Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Exodus der Xabong

Exodus der Xabong

Titel: Exodus der Xabong Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Alfred Bekker
Vom Netzwerk:
Bergstrom-Funk-Aggregaten. Natürlich kann man argumentieren, dass meine Datenbasis zu klein ist und derzeit ist es mir ja auch nicht möglich, auf die Datenbanken von Saint Garran oder auf die der Brüderschule auf Sirius III zurückzugreifen. Aber dennoch deutet für mich alles in diese Richtung und ich würde Sie auch nicht damit belästigen, wenn ich nicht davon überzeugt wäre, dass es eine Relevanz für die gegenwärtige Lage hätte! Nicht gerade für die Operation, an der die STERNENFAUST gerade beteiligt ist, aber doch …«
    Leslie schnitt Patrick abermals das Wort ab.
    Der Christophorer war manchmal etwas zerstreut und konnte einem – trotz seiner sympathischem Art – dadurch auf die Nerven gehen, da er den Gesprächspartner an seinen sich manchmal stark zerfasernden Gedankengängen teilhaben ließ.
    »Worin liegt die Relevanz?«, fragte Leslie kurz und knapp.
    »Seit Monaten sind wir den Impulsen der kridanischen Störstationen ausgesetzt. Und gleichzeitig legen unsere Verbündeten, die Xabong, ein sehr seltsames Verhalten an den Tag.«
    »Das in ihrer Kultur begründet liegt, die wir nur ansatzweise verstehen. Auf der STERNENFAUST gäbe es wahrscheinlich auch keine Kontinuität, wenn ich dauernd fürchten müsste, dass mein Erster Offizier mich tötet.«
    »Ich habe herausgefunden, dass es eine Korrelation zwischen den Schwierigkeiten mit den Xabong und besonders starken Störimpulsen gibt.«
    »Dann schlage ich vor, Sie geben das an Commodore Allister weiter, sobald unsere Mission hier beendet ist«, schlug Leslie vor. »Allerdings wird es dann ja hoffentlich nicht mehr zu diesen starken Störimpulsen kommen.«
    »Das ist noch nicht alles.«
    In diesem Moment begann Commander Leslies Kommunikator zu summen. Er trank seinen Becher aus, erhob sich und nahm das Gespräch entgegen.
    »Captain, hier ist die Brücke!«, sprach die Stimme von Fähnrich Mikael Sakuro zu ihm, der Sara Majevsky für ein paar Stunden als Kommunikations- und Ortungsoffizier vertrat.
    »Was gibt es, Sakuro?«, fragte Leslie.
    »Es sind offensichtlich Kampfhandlungen ausgebrochen.«
    »Damit war zu rechnen.«
    »Sir, ich spreche nicht von den Geschehnissen auf Theramenes A. Was dort geschieht, können wir derzeit nicht orten, da sich unsere Leute auf der uns abgewandten Seite des Plutoiden befinden.«
    Leslie runzelte die Stirn. »Wovon sprechen Sie dann?«
    »Von Theramenes C.«
    »Dem Knochen?«
    »Es geht um unsere Fähren, Sir. Was genau sich dort abspielt, kann ich noch nicht sagen, aber es könnte sein, dass Triffler und Jacques entdeckt wurden!«
    »Verdammt«, murmelte Leslie.
    Die Fähren sind von Anfang an der Schwachpunkt in der Operationsplanung gewesen! Ein Plan, der so typisch für diesen Nichtskönner namens Allister ist …
    »Ich bin gleich bei Ihnen«, versprach Leslie. Er beendete das Gespräch und wandte sich kurz an Bruder Patrick. »Ich muss jetzt gehen.«
    »Sie sollten nicht Commodore Allister für alles verantwortlich machen, was nicht läuft, Captain!«, sagte der Christophorer jetzt mit glasklarer und überraschend bestimmt wirkender Stimme.
    Commander Leslie schaute Bruder Patrick ziemlich verdutzt an. Wie kommen Sie darauf? , schien sein Blick zu sagen.
    Die empathischen Fähigkeiten der Christophorer waren sprichwörtlich. Und trotzdem wirkte es immer wieder überraschend, wenn sie dann tatsächlich eingesetzt wurden. Selbst für Leslie, der schließlich gerne ein Christophorer geworden wäre und dessen Bruder Dan Leslie unter dem Namen Bruder Daniel dem Orden angehörte.
    Leslie wusste daher mehr über die Christophorer, als der Durchschnittsbürger der Solaren Welten.
    Bruder Patrick nutzte die Verblüffung seines Captains, um noch einen Satz hinzuzufügen, der ihm besonders wichtig zu sein schien.
    »Ich sagte gerade, dass da noch etwas anderes im Zusammenhang mit den Störimpulsen wichtig ist …«, begann er noch einmal und es war ihm anzusehen, wie er um die passenden Worte rang.
    Leslie runzelte die Stirn, enthielt sich aber jedweden Kommentars. Allerdings spürte er sehr deutlich, wie wichtig seinem Gegenüber die ganze Angelegenheit war. Dieses Interesse ging weit über die ganz gewöhnliche Forscherleidenschaft hinaus, die wahrscheinlich jeden Christophorer zeitweilig packte.
    »Jedes Mal, wenn die Kridan ihre Störimpulse auf volle Stärke schalten, gibt es eine Art Rauschen. Eine Interferenz, deren Ursache irgendwo bei den besonderen, mit unserer Einstein-Raumzeit nicht vergleichbaren

Weitere Kostenlose Bücher