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Exodus der Xabong

Exodus der Xabong

Titel: Exodus der Xabong Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Alfred Bekker
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Dienstverhältnisses – schadensersatzpflichtig machen.
    Handbuch-Datei der Dienstvorschriften
    im Star Corps, Fassung vom 1.1.2236
     
     
    Moss Triffler zog die Maschine durch eine gleichzeitige Aktivierung von Schubdüsen und Antigrav-Aggregaten empor.
    Haarscharf war die L-1 derweil über die Oberfläche des Knochens gerast und hatte dabei nur einen Abstand von etwa fünfzig Metern zu der steinigen, einem löcherigen Käse ähnelnden Oberfläche gehalten. Manchmal hatte Triffler auch diesen Abstand noch unterschritten.
    Ein Graserstrahl erfasste noch mit seinem Randbereich das Heck der L-1. Diese Randbereiche waren zwar nicht gerade unschädlich, aber so ein Treffer ließ sich überleben. Die Hauptenergie des Strahls bohrte sich in den Felsen und sprengte massenhaft Gesteinsbrocken aus dem knochenförmigen Himmelskörper Theramenes C heraus.
    Brocken, die ihrerseits nicht zu verachtende Wuchtgeschosse mittlerer Stärke abgaben und in ihrer Wirkung sicher so manches Geschoss übertrafen, das zu Beginn der irdischen Raumfahrt eingesetzt worden war, um Raumschiffe zu schützen.
    Mehrere dieser Brocken trafen das Heck der L-1.
    Selbst für einen absoluten Spitzenpiloten wie Moss Triffler wurde es schwierig, den Kurs der Landefähre zu halten. Sie jagte weiter über die Oberfläche des Knochens, einem Horizont entgegen, der jedem, der auf einer mehr oder minder kugelförmigen Welt aufgewachsen war, völlig surreal erscheinen musste.
    Immerhin habe ich es bis hierher geschafft, ohne einen allzu schweren Treffer abzubekommen! , dachte Moss und seufzte.
    Er war noch am Leben. Mehr konnte er im Augenblick wohl nicht erwarten. Schweißperlen entstanden auf seiner Stirn. Der Blick wirkte konzentriert. Er stierte vor sich auf das Display, während die Hände ruhig auf dem Touchscreen der Steuerkonsole lagen.
    Triffler hatte auf den manuellen Modus umgeschaltet.
    Es gab keine Kursberechnung, keine automatisch einsetzenden Kurskorrekturen und dergleichen, sondern die Fähre war zu einer Art Verlängerung seines Körpers geworden. Zumindest empfand Moss Triffler selbst das so.
    Jeder einzelne seiner Finger berührte einen speziell auf ihn eingestellten Sensorpunkt. Durch minimale Druckverstärkung eines oder mehrerer Finger wurde die Maschine quasi intuitiv gelenkt. Die Aktionen des Piloten wurden dabei unmittelbar in Reaktionen der Schiffstechnik umgesetzt.
    Normalerweise wurden Fähren des L-Typs nicht in diesem Modus geflogen. Seine Anwendung galt als zu gefährlich.
    Triffler drehte diese Einschätzung gerne argumentativ um. Für ihn lag die Ursache dafür in den mangelnden Fähigkeiten der Piloten. Viele kamen von der Handelsflotte und waren es gewöhnt, schwerfällige Frachter zu lenken. Da brauchte man nicht innerhalb von Sekundenbruchteilen eine Entscheidung zu treffen, die über Leben und Tod entschied. Man brauchte eigentlich nur den Bordrechner ziemlich exakt seine Arbeit machen lassen.
    Das war alles.
    Für Roboter den Kindergärtner spielen , hatte einer der Testpiloten, mit denen Moss Triffler bei Far Horizon zusammen gearbeitet hatte, diesen Flugstil mal genannt. Der betreffende Kollege war bei dem Test eines neuen Unterlichttriebwerks, das auf Mesonenbasis arbeitete und mit dem der Far Horizon-Konzern für die Zukunft eine Art bewaffneten Jäger ausstatten wollte, zerfetzt worden. Die Maschine war explodiert. Allerdings hatte das keineswegs am Flugmodus gelegen, denn der Kollege hatte sich bei dieser speziellen Mission tatsächlich auf Anordnung der Projektleitung auf das von ihm so sehr verachtete Roboter beaufsichtigen verlassen und im Wesentlichen den Bordrechner fliegen lassen.
    Dass es bei Antriebsaggregaten, die auf dem Mesonenprinzip beruhten, eine wohl nur schwer zu umgehende Massegrenze gab, die die damit ausgestatteten Schiffe explodieren ließ, sobald eine bestimmte Energieleistung erreicht wurde, hatte man da noch nicht gewusst.
    Moss Triffler hatte sich jedenfalls die manchmal etwas langweiligen Flüge mit der Landefähre damit verkürzt, indem er für alle Fälle einen manuellen Modus programmiert hatte, der sowohl auf ihn als Piloten wie auch auf die Fähre exakt abgestimmt war. Man konnte ja nie wissen, wann man so etwas mal brauchte.
    Moss Triffler hatte auch in der Vergangenheit diesen Modus während der einen oder anderen heiklen Operation bereits angewendet. Natürlich ohne es an die große Glocke zu hängen. Die Mitglieder der Landeteams, die er vom Hangar der STERNENFAUST aus auf

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