein Verstand immens war, habe ich irgendwie gedacht, daß alle vernünftigen Leute zustimmen würden. Was für eine Überraschung, wieder menschlich zu sein!«
    Lanier lächelte dünn. »Zurück, um wieder so dick zu sein wie ein Ziegelstein, hm?«
    »Nicht dick«, sagte der Russe. »Pervers, sich windend.«
    »Amen«, sagte Karen und schaute Ram Kikura an. »Die Leute sind überall gleich.«

 
37. KAPITEL

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Der Weg
     
    Der Geist von Demetrios hing durchscheinend und unglücklich vor Rhita. Ihr Gesicht war vor Entsetzen weiß. Sie hatte nichts derartiges erwartet. Jetzt begriff sie, daß sie sich jenseits des Bereichs irgendeines Gottes oder der Götter befand, oder in den Händen der falschen.
    Der Begleiter sagte ihr: »Seine Gehirnmuster sind gespeichert worden. Auch sein Körper ist konserviert. Er braucht ihn im Moment nicht, und seine Gedanken fließen auch nicht durch sein Gehirn. Sie bewegen sich in einem andersartigen Medium, wo du auch einmal aufbewahrt worden bist.«
    Er stand neben Rhita, prüfte ihr Gesicht und bewertete ihre Reaktionen. »Hast du Kummer?«
    »Ja«, sagte sie.
    »Willst du, daß diese Vorstellung aufhört?«
    »Ja, ja!« Sie wich zurück, versteckte sich hinter ihren geballten Fäusten und fing an hysterisch zu schreien. Demetrios griff mit geisterhaften Armen flehend zu; konnte aber nicht sprechen, ehe er verschwand.
    In der unbestimmten Kammer, die ihr Kerker war, hockte sie sich auf den weichen Fußboden und begrub das Gesicht in den Händen. Ihr ganzer kümmerlicher Rest von Mut hatte sie verlassen. Sie erkannte unter aller Furcht und Hysterie, daß sie in diesem Augenblick für ihre Fänger völlig verwundbar war. Die würden sie wieder in eine Phantasie, einen Traum versetzen, und sie würde dort glücklich leben, ohne zu protestieren. Sie würde ihre Fragen beantworten, nur um an irgendeinem Ort zu sein, der wie heimatlich war, fort von diesem Alptraum.
    »Deine Angst ist unbegründet«, sagte der Begleiter und beugte sich neben sie. »Du würdest mit

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