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Ewigkeit

Ewigkeit

Titel: Ewigkeit Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Greg Bear
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Länder von Gaia dar, wo Wasser zur Verfügung stand. Gen Westen stand eine gelborangefarbene Sonne eine halbe Stunde vor dem Untergang. Der Himmel war wolkenlos und rein, das Blau des Kleidersaums von Athene ausgebreitet über ihr Reich. Ein paar helle Sterne oder vielleicht Planeten flimmerten in der Weite, glitzernde Tropfen aus Aphrodites Schminkköfferchen.
    Das Frachtflugzeug landete einige Stadien entfernt. Ihm folgte der Tanker. Die Motoren waren häßlich laut in dieser Ruhe und Einsamkeit.
    Die ganze Expedition stand unter den ruhenden Rotorblättern und blickte über den leichten Abhang in die Mulde. Sie hatten ohne ernste Schwierigkeiten das Ziel erreicht. Nach ihren Mienen zu urteilen, erwartete niemand, daß es so bleiben würde. Atta ließ seinen Blick über den ganzen Horizont schweifen, eine Augenbraue zweifelnd erhoben.
    Der Kelte stand neben Rhita mit kampfbereiter Waffe. Die anderen Palastwächter folgten ihm kurz danach mit ausdruckslosen Gesichtern und vorsichtig. Vögel kehrten ins Gras zurück, kleine Federbälle, scheu und neugierig.
    Rhita hob ihr Schlüsselbein. »Hier ist es«, sagte sie. Sie schluckte. »Ich werde hinuntergehen und es mir ansehen. Niemand kommt mit mir, außer ihm.« Sie zeigte auf den Kelten. Es würde ihren Leibwächter tief kränken, wenn sie sich in Gefahr begab und ihn fernhielt.
    Demetrios trat vor, noch blaß von seiner Qual im Flugzeug. Er sagte: »Ich möchte gern mit dir gehen. Ich bin hier, um mir ein Urteil zu bilden über das, was wir sehen… Ich bin nutzlos, wenn ich bloß hier herumstehe.«
    Rhita war zu erschöpft und nervös, um zu protestieren. »Also eben nur Lugotorix und du«, sagte sie in der Hoffnung, daß sich nicht noch mehr mutige Freiwillige melden würden. Es gab keine. Oresias und Atta standen mit gekreuzten Armen am Rand der Senke, umgeben von der Flugzeugbesatzung, dem Kybernetes und den anderen Expeditionsmitgliedern, während Rhita, der Kelte und Demetrios den sanften Hang zu dem schlammigen Flußbett hinuntergingen.
    Ohne eigenen Willen hob Rhita das Schlüsselbein in eine bessere Position und trug es vor sich her. Sie erblickte jetzt das Tor als einen roten Kreis kaum fünf Ellen voraus. »Ist es nahe?« fragte Demetrios.
    Rhita zeigte hin. »Gerade dort.« Schließlich konnte sie es mit dem Auge ausmachen, eine fast unsichtbare Linse, die ungefähr acht Ellen über dem Boden schwebte, etwas dunkler als der Himmel ringsum. Es schien zu ruhen, erschreckte sie aber dennoch.
    Das Schlüsselbein teilte ihr Dinge mit, die sie kaum verstand, und sie mußte es stumm um Wiederholung bitten. Ohne Worte informierte es sie wieder, daß dies ein unvollständiges Tor wäre, dessen Erhaltung nur sehr wenig Energie erforderte. Ein Prüftor, wodurch Sonden eingeführt und Proben genommen werden konnten. Es war nicht weit genug, um etwas durchzulassen, das größer als eine Hand wäre, und es war in diesem Augenblick sowieso unpassierbar.
    Rhita gab dies an Demetrios weiter. Sie gingen mit gesenkten Köpfen rund um es herum, während der Kelte mit bereiter Waffe einige Ellen entfernt stand. Sie fragte: Kann ich das Tor selbst öffnen?
    Das Schlüsselbein antwortete ihr, daß es eine Möglichkeit gäbe, das Tor von dieser Seite aus zu öffnen. Aber eine solche Aktion würde ohne Zweifel jemanden oder etwas alarmieren, der oder das das Tor überwachte, worum es sich auch handeln mochte.
    Weißt du, wer dies Tor geöffnet hat?
    Nein, sagte das Schlüsselbein. Tore auf dieser Seite ihrer Erschaffung sind sich alle ziemlich gleich.
    Sie wandte sich Oresias und Atta zu und sagte: »Es ist zu klein, um hindurch zu gehen. Wenn ich versuche, es weiter aufzumachen, werden Leute auf der anderen Seite erfahren, daß wir hier sind.«
    Oresias dachte kurz darüber nach und beriet sich dann leise mit Atta. Er sagte: »Wir werden das über Nacht erwägen. Komm zurück zum Hubschrauber! Wir wollen das Lager aufschlagen.«
    Die Sonne stand schon unter dem Horizont, und der Himmel über dem Grasland wurde rasch dunkel. Rhita blickte mit zusammengekniffenen Augen wieder auf die Linse und sah durch sie einen wäßrigen Stern. Sie nickte Demetrios zu und sagte: »Laß uns gehen!«
    Über die Flugzeuge waren Tarnnetze geworfen, so daß sie wie mit Gras bewachsene kleine Buckel aussahen – keine sehr gute Verkleidung, dachte sie, wenn man in Betracht zog, wie flach das Gelände ringsum war, aber besser als nichts. Oresias und Atta kamen mit dem Kybernetes des Frachtflugzeugs

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