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Exodus der Xabong

Exodus der Xabong

Titel: Exodus der Xabong Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Alfred Bekker
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reinzupfeifen, obwohl ich ja eigentlich schon gerettet war.«
    »Wieso hast du den Sarg nicht selbst geöffnet und bist ausgestiegen?«, fragte Triffler.
    Ty Jacques hob die Augenbrauen. »Machst du Witze?«
    »Eigentlich nicht.«
    »Das Ding ist kaputt. Müsste dir der Analysescan eigentlich angezeigt haben …«
    »Den habe ich noch gar nicht durchgeführt.« Triffler gab über den Kommunikator am Handgelenk ein Signal an den Bordrechner ab, der daraufhin einen kompletten technischen Check der Kapsel durchführte. Der entsprechende Bericht erschien im Display.
    »Tatsächlich …«, murmelte Moss.
    »Eben!«
    »Die Kapsel scheint doch etwas mehr abbekommen zu haben, als gut für sie war.«
    »Ja, da kann ich ja wohl von Glück sagen, dass du mich noch rechtzeitig aus dem All gefischt hast.«
    Moss nickte. »Ja, und vor allem kannst du von Glück sagen, überhaupt das Ende deiner Fähre überlebt zu haben. Meine Güte, ich dachte schon, du bist hinüber!«
    Ty verzog das Gesicht. »Damit du in Zukunft mit deinem genialen fliegerischen Können zwei Fähren auf einmal bewegen kannst?«, meinte er sarkastisch. »Schon um den anderen Crew-Mitgliedern das zu ersparen, musste ich überleben.«
    »Ja, ja …«
    »Du siehst, ich habe eine Mission!«
    »Quatsch nicht herum und komm da raus! Ich würde das Ding nämlich gerne loswerden. Deine Kapsel ist nur noch Weltraumschrott. Die rettet niemanden mehr.«
     
     
    Ty erhob sich vorsichtig. Er betastete seine Schultern und seinen Kopf.
    Die Kapsel hatte sicher einiges mitgemacht und oft genug wurde gerade bei Kapseln an den Andruckabsorbern gespart – frei nach dem Motto, wer schon unter dramatischen Umständen gerettet wurde, der war so froh darüber, dass er wegen ein paar blauer Flecken nicht gleich den Hersteller oder die Einkaufsstelle des Star Corps verklagte.
    Ty stand schließlich neben der sargähnlichen Kapsel. »Kannst du mir irgendetwas über die Lage sagen?«, fragte er.
    »Das kann ich«, erklärte Moss und tat dies dann auch. In knappen Worten fasste er zusammen, was geschehen war.
    Ty wirkte blass. Er stierte Moss nur an und meinte schließlich: »Ich glaube, das Schicksal muss es wohl ganz gut mit uns gemeint haben …«
    »Wieso das denn? Hast du mir vielleicht nicht richtig zugehört?«
    »Doch«, murmelte Ty zögernd. Seine Augen schienen dabei in weite Ferne zu blicken.
    Moss Triffler fragte sich bereits, ob er sich um Tys mentale Stabilität irgendwelche Sorgen machen musste. Es waren schon Star Corps-Angehörige schwer traumatisiert und dienstunfähig aus dem Einsatz zurückgekommen, die weitaus weniger durchzumachen gehabt hatten, als es Ty Jacques widerfahren war. Für die Menge dessen, was einer aushalten kann, gibt es kein bestimmtes Maß , überlegte Triffler. Das ist bei jedem verschieden. Aber ich werde Ty gut im Auge behalten müssen.
    »Was ich sagen wollte ist nur folgendes«, setzte Ty indessen noch einmal an. »Stell dir vor, du wärst in einer Rettungskapsel durch das All geeiert und stattdessen wäre meine L-2 zuerst davongekommen …«
    »Was wäre dann?«, fragte Moss eine Spur zu gleichgültig.
    »Dann wären wir jetzt beide tot.«
    Moss nickte. »Wahrscheinlich hat du recht …«
     
     
    Sie verließen den Schleusenraum. Das Schott schloss sich hinter ihnen. Beide nahmen sie auf den Schalensitzen hinter den Konsolen im vorderen Bereich der Fähre Platz.
    Moss Triffler schaltete die Innenkamera des Schleusenraums auf sein Display. Dann öffnete er das Außenschott, und die Kapsel wurde abgestoßen.
    Drei Meter Platz waren hier zwischen der Außenwand der L-1 und der Felswand – so zeigte es zumindest die dreidimensionale Positionsübersicht an.
    Platz genug für den Sarg – wie die Rettungskapsel seit ihrer Einführung von jeher genannt worden waren, weil ihr Äußeres tatsächlich frappierend daran erinnerte.
    Ty Jacques stand indessen noch einmal auf. Er ging an den Getränkespender der Fähre, um sich ein belebendes Heißgetränk zu genehmigen. Er dosierte die Menge an belebenden Substanzen auf das Dreifache des üblichen Wertes und Moss Triffler sah zum ersten Mal mit welchem Trick es Ty schaffte, den internen Rechner des Getränkespenders dabei zu überlisten.
    »Schau mich nicht so an, das machen doch alle!«
    »Großartig! Da du die nächste Woche mit dieser Dröhnung sowieso kein Auge zumachen wirst, habe ich ja immer jemanden parat, der mich an der Konsole ablösen kann, wenn ich zu müde werde.«
    Ty kippte den Becher

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