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Ewigkeit

Ewigkeit

Titel: Ewigkeit Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Alastair Reynolds
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ist trotzdem Paris.«
    »Und das kann uns keiner wegnehmen«, sagte Auger.
    Sie ging an Bord des Schiffes. Er sah ihr Gesicht verschwinden, dann ihren Oberkörper und zuletzt ihre Beine.
    Die Rampe hob sich.
    Floyd trat zurück. Das Schiff brüllte auf, spuckte Feuer und stieg langsam in den Himmel.
    Ein paar Minuten lang stand er einfach nur da, wie jemand, der sich im Nebel verirrt hatte. Erst, als er ein fernes Donnergrollen hörte, wandte er sich um und machte sich auf den Weg zurück in die Stadt, die er kannte, die Stadt, die wenigstens zu einem kleinen Teil ihm gehörte.
    Irgendwo weit über ihm war Auger auf dem Weg nach Hause.
     
    Tunguska hatte einen großen Wandbereich freigemacht und ließ darauf eine detail- und farbverstärkte Bildübertragung von der sich schließenden Wunde in der AGS laufen. Inzwischen waren sie hindurch und wieder im freien Raum, aber die letzten zwei Stunden ihrer Flucht gehörten zu den angsterfülltesten, die Auger jemals erlebt hatte. Die Geschwindigkeit, mit der sich die Wunde schloss, hatte stark und völlig unvorhersehbar geschwankt und jedem Berechnungsversuch gespottet.
    »Es hätte durchaus noch schlimmer kommen können, als ich befürchtet hatte«, sagte Tunguska. Sein Tonfall war so ruhig und gelassen wie immer. »Möglicherweise ging es nicht nur darum, ob wir in der geschlossenen Hülle der AGS gefangen gewesen wären. Wir wissen nicht, was geschieht, wenn sich die Wunde schließt.«
    »Ich kann Ihnen nicht ganz folgen«, sagte Auger. Mit Cassandras Hilfe hatte sie einen Stuhl neben dem von Tunguska entstehen lassen. »Wir wären drinnen gefangen gewesen. Das wäre schlimm gewesen, aber nicht das Schlimmste, was ich mir vorstellen kann. Draußen hätte es Menschen gegeben, die gewusst hätten, wo wir uns befinden, und die versucht hätten, uns zu retten …«
    Jetzt, wo sie entkommen war, ließ sich leicht von einer Möglichkeit reden, die ihr noch vor kurzem Entsetzen eingeflößt hatte.
    »Es geht um etwas anderes«, sagte Tunguska behutsam. »Die AGS tritt in einen neuen Zustand ein, den wir noch nicht kennen – den wir zumindest noch nicht direkt beobachtet haben.«
    »Ich verstehe immer noch nicht …«
    »Die letzten dreiundzwanzig Jahre lang existierte eine Verbindung zwischen der Materie im Innern der AGS und dem Zeitfluss im Universum. Ich meine natürlich die Hypernetz-Verbindung. Wir wissen, dass sie während der Besatzung auf Phobos aktiviert wurde – oder zumindest aus dem Ruhezustand erweckt wurde. Bis dahin war Floyds Welt im Augenblick des Quantenschnappschusses eingefroren. Wahrscheinlich war es die Öffnung der Verbindung, die dazu geführt hat, dass die Zeit begann, mit normaler Geschwindigkeit abzulaufen. Dreiundzwanzig Jahre in unserer Welt, dreiundzwanzig Jahre in Floyds.«
    »Ja«, sagte sie langsam. »So weit komme ich mit.«
    »Aber jetzt gibt es keine Hypernetz-Verbindung mehr. Sie ist nicht nur in einen Ruhezustand versetzt worden, wie es von der Phobos-Rückeroberung bis zur Wiederentdeckung des Portals vor zwei Jahren der Fall war. Sie wurde völlig zerstört. Im Marsorbit gibt es keine Portalvorrichtung mehr.«
    »Aber seitdem sind wir in der AGS gewesen«, sagte Auger. »Wir haben E2 gesehen. Wir haben gesehen, dass die Zeit dort nicht eingefroren ist.«
    Tunguska blickte sie mit unendlicher Güte und Mitgefühl unter den schweren Lidern an. »Aber das war, bevor sich die Wunde ganz geschlossen hatte«, erklärte er sanft. »Wir haben keine Ahnung, was jetzt mit E2 geschieht. Die Ereignisse könnten sich mit normaler Geschwindigkeit weiterentwickeln … oder die Materie in der AGS durchläuft eine Phasenverschiebung zurück in den eingefrorenen Zustand, in dem sie sich mehr als dreihundert Jahre lang befunden hat.«
    »Nein«, sagte Auger. »Das ist unmöglich, weil …« Aber noch während sie sprach, stellte sie fest, dass ihr kein schlüssiges Gegenargument einfiel. Tunguska konnte Recht haben oder auch nicht. Sie wussten einfach nicht genug über die AGS und ihre Funktionsweise, um Gewissheit zu haben.
    »Tut mir Leid«, sagte er. »Ich hatte das Gefühl, dass ich diese Möglichkeit erwähnen sollte, mag sie auch noch so unwahrscheinlich sein.«
    »Aber wenn das stimmt«, sagte sie, »dann habe ich Floyd dazu verdammt …«
    Er legte seine große Hand auf ihre. »Sie haben niemand zu irgendetwas verdammt. Selbst wenn ihre Welt wieder erstarrt, wird nichts davon verloren gehen. Drei Milliarden Leben werden einfach zwischen einem

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