Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
EXCESS - Verschwörung zur Weltregierung

EXCESS - Verschwörung zur Weltregierung

Titel: EXCESS - Verschwörung zur Weltregierung Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Mathias Frey
Vom Netzwerk:
unterbrechen durfte, brachte die Präsidentin zum ersten Mal an diesem Tag zum Lachen.
     
    Bolligen bei Bern, 2.45 Uhr. Der Weckers holte David Isler aus der zweiten Tiefschlafphase. Nur mit größter Willensanstrengung gelang es ihm, aufzustehen. Er hätte die Rede der Präsidentin zum Frühstück sehen können. Aber jetzt, mitten in der Nacht, war es wunderbar ruhig im Haus. Kurz bevor er ins Bett ging, hatte er vom SND einen Anruf erhalten. Es gäbe Gerüchte, dass die Rede substanzielle Ankündigungen enthalte. Für Isler Grund genug, die Sache live zu verfolgen.
       Er ging in die Küche und setzte Wasser auf. Er schaltete das Licht aus und sah durchs Fenster den unablässig herabrieselnden Schneeflocken zu. Seit Tagen wollte es nicht mehr aufhören zu schneien.
       Einige Minuten später setzte er sich mit Block, Kugelschreiber, einer Tasse schwarzem Instantkaffee und ein paar übrig gebliebenen Weihnachtskeksen ausgerüstet vor den Fernseher. 3 Uhr. Er schaltete CNN ein.
       »... und Herren, Sie sehen Bilder aus dem Kapitol, wo Präsidentin Adams gerade den Sitzungssaal des Repräsentantenhaus betritt. Wie wir schon in der vergangenen Stunde berichtet haben, wollen gut unterrichtete Kreise in Washington wissen, dass die Präsidentin ihre Rede zur Ankündigung eines politischen Wechsels nutzen will.«
       Die Bilder zeigten, wie die Präsidentin den am Gang stehenden Abgeordneten die Hand schüttelte, während die anderen Parlamentarier artig applaudierten.
       »Steve Gates, Sie hatten bereits Gelegenheit, die Rede durchzulesen, wissen Sie mehr?«
       Das Bild wechselte zu einem erregten Chefkorrespondenten für das Weiße Haus. »Wolf, lassen Sie es mich so formulieren: Offiziell weiß ich nichts, aber hören Sie gut zu. Das Manuskript, das wir und alle Journalisten vor einer Stunde erhalten haben, enthält nichts, was man nicht von der Rede erwarten würde. Auch auf mehrmaliges Nachfragen hat das Weiße Haus keinen offiziellen Kommentar zu den Gerüchten abgegeben, die in der letzten Stunde aufgekommen sind. Inoffiziell hat eine gewöhnlich sehr zuverlässige Quelle allerdings vor wenigen Minuten mitgeteilt, dass die Präsidentin nicht die Rede halten wird, die vor einer Stunde vorveröffentlicht wurde ...«
       Isler sprang von seinem Stuhl auf. »Also tatsächlich«, flüsterte er.
       »Können Sie das bitte wiederholen, Steve?«, fragte ein verblüffter Moderator aus dem Studio in Atlanta.
       »Sie haben richtig gehört, Wolf, aber ich wiederhole das gern. Dies scheint ein sehr interessanter Abend zu werden: Die Rede, die in wenigen Augenblicken beginnen wird, soll offenbar eine andere sein, als das innerhalb der letzten Stunde verteilte Manuskript.«
       »Hat es so etwas schon einmal gegeben, Steve?«, fragte der Moderator.
       »Nicht in den dreißig Jahren, in denen ich die Präsidentschaft verfolgt habe, und meines Wissens nach auch nie zuvor.«
       »Steve, wir werden nicht mehr lange warten müssen. Wie ich sehe, ist die Präsidentin am Rednerpult angekommen.«
       Isler setzte sich wieder und überprüfte mit einem Blick auf das Display der Fernbedienung, dass der Rekorder die Sendung aufzeichnete. Er sah die Präsidentin am Rednerpult darauf warten, dass sich der Applaus legte. Hinter ihr waren der Vizepräsident Ross King und der Kongresssprecher Art Sinshy zu sehen. Während King offenbar sehr angespannt war, strahlte Sinshys Lächeln Überlegenheit aus. Immer noch applaudierte die Vollversammlung. Plötzlich kam Unruhe auf. Die Bilder zeigten, wie Abgeordnete ihre Köpfe zusammensteckten. Kopfschütteln. Hektische Gesten. Der Applaus flachte ab. Breaking News las Isler die Textzeile am unteren Bildschirmrand Weißes Haus verbreitet revidierten Redetext an Journalisten und Abgeordnete . Isler sah, wie Sinshy sich nach vorn beugte, etwas zu Präsidentin Adams sagte und dabei den Kopf schüttelte. Die Präsidentin schien verunsichert zu sein. Der Applaus verstummte. »Skandal!« hörte man eine Stimme aus dem Hintergrund.
       Sinshy stellte die Präsidentin vor. » Members of Congress. I have the high pleasure and the distinct honor of presenting to you the President of the United States.«
       Noch einmal applaudierte der Kongress.
       Den Kaiser täuschen und das Meer überqueren , dachte Isler.
       Präsidentin Adams setzte zu ihrer Rede an: »Mister President, Mister Speaker, Members of the Senate and of the House of Representatives!
       Die Verfassung

Weitere Kostenlose Bücher