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EXCESS - Verschwörung zur Weltregierung

EXCESS - Verschwörung zur Weltregierung

Titel: EXCESS - Verschwörung zur Weltregierung Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Mathias Frey
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erklärte der Pilot.
       »So, so, bei Flugzeugen also auch nicht«, bemerkte der Soziologe Paul O’Brien.
       »Fantastisch!« Moore strahlte. Sie standen auf dem Vorfeld der Reglin Air Force Base in der Wüste von Arizona. Eugene und sein Halbbruder Paul waren angereist, nur um den Abschuss des Jets zu sehen. Anschließend würde Eugene das Angebot der globalen Patrioten wahrnehmen. Eine Woche Luxusferien auf Hawaii. Seine Stimmung stieg noch mehr, als er an die Dutzenden von Kulturen und damit Kochrezepten dachte, die es auf Hawaii gab. Paul würde noch am selben Tag wieder nach Chicago zurückkehren. Oberst Warren war nicht gekommen. Er wusste, wie es aussah, wenn ein Flugzeug abgeschossen wurde. Floyd Landler war in seiner Firma in Alexandria beschäftigt.
       Die Wohnbaracken hatten sich inzwischen geleert. Bergeweise Gepäck der zweihundertfünfzig Spezialisten stapelte sich auf dem Parkplatz des Stützpunktes. Fünf Busse würden die Leute nach Phoenix bringen. Dort wartete der Airbus für den Flug nach Honolulu.
       Ein Team von zwanzig Chinesen war angereist, um das nach dem Abschuss brennende Wrack zu löschen und zu bergen. Die notwendige Ausrüstung hatten sie in den USA gemietet. In den nächsten Tagen würden außerdem dieselben Bühnenbildner, die die Studios aufgebaut hatten, diese wieder abbrechen. Sie hatten von den Dreharbeiten nichts mitbekommen. Abschottung.
       Jetzt gab es nur noch eine Szene abzudrehen: Start und Abschuss der Air Force One. Siebzehn Kameras würden die Bilder aufnehmen. Letztendlich würden aber, um der Authentizität willen, nur ein paar Sekunden verwackeltes Material eines ›Amateurfilmers‹ im Excess-Medienszenario landen. Da die Wüste in Arizona nicht aussah wie die Gegend um Andrews Air Force Base bei Washington, würde man für Excess eine Sequenz wählen, die das Flugzeug zeigte, kurz nachdem es abgehoben hatte. Im Hintergrund nur Himmel. Dann der Abschuss.
       Die Kameraleute waren in Position, die Boden-Luft-Raketen zum Abschuss bereit. Die Chinesen warteten auf ihren Löscheinsatz. Zweihundertfünfzig Menschen fieberten der Szene entgegen; die Aufnahmeleiterin hatte sie an einem sicheren Ort am Rand des Vorfelds positioniert.
       Die Fernsteuerung war redundant ausgelegt. Für die Aufnahme würde man im Jet installierten Sprengstoff zur Explosion bringen, um den visuellen Effekt zu maximieren.
       Die Boden-Luft-Raketen waren so modifiziert worden, dass sie nur eintausend Meter hoch steigen konnten. So sollte der versehentliche Abschuss eines unbeteiligten Flugzeugs verhindert werden.
       Der Pilot konnte vom Boden aus nur die wichtigsten Funktionen des Flugzeugs kontrollieren: Flugsteuerung, Triebwerksleistung, Bremsen, Bugradsteuerung, Landeklappen, Fahrwerk. Diese für einen Piloten beängstigend krude Art, einen Jumbo zu starten, musste für die Aufnahmen genügen.
       Den Start der Triebwerke sowie die Konfiguration und Prüfung der Systeme nahm der Pilot im Cockpit des Jumbos vor. Anschließend setzte er die Parkbremse, aktivierte die Fernsteuerung, verließ das Flugzeug und kehrte in den Tower zurück, wo die Fernsteuerungseinrichtung untergebracht war.
       Während die Air Force One mit laufenden Triebwerken auf dem Vorfeld stand und auf ihren letzten Einsatz wartete, ging die Aufnahmeleiterin durch die lange Checkliste; nichts wurde dem Zufall überlassen, man hatte nur einen Versuch.
       Da das Flugzeug ohne Beladung und mit wenig Treibstoff sehr leicht war, wollte der Pilot nur mit reduzierter Triebwerksleistung starten; ein scheinbar schweres Flugzeug wirkte im Wortsinn gewichtiger, dem Status des Jets entsprechend. Ein Startabbruch war nur in den ersten dreißig Sekunden nach Lösen der Bremsen möglich. Danach musste alles funktionieren.
       »Rollen zur Piste«, gab die Aufnahmeleiterin das Signal an den Piloten. Langsam setzte sich der Jumbo in Bewegung. Über eine im Bugrad eingebaute Kamera konnte der Pilot den Jet präzise in der Mitte des Rollwegs halten.
       »Fantastisch!«, sagte Eugene Moore erneut zu Paul O’Brien. Er rieb sich die Hände und strahlte bis über beide Ohren.
       Paul grinste und schüttelte den Kopf. Selten hatte er seinen Bruder so enthusiastisch gesehen.
       »Absolut fantastisch!«, wiederholte Eugene. Sie standen bei den anderen in sicherer Distanz zum Geschehen und warteten auf das Spektakel.
       »Bereit zum Start«, meldete der Pilot der Aufnahmeleiterin, die hinter ihm stand,

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