Existenz
herausfinden.«
Lacey überlegte. Etwas Einfaches … Und all den hoch entwickelten Leuten gelingt es nicht, uns das Einfache begreiflich zu machen? Warum erklären sie es nicht, mit klaren Worten und unmissverständlichen Bildern?
Andererseits … Mit dieser Klage wenden sich seit vielen Jahrhunderten vernünftige Menschen an Gott.
Sie verzichtete darauf, eine Möglichkeit zu erwähnen, die bei der weltweiten Wettgemeinschaft nach und nach mehr Anhänger gewann. Das chao tische, unkooperative Verhalten der Außerirdischen fand eine gute Erklärung, wenn das vermeintliche Artefakt aus dem All eine Fälschung war. In dem Fall war es vermutlich darauf programmiert, jede echte Kommunikation so lange wie möglich hinauszuzögern und das Denken von neun Milliarden Menschen zu beeinflussen, ohne irgendetwas preiszugeben. Der Wettmarkt hatte sich in mehrere Subkategorien aufgeteilt, bei denen es um den möglichen Zweck der Fälschung ging: die Menschheit zu einen; so viel Angst zu säen, dass eine Diktatur möglich wurde; finanzieller Betrug; oder der größte Streich aller Zeiten.
Oh, sicher, viele Experten hatten darauf hingewiesen, dass das Livingstone-Objekt keine Fälschung sein konnte. Viele Aspekte seiner Technologie überstiegen die gegenwärtigen Fähigkeiten des Menschen. Aber nur ein bisschen. Der gegenwärtigen Kristalltechnik war es vielleicht nur zwanzig Jahre voraus. Fast jeden Tag verkündeten irgendwelche Unternehmen, Regierungen oder Amwi-Gruppen: He! Wir haben herausgefunden, wie das Artefakt dies oder das anstellt! Wir sind ebenfalls dazu imstande!
Es war zweifellos eine große Sache in der Industrie der Lügen.
Wie ich hörte, produziert Peter Playmount ein episches Kinovirt, in dem die Rolle des Helden ein Stück Raumkristall spielt, das von einigen tapferen Jungs vor einer dunklen Verschwörung gerettet wird …
»Das Kontaktteam dort ist ganz offensichtlich außer Kontrolle.« Simon Ortega deutete auf die Gruppe jenseits der gläsernen Barriere. »Und das Internationale Aufsichtskomitee unternimmt nichts gegen den irren Plan, die außerirdischen Reisenden zu quälen , damit sie unseren Wünschen entsprechen.«
Der Mann öffnete ein Klemmbrett von der altmodischen Art, mit nur einem Blatt. »Eine Gruppe von uns sammelt Unterschriften für eine Petition. Wir verlangen, dass man uns in den Raum dort lässt, oder dass wir Mitglied des Kontaktteams werden. Zumindest wollen wir irgendeine Art von Präsenz dort drin haben, um unsere Meinung deutlich zu machen!«
Lacey warf einen Blick auf die Seite. Viele der Berater hatten bereits unterschrieben. Eigentlich konnte es kaum schaden – warum nicht ? Sie wollte den Stift nehmen, den Ortega ihr reichte …
… als ein akustisches Signal von einem ihrer Ohrringe kam. Ein Anruf, natürlich dringend – sie hatte ihre Sekretäre und KI-Assistenten deutlich genug darauf hingewiesen, dass nur die ganz wichtigen Angelegenheiten zu ihr durchgestellt werden durften. Eine leise Cyberstimme nannte den Namen »Gloria Harrigan« – Hackers persönliche Anwältin.
»Würden Sie mich bitte entschuldigen?«, wandte sich Lacey an Ortega. »Dieser Anruf ist sehr wichtig.« Ihre Stimme vibrierte, als sie sich abwandte und den Ohrring drückte. »Ja?«
»Spreche ich mit Madam Donaldson-Sander?«
»Natürlich.« Als wenn jemand anders in diesem verschlüsselten Kanal antworten konnte. »Gibt es Neuigkeiten bei der Suche?«
»Ja, Madam. Eine Gruppe hat Hackers Kapsel gefunden, oder das, was von ihr übrig ist.«
Lacey spürte, wie ihr heiß und kalt zugleich wurde. Das Bild vor ihren Augen verschwamm.
»Bitte entschuldigen Sie. Das habe ich unglücklich ausgedrückt. Die Kapsel ist zerbrochen, aber es wurden keine menschlichen Überreste gefun den. Außerdem gibt es keine frischen menschlichen Biospuren, was darauf hindeutet, dass Hacker den betreffenden Bereich aus eigener Kraft verlassen hat, geschützt vom besten Überlebensanzug, den man mit Geld kaufen kann.«
Gloria sprach so schnell, dass Lacey Mühe hatte, ihr zu folgen. Sie verstand erst, als die Anwältin ihren Bericht wiederholte.
»Mark ist derzeit im Einsatzgebiet. Er hat mich gebeten, Ihnen die gute Nachricht zu übermitteln und zu versprechen, dass er sich innerhalb der nächsten Stunde bei Ihnen melden wird.«
Lacey nickte und bemühte sich, die Mitteilung tatsächlich für eine gute Nachricht zu halten. Sie schluckte mehrmals, bevor sie eine subvokale Frage stellte.
»Was geschieht
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