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Exodus der Xabong

Exodus der Xabong

Titel: Exodus der Xabong Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Alfred Bekker
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als herum zu sitzen und die Positionsanzeige des Ortungssystems anzustarren. Der Großteil dessen, was man den Weltraum nannte, bestand nun mal aus gar nichts . Und dieses Gar nichts zu überbrücken verschlang den Großteil der zur Verfügung stehenden Zeit.
    Es gab da leider ein paar physikalische Gesetze, nach denen das Ganze funktionierte, die sich einfach nicht ignorieren ließen, auch wenn man das noch so sehr bedauern mochte.
    Bruder Patrick, der Christophorer-Mönch an Bord der STERNENFAUST, setzte sich mit einer wohl abgewogenen Mahlzeit zum Captain an den Tisch.
    Leslie ließ kurz einen Blick über den Teller seines Gegenübers schweifen.
    Synthosteak ohne Fettanteil mit einer kleinen Portion Kohlenhydrate auf Algenbasis.
    Wahrscheinlich alles mit einem wohlschmeckenden Emulgator versetzt! , ging es Leslie spöttisch durch den Kopf.
    Leslie hatte schon seit gut 24 Stunden nichts mehr gegessen – hätte aber auch im Moment nichts herunter gekriegt.
    Er bewunderte den Christophorer für die Gelassenheit, die ihn offenbar auszeichnete.
    Selbst der Umstand, dass sich die STERNENFAUST in einer hochbrisanten Operation mit hoher Wahrscheinlichkeit eines Gefechtseinsatzes befand, schien Bruder Patrick nicht aus der Fassung bringen zu können.
    Ganz so, wie man sich die Angehörigen dieses Forscherordens vorstellt! , dachte Leslie.
    Der Christophorer begann zu essen, schluckte den ersten Bissen hinunter und sagte kauend: »Ich weiß nicht, ob es jetzt der passende Moment ist, Commander …«
    »Der passende Moment? Wofür?«, hakte Leslie nach.
    Wenn der Kerl so anfängt, dann ist es ganz gleichgültig, ob es der passende Moment ist. Es ist dann auf jeden Fall wichtig! , wusste der Captain der STERNENFAUST.
    »Sagen Sie einfach, was Sie auf dem Herzen haben und wenn es mir auf die Nerven geht, stoppe ich Sie schlicht und ergreifend«, sagte Leslie.
    Bruder Patrick hob die Augenbrauen. »Ganz wie Sie wollen!«
    »Na, jedenfalls werde ich Ihnen nicht vorwerfen, dass Sie mich nicht gewarnt hätten.«
    Bruder Patrick lächelte schwach. »Das ist gut zu wissen.«
    »Schießen Sie los!«
    »Es geht um die gesammelten Scan-Daten und sonstigen Files, die mit den Xabong zu tun haben …«
    »Was ist damit?«
    »Ich bin sie noch einmal durchgegangen. Fragen Sie mich nicht warum. Die einen werden es göttliche Fügung und andere vielleicht einfach nur Instinkt nennen. Aber mir gingen einfach die Probleme nicht aus dem Kopf, die es in letzter Zeit mit unseren Verbündeten gibt …«
    »Eigentlich gab es diese Probleme immer schon«, widersprach Richard Leslie. »Aber lassen Sie sich von mir nicht unterbrechen.«
    »Wir wissen, dass es im Xabong-Schädel einen Bereich gibt, der definitiv nicht zum Gehirn gerechnet werden kann, aber mit diesem sehr eng verbunden ist. Es ist ein eigenes Organ, dessen Funktion nicht einmal den Xabong wirklich bewusst ist, geschweige denn, dass sie es genauer erforscht hätten.«
    »Ist das nicht sehr unwahrscheinlich? Dass eine Spezies, die die Raumfahrt beherrscht, ein Organ ihres eigenen Körpers nicht erforscht hat oder sogar gar nicht weiß, dass es existiert?«
    »Beim Menschen ist es ähnlich. Man nimmt seit zweihundert Jahren an, dass der Mensch einen Sinn besitzt, um UV-Strahlung zu registrieren. Das so genannte dritte Auge. Unser Zeitgefühl, die innere Uhr hängt damit zusammen und wird durch das Sonnenlicht bestimmt. Aber wirklich sehr viel weiter sind wir damit noch nicht, kennen aber andere irdische Arten, die …«
    »Worauf wollen Sie hinaus, Bruder Patrick? Meine Begeisterung für die Erforschung solcher Zusammenhänge hält sich derzeit sehr in Grenzen, da wir jederzeit in Kampfhandlungen verwickelt werden können. Für einen Moment lasse ich mich ja ganz gerne davon ablenken, aber ich möchte mich jetzt nicht unbedingt weiter gedanklich in die Sache vertiefen.«
    »Verzeihen Sie, Commander. Es geht darum, dass ich die Hypothese verfolge, dass dieses unbekannte Organ der Xabong auf Bergstrom-Funk reagiert. Warum, in welcher Form und ob dies für sämtliche Frequenzen des Bergstrom-Funks zutrifft, weiß ich nicht. Aber eine erhöhte Aktivität dieses Bergstrom-Organs, wie ich es mal nennen will, ist anhand des einfachen Infrarot-Scans, wie ihn unsere Ortungsgeräte permanent und bei jeder Begegnung mit den Xabong durchgeführt haben, sehr deutlich erkennbar. Und diese erhöhte Aktivität steht in einem statistisch relevanten Zusammenhang mit der Aktivierung von

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