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EXCESS - Verschwörung zur Weltregierung

EXCESS - Verschwörung zur Weltregierung

Titel: EXCESS - Verschwörung zur Weltregierung Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Mathias Frey
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überbrachte ihr ein Bote eines Brief- und Paketdienstes ein schwarz umrandetes Couvert. Es enthielt eine Nachricht von David Isler. Sie solle ein betroffenes Gesicht machen und dann, in einem unbeobachteten Moment, die riesige Kollage ›Mondo Universale‹ im Entree von Sinshys Anwesen systematisch abfotografieren. Den Chip mit den Aufnahmen solle sie, in einen gefalteten Zehn-Dollar-Schein geklebt, einem Blumenboten übergeben, der zwei Stunden nach dem Briefboten vor der Haustür stehen werden. Rachel führte die Anweisung mit absoluter Perfektion aus. Das mit dem betroffenen Gesicht fiel ihr schwer, weil sie vor lauter Aufregung hätte losjauchzen können – David war wieder im Spiel! Obwohl er laut Medienberichten in New York im Gefängnis saß. Offenbar hatte er Helfer. Sie tippte, dass er das gesuchte Dokument in der fünfzehn Quadratmeter großen Kollage des italienischen Künstlers vermutete.
       Kurz vor Mittag läutete ein weiterer Blumenbote an der Tür. Ein ihr unbekannter Emmanuel forderte sie auf, sich mit dem Auto ins fünf Meilen entfernte Centerville zu begeben und dort an der Ecke Hull und Essex zu warten. Sie solle außerdem Alex Paul, dem Hausverwalter, mitteilen, dass sie um spätestens 18 Uhr wieder zurück sei. Sie habe einen schlechten Tag, fühle sich nicht wohl, wolle ihren Arzt aufsuchen und dann ein wenig spazieren gehen.

 
    73
    Donnerstag, 3. November 2016, Nachmittag
     
    Den Vorsitzenden des US-Generalstabs General Omar Curtis und CIA-Direktor Donald Stone informierte die Präsidentin persönlich darüber, dass noch heute der Druck aus dem Texas-Dampfkessel abgelassen werde. Sie gab keine weiteren Details bekannt und ordnete absolute Geheimhaltung an.
       Die Unterhaltung mit ihrem Vizepräsidenten Ross King im Oval Office noch am Vormittag dauerte etwas länger. Seine Argumente, Adams’ Wunsch nicht nachzukommen, waren nicht leicht zu widerlegen. Schließlich hatte er sich nichts zu schulden kommen lassen und wollte seine Amtszeit bis zum letzten Tag erfüllen. Aber nach einer halben Stunde hatte sie ihn soweit. Vizepräsident Ross King gab seinen sofortigen Rücktritt bekannt, aus privaten Gründen.
       Kurz darauf, um 14 Uhr, bat sie ihre Freundin Maya Shifter – die gerade im National Press Club ein Sandwich aß und so dafür sorgte, dass sie gesehen wurde –, mit Verweis auf eine zuverlässige Quelle zu verbreiten, dass die Präsidentin noch heute zurücktrete. Es sei wichtig, dass diese Nachricht noch in der nächsten Stunde in den Medien erscheine.
       Wenig später meldeten vor Aufregung nach Luft japsende Reporter auf allen Kanälen nicht nur, dass Ross King, Vizepräsident der Vereinigten Staaten von Amerika, soeben seinen sofortigen Rücktritt bekannt gegeben habe. Sondern auch, dass die Demission der Präsidentin unmittelbar bevorstehe. Das Weiße Haus habe für den späteren Nachmittag eine wichtige Mitteilung der Präsidentin angekündigt. Sollten sich die Gerüchte bewahrheiten und Adams auch zurücktreten, bedeute dies, dass gemäß der präsidialen Nachfolgeregelung Art Sinshy, Sprecher des US-Kongresses, möglicherweise noch heute den Eid als Präsident leisten würde. Die Tatsache, dass sich Sinshy bereits auf dem Flug nach Washington befinde, deute zweifelsfrei auf diese Entwicklung hin.
     
    Nachdem Sinshys Jet um 15.30 Uhr in Andrews Air Force Base gelandet war, wurde Art Sinshy von einem Helikopter der Marines abgeholt. Ziel: Weißes Haus. Lächelnd blickte er auf die Stadt. So wie die Dinge standen, würde er noch heute den Schwur als Präsident leisten. Die Wahl nächste Woche wäre nur noch eine reine Formalität. Zufrieden realisierte er, dass er damit die volle Kontrolle über die Texas-Frage hatte. Mit der Begründung, einen Krieg im eigenen Land vermeiden zu wollen, würde er Texas loslassen. Als Konkursverwalter der USA. Altes muss zerstört werden, um Neues zu schaffen.
     
    Fernsehstationen auf der ganzen Welt übertrugen die Landung auf der Wiese südlich des Weißen Hauses. Noch sei der bevorstehende Rücktritt der Präsidentin nicht bestätigt worden. Offenbar gehe es Adams nur noch darum, die richtigen Worte zu finden. Der Kongress unterbrach die Vorbereitungen zum Amtsenthebungsverfahren. Man wolle zuerst die weitere Entwicklung abwarten.
     
    Ein mit sich selbst und der Welt zufriedener Art Sinshy stieg aus dem Helikopter und sog die kühle Herbstluft in sich auf. Sie roch nach Macht. Absoluter Macht. Selig lächelnd winkte er in

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