Ewigkeit
dass das der komplizierte Teil ist?«
»Es ist alles kompliziert«, antwortete Skellsgard.
Auger legte die zweite Schalterreihe um. Diesmal ging sie langsamer vor und ließ die Anzeige über jedem Schalter zur Ruhe kommen, bevor sie mit dem nächsten weitermachte. Um sie herum wurde das Summen der Maschinen mit jedem betätigten Schalter lauter. Rote und grüne Statuslampen leuchteten an Vorrichtungen auf, die sich fast am anderen Ende des Raums und sogar in der Eintrittssphäre selbst befanden.
»Ich bin zur Hälfte durch«, sagte Auger. »Bisher sieht alles gut aus. Fliegt das Schiff von selbst?«
»Eins nach dem anderen. Wir machen das Schiff fertig, sobald wir die richtige Mündungskrümmung erzielt haben. Kriegen Sie schon eine Gänsehaut?«
»Noch nicht.«
»Sollten Sie aber.«
Auger legte einen weiteren Schalter um. »Holla, Moment mal!«, rief sie. »Der fünfte Zeiger bleibt im roten Bereich stehen.«
»Das habe ich befürchtet. Na schön. Stellen Sie den letzten Schalter, den Sie umgelegt haben, zurück. Mal sehen, ob das hilft.«
Auger tat wie geheißen. »Wieder im grünen Bereich«, verkündete sie nach ein paar Sekunden.
»Versuchen Sie es jetzt noch mal.«
»Immer noch rot. Ich schalte noch einmal zurück.« Mit der Zungenspitze zwischen den Zähnen wartete Auger ab. »Tut mir Leid. Keine guten Nachrichten. Was bedeutet das?«
»Das bedeutet, dass wir ein Problem haben. Also gut. Lassen Sie das Ding in Ruhe und gehen Sie zur zweiten Konsole. Die mit dem Werkzeugkasten daneben.«
»Bin da.«
»Legen Sie den roten Schalter rechts neben dem Monitor um, und nennen Sie mir die Zahlen, die in der dritten Spalte der Textausgabe erscheinen.«
Auger wischte den Staub vom Glas. »Fünfzehn Komma eins sieben drei, dreizehn Komma null vier …«
»Runden Sie, Auger. Die Stellen hinterm Komma brauche ich nicht.«
»Alle Zahlen liegen zwischen zehn und zwanzig.«
»Mist! Das ist nicht gut. Die Stabilität ist noch immer beeinträchtigt.«
»Können wir nach Hause?«
»Nicht ohne Schwierigkeiten.«
Auger wandte sich von der Konsole ab und blickte zu Skellsgard hoch. »Und wenn wir warten? Wird es irgendwann besser?«
»Vielleicht. Aber vielleicht wird es auch schlimmer. Und es lässt sich unmöglich sagen, wie lange diese Instabilität anhält. Es könnten Stunden sein, aber auch Tage.«
»So lange können wir nicht warten. Nicht, wenn jeden Moment mehr von diesen Kindern auftauchen können. Wenn Sie ›nicht ohne Schwierigkeiten‹ sagen, was genau meinen Sie damit? Dass es doch eine Möglichkeit gibt?«
»Es gibt eine Möglichkeit«, antwortete Skellsgard. »Für eine von uns.«
»Ich verstehe nicht ganz.«
»Wir müssen die Mündungsgeometrie an diesem Ende stabilisieren, und das kostet uns mehr Energie, als wir auf lange Sicht zur Verfügung haben.«
Auger zuckte die Achseln. »Kein Problem. Mir ist es egal, ob die Verbindung zusammenbricht, sobald wir hier raus sind.«
Skellsgard schüttelte den Kopf. »Es ist nicht so einfach. Hören Sie, ich will Ihnen keinen Vortrag über Hypervakuum-Theorie halten …«
»Das ist gut.«
Skellsgard lächelte. »Worauf es ankommt, ist, dass die hiesige Mündung offen bleiben muss, bis wir am anderen Ende ankommen. Wenn sie sich schließt, wird es ungemütlich, und wirklich ungemütlich wird es, wenn sie zu plötzlich kollabiert. Zunächst einmal besteht die Gefahr, dass wir die Verbindung verlieren. Und während der Verschluss auf der Pariser Seite vielleicht nur ein relativ niedrigenergetisches Ereignis wäre, würde all die durch den Tunnelkollaps freigesetzte Energie am Phobos-Ende herauskommen. Es ist, als würde man ein riesiges Gummiband auseinander ziehen und dann ein Ende loslassen. Haben Sie jetzt eine ungefähre Vorstellung? Und selbst wenn der Kollaps nicht so stark ist, dass die Verbindung zusammenbricht, würden wir beim Transport immer noch auf einer verdammt großen Belastungswelle reiten. Wir hätten den ganzen Heimweg lang einen Soliton auf den Fersen.«
»Was ist ein Soliton?«
»So etwas wie eine Teppichwelle, aber eine, die ernsthaft sauer ist.«
»Mehr muss ich nicht wissen. Sagen Sie mir, was wir dagegen unternehmen können. Lässt sich die Mündung irgendwie davon abhalten, sich zu schließen?«
»Ja«, antwortete Skellsgard. »Sobald das Schiff durch die Mündung geflogen ist, kann man die Energie auf ein Maß herunterfahren, das der Generator aufrechterhalten kann, bis das Schiff zu Hause eintrifft.«
»Klingt in
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