EXCESS - Verschwörung zur Weltregierung
unterbrechen« , fiel ihr der neben ihr im Studio in New York sitzende Kollege Roberto McIntyre ins Wort, »aber in dieser Minute hat das State Department folgende Meldung herausgegeben, ich zitiere im Wortlaut: Wie uns der US-Botschafter in Moskau heute Mittag mitgeteilt hat, scheint es in der Innenstadt von Moskau, insbesondere in der unmittelbaren Umgebung des Kreml, zu einer Ansammlung militärischer Kräfte wie auch Truppen des Innenministeriums gekommen zu sein. Dabei sind auch vereinzelte Schüsse gefallen. Der Versuch des Botschafters, Stellen im Kreml zu erreichen, war bisher erfolglos. Das staatliche russische Fernsehen hat seine abendliche Nachrichtensendung ausfallen lassen. Der Secretary of State ist besorgt über die Meldung und gab seiner Hoffnung Ausdruck, dass es sich nur um ein Missverständnis handle. Soweit die soeben verbreitete Meldung des State Departments im Wortlaut.« McIntyre blickte zu Judith Roth. »Wenn ich das richtig interpretiere, teilt uns das State Department mit, dass in Moskau ein – wie soll ich sagen – improvisierter Regierungswechsel ...«
»... sagt man dazu nicht Putsch?«, wandte Judith Roth ein.
»Ich denke, wir sollten nicht vorschnell drastische Schlüsse ziehen, aber ehrlich gesagt, Judith, das muss man wohl annehmen. Hoffen wir, dass es sich tatsächlich nur um ein Missverständnis handelt, wie es das State Department formuliert hat. Am Telefon direkt aus Moskau ist nun unsere Korrespondentin Julia O’Donnell. Julia, wie ist die Situation in Moskau?«
Holy shit, holy shit! Tim schüttelte den Kopf. Die acht Gäste im Don’s hatten ihre Gespräche eingestellt und blickten zum Fernseher.
»... haben wir tatsächlich eine größere Ansammlung von militärischem Personal und Gerät im Zentrum von Moskau beobachten können«, erklärte Julia O’Donnell. »Dabei handelt es sich sowohl um Truppen des regulären Militärs wie auch des Innenministeriums. Da es jedoch in der Vergangenheit immer wieder Übungen in Moskau gegeben hat, ist die Tatsache einer Ansammlung von Truppen in der Stadt an sich nicht sehr alarmierend. Was allerdings erschreckend ist und offenbar auch der Anlass war für die Meldung des US-Botschafters James Pool an das State Department, ist die Tatsache, dass es nicht möglich ist, mit Stellen im Regierungsapparat Kontakt aufzunehmen. Unsere ständigen Versuche, einen Mediensprecher des Präsidentenbüros oder des Innenministeriums zu kontaktieren, sind bisher leider erfolglos geblieben. Roberto?«
Judith Roth schaltete sich in das Gespräch ein. »Julia, in der Meldung des Botschafter wurde erwähnt, dass das staatliche Fernsehen die Abendnachrichten hat ausfallen lassen. Was können Sie uns dazu sagen?«
»Judith, wir können diese Meldung bestätigen, sind allerdings im Moment nicht in der Lage, diesen Vorgang zu erklären, da auch die Kommunikation mit der ...«
Mit einem Knacken in der Leitung unterbrach der Bericht aus Moskau.
Das Telefon läutete. Tim stand auf und ging hinter den Tresen. »Ja?«
Fred Reilly.
»Hi, Sherlock. Beängstigend, nicht wahr?«
»Allerdings, und ich kann dir sagen es steckt mehr dahinter, als man ...«
»Hör auf, Sherlock! Ich will von deinen Verschwörungstheorien nichts hören.«
»Nein, nein, Tim, keine Verschwörungstheorien. Ich kann nicht mehr darüber sagen, aber glaube mir, es ist noch viel schlimmer, als sie uns sagen.«
»Was soll das? Es kann doch gar nicht schlimmer sein. Eine verdammte Ausgangssperre in den USA und ein Putsch in Moskau, was soll denn noch schlimmer sein? Oder sind es etwa die Aliens, die das alles veranstalten?«
»Nein, keine Aliens. Was ich aber eigentlich fragen wollte, wie lange hast du heute ...«
»Bis halb acht.«
»Halb acht nur?«
Tim erinnerte an die Ausgangssperre.
»Ja, klar. Bis nachher. Bin noch bis fünf im Knast, komme dann vorbei.«
Sherlock! Weiß immer ein bisschen mehr als die anderen , schüttelte Tim den Kopf. Keine Minute später wurde der Bildschirm schwarz. »This is NBC Breaking News«, kündigte eine Stimme an.
Eine aufgeregte Judith Roth blickte zwischen ihrem Monitor und der Kamera hin und her. »Kann ... Ich muss meine Produzentin fragen, ob dies wirklich ...« Sie blickte ins Leere, als ihr etwas mitgeteilt wurde. »Okay. Meine Damen und Herren, Associated Press meldet in diesem Moment, dass eine Bombe in der Nähe des Weißen Hauses explodiert ist. Über
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