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EXCESS - Verschwörung zur Weltregierung

EXCESS - Verschwörung zur Weltregierung

Titel: EXCESS - Verschwörung zur Weltregierung Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Mathias Frey
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unglaublichen Plan eingeweiht. Es war zum ersten Mal seit seinem Aufenthalt im Beau Rivage in Genf, dass Osman über die Sache redete. Er hätte es besser nicht getan.
       »Von mir aus auch Außenminister«, erwiderte Osman jovial.
       »Oh, ja. Ich sehe die Schlagzeilen schon vor mir: Außenminister Darling auf Staatsbesuch in Washington!« Laut lachend schlug ihm Osman auf den Rücken.
       »Und wann beginnt der Wahlkampf?«, fragte Darling und prustete los, obwohl er versuchte, ernst zu bleiben.
       »Bald, Darling, sehr bald. Es kann sich nur noch um Tage handeln«, antwortete Osman und schob sich eine Handvoll Erdnüsse in den Mund.
       »Also wirklich, Chef, ich muss schon sagen! Dabei waren Sie früher so ein Arschloch!« Für eine Sekunde erstarrte Darlings Gesicht vor Schreck. Dann konnten sie sich nicht mehr halten vor Lachen.
       Nachdem sie einige Zeit grölend nebeneinander gesessen hatten, stand Darling auf, und krächzte quer durch die Bar: »Ladies and Gentlemen, Vince Osman, the President of the free Republic of Texas!«
       Niemand verstand, was Darling sagte, da die laute Musik seine Stimme übertönte. Nur ein Gast, der neben Osman saß und die ganze Zeit in sein Glas schaute, hob für eine Sekunde eine Augenbraue. Er zog sein Handy aus der Tasche und tippte darauf herum. Dann legte er es wieder weg.
     
    Tim Lewis lächelte beim Anblick der Bilder von Josephina. Er hatte vor einer Stunde den Fernseher ausgeschaltet, war ins Bett gegangen und schwelgte in Erinnerungen. Zwischendurch versuchte er, Josephina zu erreichen – vergeblich. Ob er sie überhaupt je wiedersehen würde?
       Irgendwann war er bei den Aufnahmen von der 767 angekommen. Nachdem er die Bilder zum vierten Mal angesehen hatte, fiel es ihm auf. Er glaubte zuerst, seine Augen hätten ihm einen Streich gespielt. Er spulte zur entscheidenden Stelle der Aufnahme, als das Flugzeug in einem steilen Winkel auf ihn herabstürzte und er mit der Kamera direkt in das Cockpit zielte. Er stoppte das Bild und vergrößerte den Ausschnitt. Fassungslos starrte er auf den Bildschirm. In aller Klarheit sah er, was ihn gestört hatte: Das Cockpit war leer! Deutlich waren die Rückenlehnen der beiden Pilotensitze zu sehen. Das Cockpit schien keine Rückwand zu haben, denn im Hintergrund konnte er den Anfang der Kabine erkennen. Auch sie war absolut leer. Es fehlten Wandverkleidungen und Passagiersitze. Frame für Frame klickte er sich durch die Aufnahme und sah doch immer wieder nur dasselbe. Ein leeres Cockpit einer Boeing 767 ohne Passagiersitze.
       Er lehnte sich zurück. Was sollte das bedeuten? Warum war niemand im Cockpit zu einer Zeit, als das Flugzeug noch mehrere Wechsel der Fluglage machte? Konnte es dies von selbst tun? Machte es der Autopilot? Warum waren keine Passagiersitze zu sehen? Warum fehlte die Wandverkleidung in der Kabine? Warum waren überhaupt keine Menschen im Flugzeug?
       »Was soll das?!« Tim stand auf, ging ins Bad und schaufelte sich mit den Händen kaltes Wasser ins Gesicht. »Das ist die bescheuertste Sache, die ich je gesehen habe!«, sagte er zu seinem Spiegelbild.
       Er war verzweifelt, mit niemandem sprechen zu können, der in der Lage war, seine Fragen zu beantworten. Fred Reilly vielleicht, aber der redete viel und war kein Pilot. Reilly hatte einmal erzählt, dass die Boeings, die am 11. September 2001 ins World Trade Center und ins Pentagon gekracht waren, ferngesteuert gewesen seien. Aber woher wollte er das wissen? Er behauptete schließlich auch, dass außerirdische Reptilienwesen sich Masken anziehen würden und dann wie die Präsidentin aussähen. Nein, Reilly würde seine Fragen nicht beantworten können.
       Niemand im SitRoom bei Sandrock und im Einsatzraum bei Luxemburg ahnte, was Tim gesehen hatte.

 
    48
    Montag, 12. September 2016     00.34 CDT / 07.34 MESZ
     
    Weder der Taxifahrer noch die beiden Fahrgäste bemerkten, dass ihnen seit ihrer Abfahrt vor der Music Bar an der Austin Avenue ein Auto folgte.
       Vince Osman flüsterte seinem Assistenten ins Ohr. Er wollte nicht, dass der Taxifahrer etwas mitbekam. »Und, Darling, damit wir uns richtig verstehen. Kein Wort zu niemandem. Könnte sonst sehr unangenehm werden!« Osman realisierte trotz des hohen Alkoholpegels, dass er einen Fehler gemacht hatte, mit Darling über die Sache zu sprechen.
       »Ich schweige wie ein Toter«, gelobte Darling flüsternd und hob drei Finger in die Höhe.
       Minuten später

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