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EXCESS - Verschwörung zur Weltregierung

EXCESS - Verschwörung zur Weltregierung

Titel: EXCESS - Verschwörung zur Weltregierung Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Mathias Frey
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als Präsident interessierte Sinshy sich grundsätzlich dafür, was in der Welt der Regierungs- und Staatschefs vor sich ging.
       Der Kellner kam und Sinshy probierte den Wein. Er nickte und der Kellner schenkte ein. Als er den Raum wieder verlassen hatte, erzählte Millner freudestrahlend. »Du wirst es nicht glauben, aber ich habe mich ein bisschen mit dem mexikanischen Präsidenten unterhalten.«
       »Castaneda. Sehr fähiger Mann«, kommentierte Sinshy.
       »Allerdings. Nach einigen Minuten kam er auf die mexikanische Zuwanderung in die USA zu sprechen. Ich kann dir sagen, er hat sich enthusiastisch darüber geäußert, dass in spätestens zehn Jahren alle Grenzstaaten von Kalifornien bis Texas einen hispanischen Gouverneur haben werden.«
       Sinshy nickte lächelnd. »Ich glaube, Castaneda wird viel Verständnis für die Entwicklung in unserem Land haben.«
       »Das glaube ich auch«, stimmte Millner zu. »Er ist jemand, mit dem man Vereinbarungen treffen kann. Ich habe die Gelegenheit genutzt und ihm eine Vertiefung des bilateralen Verhältnisses angeboten.«
       »Und?«
       Millner lachte. »Er konnte die Überraschung in seiner Mimik nicht verbergen. ›Was führen Sie im Schilde?‹, hat er mich gefragt.«
       Sinshy lachte. »Er ist ein erfahrener Staatsmann; hat Geschichte studiert.«
       »Genau. Ich habe also so unschuldig geschaut wie ich nur kann ...«
       »... was dir schwer gefallen sein dürfte ...«
       »... und ihm versichert, ich habe nur das Wohl Mexikos im Sinn.«
       »Was er dir natürlich nicht geglaubt hat.«
       »Er hat nur gelacht. Als wir schließlich doch noch ernsthaft über meinen Vorschlag gesprochen haben, hat er zu erkennen gegeben, dass er großes Interesse an einer Festigung der Beziehungen zu Großbritannien und zur EU hat.« Millner blickte Sinshy mit ernster Miene an. »›Die USA bröckeln langsam weg‹, war seine Begründung.«
       »Ich sagte doch«, kommentierte Sinshy, »Castaneda hat Geschichte studiert – und sie verstanden.«

 
    47
    Sonntag, 11. September 2016     22.25 CDT / 05.25 MESZ (12.9.)
     
    Gibst du mir auch eine?« Ricky Myers zog eine Zigarette aus der Schachtel und gab sie seinem Kollegen Hector Sanchez. Sie saßen vor einem der Zelte und unterhielten sich über die Entwicklung, seit sie vor drei Tagen zur Übung Southern Countdown 16 angetreten waren. Obwohl eigentlich total übermüdet, waren sie zu aufgewühlt, um schlafen zu gehen.
       »Es ist mir immer noch nicht ganz klar, was wir hier eigentlich tun«, wiederholte Myers zum wer weiß wie vielten Mal. Sanchez zuckte mit den Schultern.
       »Wir haben nicht einmal den Befehl erhalten, die Häuser nach Waffen zu durchsuchen«, setzte Myers seine Überlegungen fort. »Was können wir also verhindern durch unsere Anwesenheit? Nichts!«
       »Wir sind wohl eher aus symbolischen Gründen hier«, erwiderte Sanchez.
       »Symbolische Gründe?«
       »Wie Polizisten, die in Flughafenterminals mit Maschinenpistolen patrouillieren. Nur zur Beruhigung der Passagiere.«
       »Vielleicht. Trotzdem habe ich ein komisches Gefühl. Ich meine, irgendetwas stimmt nicht an der ganzen Sache.«
       »Wovon redest du?«, fragte Sanchez verwundert.
       »Na ja, es stimmt einfach alles zu sehr. Wie in einem Film. Dieser seltsame Zufall, dass der Flieger genau hier abstürzt. Und Alfa Delta sofort weiß, dass es keine Überlebenden gegeben hat.«
       »Irgendwo muss er ja abstürzen«, wandte Sanchez ein.
    »Außerdem ist mir noch was anderes aufgefallen.«
       »Und das wäre?«
       »Wir heißen zwar Delta Eleven, aber es gibt keine anderen Deltas. Weder werden von Alpha Delta an andere Deltas Kommandos erteilt, noch hört man andere Deltas auf der Frequenz. Das ist doch seltsam, findest du nicht?«
       Sanchez blickte ihn überrascht an. »Ja, verdammt, du hast Recht. Das ist wirklich komisch.«
       »Aber es gibt was, das noch viel komischer ist.« Myers stand auf und zeigt in Richtung des Flugzeugwracks. »Das Flugzeug ist einfach abgestürzt, ein paar Feuerwehrautos kommen und fertig!«
       »Was fertig?«
       »Na fertig, Schluss, aus, vorbei, Ende! Verstehst du nicht? Ein riesiger Trümmerhaufen einer 767 liegt vermischt mit Leichenteilen im Canyon und kein Mensch kümmert sich darum. Kein Rapid Response Team des Pentagons, des FBI, der FAA, der NTSB. Niemand sammelt Leichen ein. Kein Mensch fotografiert, abgesehen von den Leuten vom Fernsehen.

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