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EXCESS - Verschwörung zur Weltregierung

EXCESS - Verschwörung zur Weltregierung

Titel: EXCESS - Verschwörung zur Weltregierung Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Mathias Frey
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Festnahme selbst wäre um ein Haar misslungen, da sie durch ein Missverständnis zwanzig Minuten zu früh gemeldet wurde. Der Spion wurde nur als ›D.I.‹ identifiziert. Er ist Agent des schweizerischen Auslandnachrichtendienstes. Allein dieser Umstand sorgte bei Kennern der Geheimdienstwelt für Stirnrunzeln. Die Schweiz ist ein kleines Land in Europa und bisher noch nicht durch internationale Spionageaktionen aufgefallen. Als vom FBI in den Abendstunden bekannt gegeben wurde, dass D.I. sich mit einer falschen Identität als Rosengärtner bei dem wahrscheinlich nächsten US-Präsidenten Art Sinshy hatte anstellen lassen, schrillten bei Experten sämtliche Alarmglocken. Als dann eine britische Agentur berichtete, dass niemand Geringerer als der Präsident der Schweiz, Giovanni Mattei, direkt in den Fall involviert ist, standen die Kommentatoren Kopf. Denn Mattei ist ein persönlicher Freund von Präsidentin Adams. In den letzten Monaten haben sich beide mindestens zwei Mal privat getroffen, wie die Texas Times aus zuverlässigen Quellen erfahren hat. Das erste Mal am Tag vor der Sandrock-Apokalypse, das zweite Mal am Tag, als die Trauerfeier für die Opfer in Austin stattfand!« Tim schlug mit der flachen Hand auf den Tisch. »Das gibt es doch nicht!«
       Josephina murmelte entsetzt: »Das darf doch nicht wahr sein«, als sie die verquirlten Eier in die Pfanne goss.
       Tim las weiter. »Washingtoner Insider urteilten, es handle sich um einen Abgrund von Landesverrat, wenn die Präsidentin, aus reiner Missgunst und gekränkter Eitelkeit und nur um die Wahlchancen ihres Nachfolgers zu zerstören, bereit sei, mit einem ausländischen Geheimdienst zusammenzuarbeiten. Offenbar habe Adams gehofft, im Wynth Estate, dem Privathaus Sinshys, Material zu finden, aus dem sich ein Skandal konstruieren ließe. Obwohl das Weiße Haus in einer ersten Stellungnahme energisch bestritten hat, dass Adams auf irgendeine Art in den Spionagevorgang involviert sei und diesen aufs Schärfste verurteilt, hat der Schweizer Präsident Giovanni Mattei zugegeben, D. I. zu kennen und von der Aktion gewusst zu haben. Mattei entschuldigte sich über die Medien bei Art Sinshy für den Vorfall. Man habe, im Bemühen, sich ein möglichst vollständiges Bild vom neuen Präsidenten zu machen, in der Wahl der Mittel übertrieben, so Mattei. Der Sprecher des Kongresses, Art Sinshy, bezeichnete den Vorgang als verstörend und enttäuschend. Kurz vor Redaktionsschluss der Texas Times wurde gemeldet, dass das State Department den Schweizer Botschafter in Washington einbestellt hat, um ihm eine Protestnote der Präsidentin zu übergeben.« Tim lachte und schüttelte den Kopf. »Das nützt jetzt alles nichts mehr. Keiner glaubt ihr auch nur ein Wort. Und die Lupinen-Revolution hat noch mehr Schub bekommen, jetzt wo in Washington wieder ein Skandal an die Öffentlichkeit gekommen ist.« Die Lupine – lateinisch lupinus texensis – war die offizielle Staatsblume von Texas. Nach dem Vorbild der Rosen-, Orangen- und Zedern-Revolutionen der vergangenen Jahre hatte die Texas Times den Begriff ‚Lupinen-Revolution’ geprägt und erfolgreich in Umlauf gebracht. Seit einigen Tagen war auf jeder Titelseite der Zeitung eine stilisierte Lupine abgedruckt.
       »Sherlock ...« Tim schüttelte nachdenklich den Kopf.
    »Wer?«
       »Fred Reilly. Wir haben ihn Sherlock genannt weil er alles Mögliche wusste . Das heißt, ich habe ihm eigentlich nie geglaubt. Er hat nur von Verschwörungen gesprochen und so. Aber auch von UFOs und Aliens und diesem Echsen-Zeug.«
       »Ja, ich kann mich erinnern. Die Präsidentin ist ein Krokodil mit Maske.«
    Sie lachten.
       »Irgendwie hatte er doch recht. Verschwörungen – sie leben«, meinte Tim nachdenklich. Er blätterte um und ging zum nächsten Artikel. »Und das. EU-Assoziationsabkommen mit Republik Texas. Wie der Abgeordnete des EU-Parlaments und Mitglied der au ß enpolitischen Kommission, Benito Vasalli, gestern gegenüber Journalisten erklärte, halte er es für sinnvoll und sehr wahrscheinlich, dass die Republik Texas nach ihrer offiziellen Anerkennung in den Genuss eines Assoziationsabkommens mit der Europäischen Union komme. Vasalli führte aus ...«
    »Sehr schön, mein Lieber, aber jetzt frühstücken wir, okay? Genug Politik für einen leeren Magen.« Josephina stellte zwei Teller mit Rührei, Speck und ein paar Früchten auf die Texas Times und setzte sich zu Tim an den Tisch.
     
    Die Stahltür der

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