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Ewigkeit

Ewigkeit

Titel: Ewigkeit Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Alastair Reynolds
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tatsächlich sehr viel Vertrauen in die Dinger.«
    »Und das Shuttle?«
    »Es wird den Ritt überstehen.«
    »Also los!«
    Tunguska führte sie an Bord. Das Schiff brummte bereits leise vor sich hin – es war für den sofortigen Abflug bereit. Innen roch es sauber, wie etwas, das gerade frisch ausgepackt worden war.
    »Die Treibstofftanks sind voll«, sagte Tunguska und zeigte auf die Kontrollkonsole. »Ich musste ein bisschen Wasserstoff aus unserem Kühlsystem abzweigen, aber der wird uns wohl nicht fehlen.«
    »Danke, Tunguska«, sagte Auger.
    »Wenn es sonst noch etwas gibt, das ich für Sie tun kann …«
    »Sie haben mehr als genug getan. Sie und Cassandra … sie alle. Ich bin Ihnen sehr dankbar.«
    »Und ich erst«, fügte Floyd hinzu.
    »Wir alle tragen Mitschuld an Niagaras Verbrechen«, erwiderte Tunguska.
    »Dann wollen wir hoffen, dass er nicht die Gelegenheit erhält, es zu verüben.«
    »Können Sie uns verzeihen, Auger?«
    Sie dachte einen Moment lang über die Frage nach. »Ich glaube, wir haben alle ein bisschen Verzeihung nötig, nicht wahr?«
    »Die einen mehr, die anderen weniger.«
    Sie nahm Tunguskas große Hand. »Ich weiß, was ich tue. Das Gleiche gilt für Floyd. Warten Sie nicht auf uns. Machen sie, dass Sie hier rauskommen, sobald Sie Ihren Sog-Antrieb wieder in Gang gekriegt haben.«
    »Ich warte auf der anderen Seite auf Sie«, sagte Tunguska. Er drückte ihr fest die Hand. »Bis dahin viel Glück. Grüßen Sie Niagara von mir. Ich wünschte, ich könnte ihm meine Gefühle persönlich mitteilen.«
    »Ich werde ihn für uns beide grüßen«, erklärte Auger.
     
    Der Abflug war Routinesache. Als sie eine Stunde unterwegs waren, wandte Auger sich Floyd zu und sagte: »Wir müssen noch etwas bereden.«
    »Kann das nicht warten, bis wir mit Niagara fertig sind?«
    »Vielleicht haben wir dann nicht mehr genug Zeit dafür.« Ihr Drehbuch – die Worte, die sie in Gedanken vorformuliert hatte – versiegte irgendwo in ihrer Kehle. Sie bekam nichts mehr heraus außer: »Was wirst du jetzt tun?«
    Er sah sie an, als hätte sie die dümmste Frage gestellt, die man sich vorstellen konnte. »Jetzt?«
    »Mit dem Rest deines Lebens, meine ich. Jetzt, wo du … alles weißt. Jetzt, wo du keinen Atemzug mehr tun kannst, ohne zu wissen, dass alles um dich herum nicht das ist, was es scheint.«
    »Ich schätze, ich werde das tun, was jeder tut. Mit meinem Leben weitermachen und die großen Fragen vergessen.«
    »Das ist keine überzeugende Antwort.«
    »Es ist die Wahrheit. Ich brauche auch in Zukunft Schuhe an den Füßen. Ich brauche weiterhin etwas zu essen und muss die Stromrechnung bezahlen. Ich brauche ein Dach über dem Kopf, ganz gleich, was hinter dem Himmel liegt. Was aber nicht bedeutet, dass ich nicht ein paar Pläne hätte.«
    »Pläne, von denen du mir erzählen würdest?«
    »Zuerst einmal bin ich Custine verpflichtet«, sagte Floyd. »Ich muss ihm immer noch die Polizei vom Hals schaffen. Das heißt, dass ich mich mit Maillol arrangieren und vielleicht ein Druckmittel gegen Inspektor Belliard finden muss. Im Tunnel hinter Cardinal Lemoine liegt mindestens ein totes Kriegsbaby. Es mag sein, dass Maillol ein lebendiges braucht, um etwas für mich tun zu können. Aber das erfahre ich erst dann, wenn ich ihn anrufe.«
    »Das wird nicht ewig dauern.«
    »Das ist auch noch nicht alles, was ich vorhabe. Danach suche ich die anderen Fische – um wen auch immer es sich dabei handeln mag.«
    »Andere Fische wie Caliskans Bruder?«
    »Wenn er dort irgendwo ist, werde ich ihn auch finden. Und wenn ich ihn finde, bringe ich ihn zum Reden.«
    »Das sind gefährliche Leute«, erinnerte ihn Auger.
    »Ich weiß.«
    »Sie sind gut organisiert, und sie sind bereit zu töten, um ihre Geheimnisse zu bewahren. Sie haben keine Skrupel, drei Milliarden Menschen zu ermorden. Ein kleiner Detektiv wird ihnen keine schlaflosen Nächte bereiten.«
    »Dann sehen sie mich vielleicht nicht kommen, bis es zu spät ist. Und ich bin nicht allein. Ich werde Custine an meiner Seite haben. Vielleicht auch Maillol, wenn ich ihn überzeugen kann. Zusammen können wir vielleicht etwas bewegen.«
    »Du hast bereits etwas bewegt«, sagte Auger. »Wenn du Blanchard nicht ernst genommen hättest, wäre alles, was Susan erreicht hat, verloren gewesen. Wir hätten nie etwas von Niagaras Plan erfahren.«
    »Es war ein Fall«, sagte Floyd und tat es mit einem Achselzucken ab. »Er musste abgeschlossen werden.«
     
    Floyd spürte, wie

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