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Ewigkeit

Ewigkeit

Titel: Ewigkeit Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Alastair Reynolds
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mögliche Erklärung ist, dass sie für den Feind gearbeitet hat. Wie ich Susan kannte, kommt mir das allerdings nicht sehr wahrscheinlich vor.«
    »Mir auch nicht.«
    »Ich neige eher zur Ansicht, dass sie sich Teile von dem, was hier vorgeht, zusammengereimt hat – dass sie herausgefunden hat, dass die Slasher bereits hier auf E2 sind.«
    »Hat sie es Caliskan gemeldet?«
    Skellsgard schüttelte den Kopf. »Nein. Sie hatte wohl Angst, dadurch ihre Tarnung hochgehen zu lassen. Sie hat vielleicht nicht für den Feind gearbeitet, aber möglicherweise hatte sie ihre Zweifel über jemand anderen aus dem Team.«
    »Zu diesem Schluss bin ich mehr oder weniger auch gelangt«, sagte Auger vorsichtig.
    »Tatsächlich?«
    »Ja«, sagte Auger. »Warum sollte sie mich in die Operation hineinziehen? Möglicherweise deshalb, weil sie den Beteiligten nicht traute.«
    »Da könnten Sie Recht haben.«
    »Das bedeutet, dass ich mich entscheiden muss, wem ich vertraue. Was Aveling und Barton betrifft, hat sich die Frage erledigt. Damit bleiben nur noch wir beide, Maurya.«
    »Und?«
    »Ich habe keine Ahnung, was Susan von Ihnen gehalten hat. Aber ich schätze, dass ich ohnehin kaum eine andere Wahl habe, als Ihnen zu vertrauen.«
    »Das ist ja eine überwältigende Solidaritätsbekundung.«
    »Entschuldigung – eigentlich sollte es etwas positiver klingen. Nicht dass es noch eine Rolle spielen würde, nachdem die Dokumente fort sind.«
    »Aber Sie haben sie sich doch angesehen, nicht wahr?«
    »Ich habe einen Blick darauf geworfen«, sagte Auger.
    »Besser als gar nichts. Immerhin haben Sie eine grobe Vorstellung, was so wertvoll daran ist, dass dafür Menschen sterben mussten. Wenn wir Caliskan über diese Neuigkeiten informieren können, lässt sich das Puzzle vielleicht zusammensetzen.«
    »Und wenn Caliskan das Problem ist?«
    »Susans Briefe waren allesamt an ihn adressiert«, erklärte Skellsgard. »Bis zum letzten. Das lässt vermuten, dass sie ihm vertraut hat, auch wenn sie vielleicht an allen anderen zweifelte.«
    »Vielleicht.«
    »An irgendeinem Punkt müssen wir ansetzen.«
    »Da haben Sie wohl Recht. Aber können wir ihm irgendwie eine Nachricht zukommen lassen? Aveling meinte, es würde Probleme mit der Verbindung geben.«
    »Es gibt immer Probleme mit der Verbindung«, erwiderte Skellsgard. »Es ist nur sehr viel schlimmer geworden, seit Sie eingetroffen sind. Haben Sie von der Scheiße gehört, die sich zu Hause zusammenbraut?«
    »Aveling hat erwähnt, dass die Kommunitäten Ärger machen.«
    »Viel schlimmer. Innerhalb der Kommunitäten tobt ein ausgewachsener Bürgerkrieg zwischen den Moderaten und den Aggressiven. Auf die Frage, wer den Zwist gewinnt, würde derzeit wohl niemand eine Wette abschließen. Und inzwischen bewegen die Aggressiven ihre Aktivposten tief ins Systeminnere – in den Raum der VENS.«
    »Stellt das nicht eine Kriegserklärung dar?«
    »Das würde es, wenn die VENS nicht zu viel Angst hätten, zurückzuschlagen. Im Moment machen unsere Politiker nur verzweifelt Krach und hoffen, dass die Moderaten die Aggressiven in ihre Schranken verweisen.«
    »Und?«
    »Wäre nett, wenn es so läuft.«
    »Ich mache mir Sorgen um meine Kinder, Maurya. Ich muss zurück und mich um sie kümmern. Wenn die Aggressiven Tanglewood angreifen …«
    »Keine Angst. Wir haben von Ihrem Exmann gehört, kurz bevor die Verbindung den Geist aufgegeben hat. Er lässt Ihnen ausrichten, dass er dafür sorgt, dass den Kindern nichts passiert.«
    »Das will ich ihm auch geraten haben«, erwiderte Auger.
    »Mein Gott, er versucht nur, Sie zu beruhigen. Geben Sie dem Kerl eine Chance.«
    Auger ignorierte die Bemerkung. »Erzählen Sie mir von der Verbindung. Wo genau liegt das Problem?«
    »Das Problem ist, dass unsere Freunde aus den Kommunitäten dem Mars ungemütlich nahe gekommen sind. Natürlich wissen sie über die Verbindungstechnologie Bescheid. Sie verfügen bereits über die geeigneten Sensoren, um aktive Portale aufzuspüren und zu lokalisieren. Wenn sie auch nur die Spur einer Information über eine Verbindung in der Umgebung des Mars haben, werden sie danach suchen. Also müssen wir die Verbindung so leise wie möglich laufen lassen, und darum stürzt sie dauernd ab.«
    »Sie wissen zweifellos schon darüber Bescheid. Wie hätten die Kinder sonst hierher gelangen sollen?«
    »Aber als wir ihnen Phobos abgenommen haben, gab es kein Anzeichen, dass sie das Portal jemals entdeckt hätten.«
    »Vielleicht wollten

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