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Exodus der Xabong

Exodus der Xabong

Titel: Exodus der Xabong Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Alfred Bekker
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weilte, obwohl diese bizarre Existenzebene nicht seine Heimat war – zumindest der Überlieferung nach. Und deren Grad an Zuverlässigkeit erschien Yklangklonglarang und vielen anderen Xabong doch sehr gering zu sein.
    Ein Strom von Geruchsmolekülen erreichte ihn aus der Richtung, in der sich der Funker befand.
    Yklangklonglarang wusste bereits, bevor der Funker sich geäußert hatte, dass dieser irgendetwas Beunruhigendes mitzuteilen hatte.
    »Flottillen-Dominanter?«
    »Was gibt es?«
    »Wir bekommen eine dringende Transmission unserer Verbündeten. Der Kommandant der Menschenflotte möchte mit dir sprechen.«
    »Das musste ja kommen.«
     
     
    Seijon Allister ließ sich in einen der Schalensitze in der Offiziersmesse an Bord des Dreadnought PERSEUS fallen.
    »Sagen Sie mir, was ich davon halten soll, Mister Ragirus!«, wandte er sich an seinen Ersten Offizier, der sich ein belebendes Heißgetränk gezogen hatte.
    »Die Auskünfte, die Ihnen Yklangklonglarang erteilt hat waren mehr als ausweichend«, sagte Ragirus. »Ich kann mir eigentlich nicht vorstellen, dass diese beiden Schiffe sich anschicken, diesen Sektor zu verlassen, ohne dass die Regierung des Alpha-Dominanten auf Neu Xabonga davon weiß, beziehungsweise sogar dafür verantwortlich ist. Ich meine, zuverlässig waren die Xabong noch nie. Aber dass sie ausgerechnet jetzt, da wir ihren Beistand am dringendsten brauchen, zwei Einheiten abziehen, anstatt endlich die Verstärkung zu schicken, die sie versprochen haben, ist nun wirklich der Gipfel.«
    Allister schien über die Worte seines Ersten Offiziers nachzudenken. »Ich habe das Oberkommando informiert«, sagte er dann. »Rudenko persönlich habe ich leider nicht erreicht. Aber ich hoffe, dass trotzdem die Botschaft richtig weitergegeben wird und sich endlich mal jemand darum kümmert, diesem selbstgefälligen Alpha-Dominanten auf Dambanor I Bescheid zu stoßen!«
    »Das ist wohl eine Aufgabe für unsere Politiker«, meinte Ragirus. »Ich hoffe nur, dass irgendein Meisterdiplomat das sehr bald regelt, wenn Rudenko selbst dem Problem offenbar schon nicht die nötige Priorität gegeben hat.«
    »Halten Sie es für möglich, dass der Flottillen-Dominante Yklangklonglarang vielleicht bereits die Befehlsgewalt faktisch verloren hat?«
    »Ich glaube, wir sollten mit dem Schlimmsten rechnen«, murmelte Ragirus.
    Das Interkom summte.
    Allister nahm das Gespräch über den Kommunikationszugang am Tisch der Offiziersmesse entgegen.
    »Commodore Allister? Hier ist Lexington.«
    »Was gibt es, Commander?«
    »Die vollständige Analyse der Transmission liegt vor, die vom Flaggschiff der Xabong ausgesandt wurde.«
    »Na, da bin ich ja mal gespannt«, meinte der Commodore.
     
     
    »Ich möchte, dass umgehend ein Störimpuls initiiert wird«, sagte Ken-Drabon. Der Priester des inneren Kreises unterstrich seine Worte mit einem durchdringenden Laut, der durch das Gegeneinanderreiben seiner Schnabelhälften erzeugt wurde. Zusätzlich gurrte er noch tief aus seiner Kehle heraus.
    Kommandant Oohn-Rhaat konnte dieses priesterliche Dominanzgehabe nicht leiden.
    Ein Tanjaj war Gott und dem Raisa Gehorsam schuldig – aber nicht den Vertretern der Priesterschaft, auch wenn die das natürlich ganz anders sah und Ken-Drabon mit besonderen Vollmachten ausgestattet war, die auch Oohn-Rhaat wohl oder übel beachten musste. Mochte es ihm auch noch so sehr gegen die Würgrichtung gehen, wie eine kridanische Redensart lautete.
    In der Zentrale der Station HEILIGER ZORN herrschte eine angespannte Stimmung. Nicht nur die Kämpfe auf der Oberfläche sorgten dafür, dass die Zentralenbesatzung auf Trapp gehalten wurde – auch innerhalb des Raumkubiks, der das Theramenes-Subsystem umgab deutete sich nun ein Raumgefecht an.
    »Stationskommandant!«, rief Ken-Drabon aufgebracht und auf genau die anmaßende Weise, die Oohn-Rhaat nicht ausstehen konnte. Wer kämpfte denn gegen die Ungläubigen?
    Wer trug die Hauptlast bei der Errichtung der Göttlichen Ordnung und der Ausdehnung des Imperiums, was von den gläubigen Kridan als ein- und dasselbe angesehen wurde?
    Es waren die Tanjaj.
    Sie waren das Fundament, auf dem alles fußte.
    Die Tanjaj und der Glauben der einfachen Kridan – nicht dessen gelehrige Variante, wie sie in den Priesterschulen gepflegt wurde.
    Oohn-Rhaat hätte rasend deswegen werden können. Aber er nahm sich zusammen.
    »Hast du nicht gehört, was ich verlangt habe?«, fragte Ken-Drabon.
    »Wir können im Moment keinen

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