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Exodus der Xabong

Exodus der Xabong

Titel: Exodus der Xabong Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Alfred Bekker
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war Triffler vollkommen klar. Er gab sich deswegen auch keinerlei Illusionen über den Zeitraum hin, innerhalb dessen er mit Hilfe rechnen konnte.
    Überleben.
    Ausharren an Orten, die zumindest halbwegs sicher waren – darum ging es hier und jetzt.
     
     
    Moss Triffler ließ die L-1 jetzt einen Bogen fliegen, um in die Öffnung des Höhlenganges zu gelangen, der von der automatischen Nummerierung des Ortungssystems den Namen Deep Dungeon 4456 bekommen hatte.
    Der Bordrechner stellte damit fest, dass dieses Objekt der Gattung »Deep Dungeon« angehörte, deren Merkmale Triffler selbst zuvor als Suchkriterien bestimmt hatte.
    Ein Graser-Schuss zischte dicht an der L-1 vorbei, erwischte aber trotzdem eins der Antigrav-Aggregate, das daraufhin zerplatzte. Die kleine Explosion an der Außenhaut gefährdete nicht deren Integrität, aber veränderte den Kurs.
    Triffler glich das mit einiger Mühe wieder aus. Er musste dazu eine zusätzliche Schleife fliegen.
    Schließlich wollte er in Deep Dungeon 4456 einfliegen, ohne die andere Seite allzu früh über seine Absicht in Kenntnis zu setzen.
    Denn das wäre sein Ende gewesen. Das war für Triffler so sonnenklar, dass er alles tun musste, um dies zu vermeiden.
    Unberechenbarkeit …
    Chaos …
    Es lief immer wieder auf dasselbe hinaus.
    Die L-1 drehte, schoss dann einen Kurs entlang, der eigentlich nicht zu der anvisierten Höhlenöffnung führen konnte und wurde dann im letztmöglichen Moment noch einmal herumgerissen.
    Mit einer wahnwitzigen Geschwindigkeit raste die L-1 in den Felsgang hinein.
    Ein computergesteuerter Flugkörper mit genauen Daten über die Ausmaße von Deep Dungeon 4456 hätte das nicht besser hinbekommen.
    Moss Triffler flog immer noch im manuellen Modus.
    Die Kridan-Schiffe nahmen ihn unter Feuer. Sie strahlten ihre Graser in Richtung des Höhleneingangs.
    Triffler registrierte, dass es hinter ihm dunkel wurde und der Gang offenbar in sich zusammengebrochen war.
    Gut so! , dachte der Pilot. Zumindest im Augenblick.
    Wie er aus diesem steinernen Verlies wieder herauskam, würde sich schon irgendwie ergeben.
    Triffler bremste ab, aktivierte dabei die Antigrav-Aggregate, sodass ein Zusammenprall mit den Felswänden verhindert wurde. Dass ein Aggregat zerstört worden war, bedeutete für Triffler ein erhöhtes Schwierigkeitsniveau.
    Schließlich kam die Landefähre zum Stillstand. Sie befand sich mitten in einem Felsgang, der noch mindestens einen weiteren Kilometer ins Innere des kosmischen Knochens hinab führte.
    Triffler atmete tief durch. Geschafft! , dachte er.
    Zumindest für den Moment.
    Er nahm die völlig verkrampften Hände von der Steuerkonsole. Die Finger taten ihm weh, und er stellte fest, dass er zitterte.
    Für einige Augenblicke war Moss Triffler nicht in der Lage, überhaupt irgendetwas zu tun oder zu denken. Sein Kopf schien leer und er fragte sich, ob er tatsächlich noch existierte oder sich das vielleicht nur einbildete …
    Wenn Leute behaupten, sie seien außerhalb ihres Körpers gewesen, dann muss ihnen das wohl in Momenten wie diesen zugestoßen sein , ging es im durch den Kopf.
    Eine Meldung an die STERNENFAUST kam nicht in Frage. Weder über Normalfunk noch per Bergstrom-Übertragung. Die Kridan sollten ruhig denken, dass er nicht überlebt hatte. Das Problem dabei war, dass man an Bord der STERNENFAUST vielleicht dasselbe dachte. Aber die hatte im Moment vermutlich ganz andere Sorgen, als einen einsamen, gestrandeten Fährenpiloten zu retten.
    Triffler erhob sich aus dem Schalensitz. Die Beine fühlten sich taub an. Er lief wie auf Eiern. Der ungeheure Stress der letzten Flugmanöver und die schier übermenschliche Konzentration zeigten jetzt ihre Folgen.
    Aber nach und nach formten sich wieder einigermaßen klare Gedanken in Trifflers Kopf.
    »Schleuse öffnen«, befahl er dem Bordrechner, und die Innenschleuse der L-1 öffnete sich.
    Dort lag sie – die Rettungskapsel mit Ty Jacques darin.
    Er hatte sich bis jetzt nicht weiter um den Piloten der zerstörten L-2 kümmern können. Es war Triffler nicht einmal möglich gewesen, die Biozeichen zu überwachen. Er beugte sich über die sargähnliche Rettungskapsel und betätigte den Öffnungsmechanismus.
    Ty Jacques blickte ihm lächelnd entgegen. »Hi, Moss!«
    »Wie ich sehe, geht es dir gut!«
    »Nachdem du nun endlich den Sargdeckel über mir weggenommen hast, noch viel besser. Ich habe schon darüber nachgedacht, mir doch noch eine Ladung von den Tiefschlafkapseln

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