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EXCESS - Verschwörung zur Weltregierung

EXCESS - Verschwörung zur Weltregierung

Titel: EXCESS - Verschwörung zur Weltregierung Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Mathias Frey
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Countdown 16 vorzufinden. Stattdessen erfuhr sie aus Jacksons Rücktrittsschreiben von seinem schnellen Abgang. »Ein weiterer glücklicher Tag im Oval Office!« Sie zog einen Handspiegel aus einer Schublade des Resolute Desk und stellte zufrieden fest, dass ihre Frisur den Gang von der Residenz zu ihrem Arbeitsplatz gut überstanden hatte. Schnell ließ sie den Spiegel wieder verschwinden und knallte die Schublade zu. Sie drückte auf den Knopf, der sie mit der Kommunikationszentrale verband. »Stellen Sie mich umgehend zu Vizeverteidigungsminister Jack Gedmin durch. Es eilt.« Der Bildschirm auf ihrem Schreibtisch, nicht größer als ein Taschenbuch, war auf NBC geschaltet. Die Journalisten sprachen über den Rücktritt Jacksons und was es mit der Anordnung der Präsidentin auf sich habe, die er nicht habe ausführen können. Das Weiße Haus habe sich noch nicht geäußert. Adams drehte den Ton lauter, als der Bildschirm schwarz wurde. 
       »This is NBC Breaking News.«
       Adams schluckte.
       Die in der Wand eingelassene Tür zum Sekretariat öffnete sich.
       »Guten Morgen, Misses President. Sind wir Jackson endlich los. Die Medien machen uns die Hölle heiß.« Der Pressesprecher Oliver Grafton, Mitte vierzig, gut genug aussehend, dass man ihn vor die Kamera stellen konnte, aber nicht so gut, dass er oberflächlich wirkte, stellte sich neben die Präsidentin, um mit ihr auf den Bildschirm zu schauen.
       »Morgen, Oliver. Das wird ein lustiger Tag. Ich hoffe, Sie sind in Form.«
       »... bin Judith Roth und berichte live vom NBC Breaking News Desk in New York City. Wie soeben bekannt wurde, hat sich in der Zentrale des Joint Intelligence Service 2 bei Luxemburg eine heftige Explosion ereignet, der mindestens sieben Menschen zum Opfer gefallen sind.«
       Adams’ Gesicht verdüsterte sich. Adrenalin schoss in ihre Blutbahnen. Sie seufzte. Eine Verschwörung zum Nachteil der Vereinigten Staaten , erinnerte sie sich an Matteis Worte. Dunkle Vorahnung. Etwas passierte und sie saß im Oval Office wie eine Maus in der Falle. Wieder meldete sie sich bei der Kommunikationszentrale. »Ich gebe Ihnen noch eine Minute um Gedmin aufzutreiben. Es ist ein Notfall.«
       »Was ist passiert?« Der Pressesprecher ging um den Tisch, legte seine Unterlagen ab und setzte sich.
       »Wenn ich das wüsste«, murmelte Adams mehr zu sich selbst als zu Grafton. Sie ließ den Bildschirm nicht aus den Augen. »Ich habe Jackson gestern angewiesen, Southern Countdown 16 sofort abzubrechen.«
       Endlich läutete das Telefon. Adams nahm ab. Gedmin. Sie kam sofort zur Sache. »Sie sind ja ab heute der neue Verteidigungsminister der Vereinigten Staaten. Gratuliere, Jack. Als Erstes ... Moment.« Sie hielt inne. Schon wieder lief der Breaking-News-Vorspann über den Bildschirm.
       Dann sah sie das Bild. Beschriftet mit Sandrock, TX, heute Früh. Sie blickte mit offenem Mund in den Monitor. Was für ein Abgrund! Das war es also!
       Grafton sah in ihr Gesicht, sprang auf und schaltete den über dem Kamin hängenden Fernseher ein.
       »... dieses Bild, das wir soeben erhalten haben, aufgenommen von einem Satelliten, zeigt die Gemeinde Sandrock im Norden von Texas«, erklärte Judith Roth. »Offenbar hat sich dort ein schreckliches Unglück ereignet. Wir haben zum jetzigen Zeitpunkt noch keine Informationen, die erklären können ...«
       »Rufen Sie mich in zehn Minuten an.« Adams legte das Telefon weg. Fassungslos blickte sie auf das Bild. NBC zoomte heran. Einzelne Menschen wurden erkennbar. Durcheinander auf dem Boden liegende Kinder, Frauen, Männer. Viele von ihnen in Schlafanzügen oder nur mit Unterwäsche bekleidet. Die Kamera fuhr langsam die Main Street entlang. Hunderte von Leichen. Eine nicht enden wollende Parade des Todes. Doch Adams hörte nur noch ein Rauschen. Sie realisierte, wie die Peripherie ihres Sichtfelds schwarz wurde. Die hellen Farben auf dem Bildschirm sprangen ihr in die Augen. Ihr wurde schlecht. Sie begann zu zittern. Jetzt nicht wegkippen! Du bist die Präsidentin! Jetzt nicht wegkippen! »Oliver, holen Sie mir ein Glas Eistee«, sagte sie mit schwacher Stimme.
       Grafton drehte sich um. Er sah eine kreidebleiche Präsidentin, die sich mit beiden Händen am Schreibtisch festhalten musste, um nicht vom Stuhl zu fallen. »Mein Gott! Soll ich einen Arzt ...«
       »Nein, bloß nicht! Es ist schon kompliziert genug. Nur irgendein Zuckerwasser. Und diskret bitte.«
       »Gut.

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