EXCESS - Verschwörung zur Weltregierung
den Schwachen. Den Feudalismus in seiner modernen Form zu überwinden ist seine Pflicht. Eine starke gesellschaftliche Mittelschicht und einen prosperierenden wirtschaftlichen Mittelstand zu schaffen, ist seine Gabe. Nur wenn er das tut, haben Staat und Regierung eine Existenzberechtigung.
Im gleichen Geist müssen wir private Kräfte wieder sehen als das, was sie sind. Nicht als egoistische Raubtiere, die im tödlichen Kampf auf einem Spielfeld ohne Regeln sich gegenseitig fressen, um so den Stärksten zu ermitteln. Sondern als Träger der Kreativität, die die Gesamtsituation der Gesellschaft stetig verbessern.
Jedes menschenwürdige Spiel hat Regeln. So muss auch das Spiel der Wirtschaft sich Regeln unterwerfen, die sicherstellen, dass es fair bleibt. Alles andere sind menschenunwürdige Konzepte aus längst vergangenen Jahrhunderten, die aber tragischerweise in jüngerer Vergangenheit wieder der Gruft entstiegen sind, in die sie zurecht verbannt worden waren.
Eine Gesellschaft, die auf die unternehmerische Kreativität ihrer Mitglieder verzichtet, ist zum Untergang verurteilt. Das passierte vor einer Generation mit dem Sozialismus.
Eine Gesellschaft, die auf den Gemeinwohlauftrag und die durch demokratische Wahlen legitimierte regulatorische Kraft des Staates verzichtet, ist ebenso zum Untergang verurteilt. Dies droht bald unser Schicksal zu werden, wenn wir nicht zu Verstand und Vernunft zurückkehren.«
Die Frau ist unglaublich . Isler hörte staunend zu.
»Sinnvolle Regulierung ist der Rahmen, in dem die Wirtschaft agieren soll. Gleichzeitig muss der Staat ihr eine Grundlage geben. Einen Boden, auf dem sie sich bewegen kann. Dieser Boden besteht aus einer modernen Infrastruktur. Beide Faktoren, der Boden, auf dem sie steht, und der Rahmen, in dem sie sich bewegt, sind existenzielle Voraussetzungen für gesamtgesellschaftlichen Erfolg. Und beide können nur vom Staat geschaffen werden.
Die Völker und Politiker in aller Welt, die jetzt diese Rede verfolgen oder morgen davon aus den Nachrichten erfahren, werden sich freuen zu hören, dass die USA sich weder in eine isolierte Position zurückziehen noch Pläne für eine neue Pax Americana verfolgen.
Die USA soll die Welt wieder durch die Kraft ihres Vorbilds überzeugen, so wie sie dies in ihren besten Zeiten getan hat, nicht durch die Drohung mit ihren Waffen.
Trotzdem werden wir immer bereit sein, unser Land militärisch zu verteidigen, sollte dies notwendig sein. Wir werden auch nicht aufhören, unsere Interessen zu verfolgen, so wie dies jedes andere Land der Welt ebenfalls tut.
Die USA streben nach einem freundschaftlichen und kooperativen Verhältnis mit den anderen Ländern der Welt. In Asien wie in Europa.«
Adams machte eine kurze Pause und straffte sich. Sinshy senkte den Kopf und blickte verbissen auf den vor ihm liegenden Redetext. Adams atmete ein, hob den Kopf und sah in die Kamera: »Amerikanerinnen und Amerikaner guten Willens: Helfen Sie mir! Helfen Sie mir bei der Revolution, die heute Abend im Kongress ihren Anfang nimmt! Sie mögen einwenden, es sei eine Revolution von oben. Damit haben Sie recht. Wichtig jedoch ist nicht der Anfang der Revolution, sondern ihr Ziel. Und ihr Ziel ist, die Lebensumstände der Menschen in diesem Land wieder zu verbessern.
Die Tür zum amerikanischen Traum muss wieder geöffnet werden.«
Breaking News, las Isler am unteren Bildschirmrand. Adams: ›Heute beginnt eine Revolution in Amerika‹. Präsidentin verkündet Programm ›Neue Zukunft‹.
»Senatoren und Abgeordnete des Kongresses: Helfen Sie mir! Engagieren Sie sich! Nehmen Sie Stellung! Streiten Sie mit mir! Legen Sie Ideen vor! Aber verfallen Sie nicht in eine Blockadehaltung. Die Geschichte würde Ihnen nicht verzeihen.
All jenen Kräften in der Gesellschaft, die jetzt schon entschieden haben, mich und mein Programm zu bekämpfen, sage ich Folgendes: Zerreißen Se nicht diese Nation! Ziehen Sie nicht an den Registern des Sektionalismus! Ich bin bereit mit Ihnen zu streiten, und lasse mich für jede konstruktive Idee begeistern.
Den Kreisen der Gesellschaft, die nicht den Mut und die Kreativität zum offenen Streit um Ideen haben, sondern nur mit Hass auf die Präsidentin erfüllt sind, sage ich: Ihr Hass ist mir willkommen! Ich werde ihn ins Leere laufen lassen! Ich werde aber keinen Augenblick zögern, Sie zu exponieren und in die Schranken Ihrer fehlenden
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