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EXCESS - Verschwörung zur Weltregierung

EXCESS - Verschwörung zur Weltregierung

Titel: EXCESS - Verschwörung zur Weltregierung Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Mathias Frey
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»Siehst du! Siehst du!« Sie nickte zufrieden. »Man sieht es. Ich sehe es.«
       »Du siehst, dass ich eigentlich Flugangst habe, heute aber nicht?«, fragte er ungläubig.
       »Du hast auch heute Flugangst, Eugene! Glaub mir!«
       Er blickte sie skeptisch an. »Hast du Flugangst?«
       »Ich?« Sie warf lachend den Kopf in den Nacken und klopfte sich auf die mächtigen Schenkel. Dann beugte sie sich rüber und blickte ihn ernst an: »Ich habe vor nichts Angst, verstehst du? Höchstens davor, dass im dümmsten Moment der Scheiß-Akku von meiner Kamera den Geist aufgibt!«
       Julia, der Name passte wie die Faust aufs Auge, erzählte einige Episoden aus ihrem Leben als Kamerafrau. Wie sie in South Central LA während der Unruhen in den neunziger Jahren eine Gang schwarzer Jugendlicher in die Flucht geschlagen hatte, indem sie drohte, ihnen mit der Kamera den Schädel einzuschlagen. Oder wie sie während des ersten Irakkriegs, als sie tatsächlich für CNN arbeitete, eine Gruppe irakischer Soldaten nur durch ihre bloße Anwesenheit dazu brachte, sich ihr und ihrem Team zu ergeben. Und natürlich ihre Lieblingsgeschichte: als während einer kleinen Rangelei zwischen ihr und Leuten des Secret Service, die Bill Clinton in Manhattan von einem Restaurant zu seiner Limousine begleiteten, einer der Sicherheitsleute plötzlich fluchend auf der Straße lag. Dabei hatte sie ihn nur mit einer Hand ein bisschen geschubst, während sie weiterfilmte.
       Eugene war sichtlich beeindruckt. Er glaubte ihr. Sie hatte eine Figur wie eine sowjetische Kugelstoßerin: fast zwei Meter groß, Arme und Schenkel wie Bäume, ihre Präsenz war überwältigend. Eugene hätte sich nicht gewundert, wenn sie zwischendurch auf den Boden gespuckt hätte. Oder wenn sie zum Pinkeln ein Pissoir aufsuchen würde.
       »Und was hast eigentlich du mit diesem ganzen Schrott zu tun, den wir hier wochenlang abgefilmt haben?«, fragte sie. Eugene glaubte ein Knurren zu hören, während sie sprach.
       »Ich bin nur so eine Art Koordinator.« Unangenehmes Thema, zu sensibel. »Kochst du gerne?«, versuchte er abzulenken. Bei ihrer Figur war das keine abwegige Frage. Bei ihrer Persönlichkeit schon.
       »Kochen? Meinst du, ich bin schwul oder was?«, dröhnte sie zurück und schüttelte lachend den Kopf. Eugene realisierte, dass die Frage vollkommener Unsinn war. Er stellte sich vor, wie sie ein riesiges rohes Steak aus dem Kühlschrank nahm und es mit drei, vier Bissen verschlang.
       »Jetzt hör mir mal zu. Meine Freunde nennen mich Cat! « Sie sah ihn mit ihrem Mehr-gibt-es-dazu-nicht-zu-sagen-Blick an.
       »Cat wie Katze?« Eugene ahnte, dass er mit seiner Vermutung meilenweit daneben lag.
       »Scheiß Katze! Cat wie Caterpillar, Mann!« Sie lachten.
       Er stellte sich für einen Moment die Frage, ob Julia eine Partnerin für ihn sein könnte. Als er daran dachte, wie sie ihn beim Sex vielleicht gegen die Wand schleudern und ihm aus Versehen das Genick brechen würde – »ich wollte ihn doch nur streicheln!« – vergaß er den Gedanken schnell wieder.
       Trotzdem kamen sich beide etwas näher. Eugene dachte daran, sich auch während des Flugs von Phoenix nach Honolulu neben sie zu setzen, um sich von ihren Geschichten ablenken zu lassen.
    Jacques Maître, Chef der Special Tactical Operations Group STOG des Joint Intelligence Service 2, trommelte nervös mit seinen manikürten Fingern auf die Armlehne des Bürostuhls. Die Maßnahme bereitete ihm trotz aller Routine und Abgeklärtheit Unbehagen. Sie hatten während der letzten Wochen innerhalb der STOG immer wieder neue Lösungen des Problems erwogen, waren aber zu keiner besseren gekommen. Manchmal erforderte die Politik radikale Schritte. Nur einen Augenblick lang erwog er, sofort zurückzutreten, um seinen Kopf aus der Schlinge der juristischen Verantwortung zu ziehen. Schnell verwarf er den Gedanken und dachte: Vorwärts! Geschichte wird gemacht!
       Er griff zum Telefon und erkundigte sich nach dem Stand der Dinge.
       »Hallo, hier Maître, wie steht’s?«
       »Alles läuft nach Plan, Monsieur.«
       »Wann ist das ... Rendezvous?«
       »In ungefähr drei Stunden.«
       »Gut.« Er seufzte. »Fahren Sie fort.«
       »Jawohl, Monsieur.«
       Er legte den Hörer auf, holte eine Flasche Cognac aus einem Fach der Bücherwand, goss sich ein Glas ein und nahm einen großen Schluck.
       Eine komplizierte Operation nahm ihren Lauf. Neben dem Airbus der

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