Ewigkeit für deine Liebe
zusammen, fiel aber nicht in Ohnmacht. Gott sei Dank nicht.
»Sieh mich an«, wiederholte Christian. Als sie es tat, nickte er. »Gut. Und jetzt halt deinen Blick auf mich gerichtet, aye?«
Ein leises Lächeln erschien um ihre Lippen. »Aye.«
»Woher kommst du?«, fragte er.
»Aus dem Süden. Von der Küste, so wie hier.«
Christian nickte ihr zu. »Sehr gut. Und womit verdienst du dein Geld, Emma?«
Sie warf einen raschen Blick auf ihre Hand.
»Hey!«, sagte er warnend.
Mit einem betretenen Grinsen sah sie ihn wieder an. »Ich mache Fotos. Ich ... habe ein Studio.«
Er nickte. »Was für eine Art von Fotos?«
Sie legte den Kopf ein wenig schief. »Woher weißt du, was Fotos sind?«
Christian zuckte grinsend mit den Schultern. »Ich bin herumgekommen, Mädchen. Also, was für eine Art von Fotos?«
Mit einem kleinen Lachen zuckte auch sie die Schultern. »Ich bin Hochzeitsfotografin.«
»Oh, wie schön, meine Liebe«, sagte Millicent, die ihnen zuhörte. »Wie romantisch!«
»Millie, die Schere!«, verlangte Willoughby.
Emma machte große Augen. »Schere?«
Christian zeigte mit einem Finger zuerst auf seine Augen und dann auf ihre. »Sieh mich an, Emma.«
Und wieder tat sie es.
Aber dann weiteten sich ihre Augen plötzlich wieder, nur dass sie diesmal auf irgendetwas hinter Christian blickten. Als er sich umdrehte, sah er Justin und Godfrey, die interessiert zusahen.
»Gibt es noch mehr von euch?«, fragte Emma ungläubig.
Godfrey besaß den Anstand zu erröten, bevor er sich tief vor ihr verbeugte. »Guten Abend, junge Dame. Ich bin Godfrey of Battersby – und dieser junge Spitzbube hier ist Justin Catesby.«
Justin grinste nur. »Hallo«, begrüßte er sie mit einem Nicken.
»Oh Mann!«, sagte sie und richtete ihren Blick wieder auf Christian. »Wenn du glaubst, ich würde irgendwann demnächst hier abreisen, träumst du, kann ich dir nur sagen!«
Justin Catesby brach in schallendes Gelächter aus.
»Na also! So gut wie neu!«, rief Willoughby. »Du bist eine wunderbare Patientin, Liebes. Du bist kein einziges Mal zusammengezuckt.«
Maven stellte ein volles Glas vor Emma. »Hier, trink das, Schätzchen. Danach wirst du dich besser fühlen.«
»Lass mich mal sehen«, verlangte Christian. Emma streckte ihm ihre Hand hin, und er beugte sich darüber und inspizierte die Verbände, die Willoughby ihr angelegt hatte. Dann nickte er. »Das sieht gut aus, Emma. Und nun trink, was Maven dir gegeben hat.«
Willoughby sah ihn über Emmas Kopf hinweg an und zog belustigt eine Augenbraue hoch.
Emma nippte an dem Getränk, und schließlich leerte sie das ganze Glas. Dann sah sie Willoughby an und lächelte. »Vielen, vielen Dank.« Vorsichtig bewegte sie ihre Hand. »Ich bin noch nie genäht worden. Das war nicht halb so schlimm, wie ich erwartet hatte.«
Willoughby lächelte. »Bald wirst du dich so gut wie neu fühlen, das verspreche ich dir. Und wie wär ’s, wenn du dich jetzt ein bisschen hinlegst? Das Essen ist erst in ein paar Stunden fertig.«
Emma nickte. »Das wäre wunderbar. Danke.« Sie sah Justin und Godfrey und dann wieder Christian an. »Wirst du bei mir bleiben?«
Christian blinzelte. »Bei dir bleiben?« Es war weiß Gott schon schwer genug, ihr am Tisch gegenüberzusitzen und zu versuchen, nicht gequält zu wirken.
Wieder nickte sie. »Ich bin nicht dazu gekommen, meine Befragung zu beenden«, sagte sie lächelnd.
Wenn sie wüsste, dass er beinahe alles tun würde, um ihren Lippen dieses Lächeln zu entlocken!
Er räusperte sich. »Wenn du willst.«
Sie strahlte. »Ich will.«
Ein Anflug von Wehmut lag in seinem Blick, als er sie ansah. Ich auch ...
10. Kapitel
D u ruhst dich jetzt aus, meine Liebe! Wenn du irgendetwas brauchst, kann Christian es uns wissen lassen.«
Willoughby lächelte, schloss die Tür und ließ sie allein mit ihm.
Emma fragte sich, was er von alldem halten mochte. Sie schielte zu Christian hinüber, der an der gegenüberliegenden Wand auf einem Lehnstuhl saß. Das gedämpfte Licht der Nachttischlampe warf einen verschwommenen Schein über den Raum und ließ Christian sogar noch surrealer als sonst erscheinen. Wie vorher in der Burg saß er mit ausgestreckten Beinen da, die Unterarme auf den Schenkeln und die Hände zwischen seinen Beinen baumelnd.
Wie immer trug er die beiden Schwerter auf dem Rücken, deren Griffe über seine Schultern spitzten.
Sie seufzte und schob ein wenig das Federbett herunter, mit dem Willoughby sie so sorgsam zugedeckt
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