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EXCESS - Verschwörung zur Weltregierung

EXCESS - Verschwörung zur Weltregierung

Titel: EXCESS - Verschwörung zur Weltregierung Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Mathias Frey
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waren nicht die Einzigen, die vor ihrer Wahl ins Amt zu einem Treffen der Pearlbridge Gruppe eingeladen worden waren. Es wiederholte sich, was Edward Bernays schon 1928 in seinem Buch ›Propaganda‹ festgestellt hatte: Ein Präsidentschaftskandidat mag durch überwältigende öffentliche Zustimmung gewählt werden, aber es ist kein Geheimnis, dass sich vielleicht nur ein halbes Dutzend Männer in einem Hotelzimmer auf seinen Namen einigen. Sinshys Lieblingszitat aus Bernays Standardwerk war aber ein anderes: Demokratie wird durch die intelligente Minderheit verwaltet, die es versteht, die Massen zu organisieren und zu führen. Nach seinem eigenen Empfinden war Sinshy die personifizierte intelligente Minderheit, ohne die die Massen nicht würden überleben können.
       Dieses Jahr drehten sich die Diskussionen der Pearlbridge Gruppe wie so oft um die Frage der globalen Ordnung und die Überbevölkerungs- und Rohstoffthematik. Außerdem erörterte man die ›große Gefahr‹ des seit Ende der neunziger Jahre andauernden und sich verschärfenden Global Coolings und mit welchen internationalen Mechanismen man dem Problem Herr werden könnte. Heliophysiker, die auch im 21. Jahrhundert das Klimageschehen weitgehend auf solare und kosmische Einflüsse zurückführten, zweifelten allerdings an den Möglichkeiten des Menschen, das globale Klima – im Guten oder Schlechten – zu beeinflussen. Man diagnostizierte klinischen Größenwahn.
       Sinshy genoss seine Anwesenheit in Rom vor allem, weil er nun als Sprecher des US-Kongresses einen neuen Status innehatte.
       Er hatte darum gebeten, dass er den Trinkspruch beim Eröffnungsdiner ausbringen durfte. Die anderen Teilnehmer hörten einen angetrunkenen Sprecher des Kongresses, sein Champagnerglas in die Höhe gereckt, euphorisch ausrufen:
    »Es lebe Eurasien! Es lebe das neue Amerika! Es lebe die neue Welt!«

 
    14
    Montag, 14. Dezember 2015     I-Day – 271
     
    Oberst Warren schwieg, um abzuwarten, bis einige Passanten außer Hörweite waren. Er und Floyd Landler standen auf einem Parkplatz in der Nähe des Pentagon. Warren hatte Landler gebeten, für ein kurzes Gespräch nach Washington zu kommen.
       »Das FBI hat die Ermittlungen übernommen.« Warren blickte Landler mit versteinerter Miene an.
       »Das bedeutet?«, fragte Landler.
       »Ich kann nur raten.« Warren zeigte mit grimmigem Lächeln seine Zähne, deren blendendes Weiß mit den Milliarden von Schneeflocken konkurrierte, die auf Washington herabrieselten. »Vermutlich bedeutet es, dass wir keine Scherereien bekommen werden.«
       Aus den Nachrichten hatten sie erfahren, dass die Ermittlungen der Polizei in Phoenix zum Mord am Flugzeughändler Mike Miller nur schleppend vorankamen und sich deshalb die Bundespolizei eingeschaltet hatte. Warren schüttelte den Kopf. »Wie konntest du nur so dumm sein, am Telefon über das Projekt zu reden!«, zischte er.
       »Es war ein Fehler. Jeder kann mal einen ...«, verteidigte sich Landler.
       » Shut up! «, herrschte Warren ihn an. »Ich habe dich für Excess engagiert, weil ich davon ausgegangen bin, dass du agierst wie ein Profi. Stattdessen legst du uns gleich in den ersten Wochen ein riesiges Ei. Aber egal. Mein Instinkt sagt mir, dass beim FBI die Ermittlungen an einem sicheren Ort angekommen sind.« Er lachte. Terry Walker, das korrupte Schwein. Der Generalstaatsanwalt hat bestimmt seine dreckigen Finger im Spiel. »Die viel wichtigere Frage ist: Was zur Hölle geht eigentlich vor? Wer hat Miller umgebracht? Offenbar ging es um irgendwelche Dokumente. Vielleicht aber auch nicht. Keiner weiß es.«
       Nach dem Mord an Miller hatte Warren sofort entschieden, dass Landler den Kontakt nach Phoenix abbrechen sollte. Die Polizei hatte sich bei Landler gemeldet, weil sie seine Rufnummer und eine Notiz mit seiner E-Mail-Adresse in Millers Büro gefunden hatte. Zum Glück hatten sie die Spur nicht weiter verfolgt. Vielleicht war es auch mehr als Glück. Niemand wusste es. Warren hatte nach dem Zwischenfall den Kauf der beiden Flugzeuge selbst übernommen und sie bei einem anderen Händler im Namen der DAPOR gekauft. Wer außer uns arbeitet noch an Excess? war die Frage, die Warren immer mehr beschäftigte.
     
    Eugene Moore schüttelte ungläubig den Kopf. Die Boeing 747-200 in den Farben der Air Force One glänzte im Sonnenlicht. »Und diesen Jumbo kann man wirklich fernsteuern?«
       »Natürlich! Die Größe spielt keine Rolle«,

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